Verfassungsschützer Murck im "ZDF-Mittagsmagazins": Rechtsextremismus Phänomen junger Männer
Geschrieben am 28-08-2007 |
Mainz (ots) - Der stellvertretende Leiter des Hamburger Landesamts für Verfassungsschutz, Dr. Manfred Murck, hat die mangelnde Bekämpfung von Rechtsextremismus kritisiert. "Was mich am meisten erschreckt, ist, dass wir dieses ganze Thema jetzt seit mehr als 15 Jahren als dringendes Thema haben, sich aber im Kern relativ wenig verändert hat, sowohl an den Ursachen als auch daran, wie es ausgetragen wird", sagte Murck im "ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 28. August 2007. Als besonders besorgniserregend bezeichnet er, "dass es inzwischen ein Phänomen vor allem von jungen Leuten, speziell von jungen Männern ist, nicht so sehr ein Phänomen der Ewig-Gestrigen."
Zu den Ursachen zählten etwa langfristige wirtschaftliche und soziale Probleme sowie der Eindruck der Bevölkerung, die Politik handele nicht. Hinzu kämen individuelle Lebensumstände sowie die konkrete Situation vor Ort. "Offensichtlich ist es so, dass in den großen Städten Rechtsextreme weniger Chancen haben, so dreist und böse aufzutreten, wie sie das in den letzten Tagen überwiegend in kleinen Gemeinden getan haben."
Rechtsextremistische Einstellungen sowie eine Befürwortung von Diktaturen und Ausländerfeindlichkeit finde sich sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Menschen. "Was bei jungen Männern jedoch hinzukommt ist, dass denen der Kamm schwillt, dass sie aggressiv sind und das unmittelbar austragen wollen", sagt Murck. Sie wollten ihre Frustration im direkten Schlagabtausch austragen, Identität und Macht besitzen. "Das gibt diese bösen Bilder, wo man an Bürgern mit ausländischem Hintergrund austrägt, was man selbst sonst nicht austragen kann." Ältere stünden allenfalls dabei. "Eine gewisse Zustimmung zum Rechtsextremismus ist in der Bevölkerung jedoch durchaus weiter verbreitet. Je nachdem, wo sie die Schwelle setzen, liegen sie da zwischen 10 und 30 Prozent in der Bevölkerung, die durchaus Sympathie für das ein oder andere empfinden, was Rechtsextremisten denken oder tun", berichtete Murck.
Murck räumte ein, es gebe zwar Gründe für die Forderung, die NPD zu verbieten. Dazu zählten etwa ihr Wille zur Macht oder die Bündelung ideologischer Kompetenzen. Dennoch hält er es nicht für sinnvoll, wenn man eine Partei wie die NPD, die mittlerweile in zwei Parlamenten vertreten sei, verbieten lasse. Es sei erkennbar, dass der Rechtsextremismus ein verbreitetes Phänomen und ein gravierendes Problem in Deutschland sei. Ein Verbotsantrag bringe viele Risiken mit sich, er bündele viel Energie bei den Sicherheitsbehörden und verhindere, dass man auf die eigentlichen Ursachen dieses Phänomens schaue. Wichtig sei vielmehr "die Arbeit an den längerfristigen Ursachen und die Arbeit vor Ort, denn Rechtsextremisten sind dort stark, wo ihnen andere nicht ausreichend widerstehen können", sagte Murck.
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