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Burda und Heinen: Aktivitäten von ARD und ZDF im Internet müssen begrenzt werden / BDZV und VDZ appellieren an Gesetzgeber

Geschrieben am 30-08-2007

Berlin (ots) - Vor einer weiteren Expansion der Online-Aktivitäten
von ARD und ZDF haben die Präsidenten des Verbands Deutscher
Zeitschriftenverleger (VDZ), Prof. Dr. Hubert Burda, und des
Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen,
heute in Berlin gewarnt. Schon die bestehenden Internetangebote des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks drohten, die Vielfalt
privatwirtschaftlich organisierter Medien in Deutschland nachhaltig
zu beeinträchtigen, bekräftigten Heinen und Burda zum Auftakt der
Internationalen Funkausstellung. Die von den Sendern angekündigte
Erweiterung unterlaufe die Vorgaben der EU-Kommission. BDZV und VDZ
appellierten an den deutschen Gesetzgeber, die von der EU-Kommission
festgestellten Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen und den "Bestand
einer freien und vielfältigen Presse" zu sichern. Die
Verlegerverbände forderten, den öffentlich-rechtlichen Auftrag neu zu
definieren und eindeutig zu begrenzen sowie die für
Online-Aktivitäten eingesetzten finanziellen Mittel zu deckeln.

Nachfolgend der Appell im Wortlaut

Die Funkhäuser werden mit Gebühren in Höhe von jährlich über
sieben Milliarden Euro ver-sorgt und müssen ihre Angebote nicht im
publizistischen und wirtschaftlichen Wettbewerb refinanzieren. Diese
finanzielle Absicherung ist ohne klare und eindeutige Begrenzungen
des öffentlich-rechtlichen Auftrags im Bereich digitaler Medien
unter den weiteren vorherrschenden tatsächlichen und
rundfunkrechtlichen Bedingungen in Deutschland mit dem europäischen
Wettbewerbsrecht nicht vereinbar. Nach Auffassung der Europäischen
Kommission kommt es ohne solche Schranken in den Bereichen Internet
und mobile Dienste zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Zeitungs-
und Zeitschriftenverlage.

Die Bundesregierung und die Bundesländer haben daher gegenüber der
Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission zahlreiche
Maßnahmen zugesagt, die geeignet sein werden, einen fairen Wettbewerb
in den Medienmärkten wiederherzustellen. Trotz dieser Zusagen halten
ARD und ZDF an der Expansion ihrer Angebote im Internet und auf
mobilen Endgeräten fest. Sie beeinträchtigen damit die Entwicklung
und wirtschaftliche Basis der freien Online-Presse - was sich in
letzter Konsequenz nachteilig auf die Vielfalt der Presse auswirken
wird.

BDZV und VDZ appellieren an den deutschen Gesetzgeber, die von der
EU-Kommission festgestellten Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen,
um den Bestand einer freien und vielfältigen Presse auch in einer
digitalen Zukunft zu erhalten. Die Verlegerverbände halten dabei
folgende medienpolitische Eckpfeiler für unabdingbar:

- "Telemedien" mit Text, Bild und Video von ARD und ZDF dürfen nur
als programmbegleitende Randnutzung zu Fernseh- und
Hörfunkprogrammen angeboten werden. Die Inhalte müssen
zusätzlich einen "Public-Value"-Test bestehen, der
sicherstellt, dass nur solche Angebote der Sender erfolgen, die
neben den Diensten privater Anbieter im Internet zur Sicherung
eines vielfältigen Angebotes notwendig sind.

- Werbung darf in öffentlich-rechtlichen Online-Medien weiterhin
nicht stattfinden. Auch jede sonstige Kommerzialisierung im
Sinne wirtschaftlich-relevanter Transaktionen muss unterbleiben.

- Selbst unter Einhaltung der bisherigen Budget-Grenze haben ARD
und ZDF ausufernde und damit wettbewerbsverzerrende Webseiten
aufgebaut. Es ist daher eine neue, nied-rigere Deckelung für
dann reduzierte, wettbewerbskonforme Auftritte festzulegen.

Originaltext: BDZV - Bundesverb. Dt. Zeitungsverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6936
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6936.rss2

Pressekontakt:
Für den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger

Hans-Joachim Fuhrmann
Leiter Kommunikation + Multimedia
Telefon:030/726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de
Internet: www.bdzv.de

Anja Pasquay
Referentin Presse
Telefon: 030/726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de
Internet: www.bdzv.de


Für den Verband Deutscher Zeitschriftenverleger

Norbert Rüdell
Leiter Presse- und Kommunikation
Telefon: 030/726298-162
E-Mail: n.ruedell@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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