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Hinweise auf Zusammenhang zwischen Stammzellen und Brustkrebs

Geschrieben am 25-04-2006

Strassburg, Frankreich (ots/PRNewswire) - Stammzellen und
Stammzellenkulturen stehen ganz oben auf der Rangliste des
wissenschaftlichen Forschung. Es könnte sich aber auch als kritisch
herausstellen, sie zu stoppen, zumal es vermehrt Hinweise gibt,
wonach Stammzellen beim Krebs eine Rolle spielen.

In der menschlichen Brust sollen bis zu 20 Prozent aller Tumore
ihren Ausgangspunkt in Stammzellen haben. Forscher der Icelandic
Cancer Society und der Faculty of Medicine der University of Iceland
haben dreidimensionale Brustzell-Kulturen gezüchtet, um unerwartete
Zusammenhänge zwischen diesen Stammzellen und Malignen zu erklären.

Diese Stammzellen, so meinte Valgardur Sigurdsson während der
EuroSTELLS Conference in Venedig, Italien (die zwischen dem 19.-21.
März stattfand), könnten Gegenstand der Krebsbehandlung werden und zu
neuen Therapien führen, die dem Krebs an der Wurzel den Gar
ausmachen. Es steht zu hoffen, dass sie auch nützliche Werkzeuge für
die Prüfung neuer Wirkstoffe sein könnten.

"Man hat schon länger die Vermutung, dass es eine
Stammzellenpopulation in der menschlichen Brustdrüse gibt", sagte
Sigurdsson, der Mitglied des von der ESF finanzierten und von
Thorarinn Gudjonsson geleiteten Forscherteams ist. Die Brust einer
nie schwanger gewesenen Frau weist wesentliche Unterschiede zu einer
voll entwickelten, Milch produzierenden, Brust auf. Mit der Laktation
entwickelt sich die Brust völlig unterschiedlich. Nachdem dieses
Stadium vorüber ist, entwickelt sie sich zurück. Dieser Zyklus der
Proliferation, Differenziation und Apoptose findet auch mit jedem
Menstruationszyklus und, in einer dramatischeren Form, während der
Schwangerschaft statt. "Das hat unsere Aufmerksamkeit erregt und
unsere Forschungen angetrieben", unterstrich Sigurdsson.

Brustkrebs tritt fast immer im Luminalepithelkompartiment, das
auch für die Milchproduktion sorgt, auf. So ist es vielleicht nicht
überraschend, dass in diesem Kompartiment Stammzellen zu finden sind.
Im Jahr 2002 gelang es Thorarinn Gudjonsson, Zellen mit
Stammzelleigenschaften aus der menschlichen Brust zu isolieren.

Gudjonsson immortalisierte diese Zellen und züchtete sie in einer
dreidimensionalen Matrix, einer Nachbildung des echten, lebenden
Gewebes. Biologen haben sich lange auf zweidimensionale Zellkulturen
als dem fundamentalen Werkzeug ihrer Zunft verlassen. Es besteht aber
ein gewaltiger Unterschied zwischen einer flachen Zellschicht und dem
Kultivieren von Zellen in drei Dimensionen. Die isländischen Forscher
verwendeten die 3-D Zellkultur auf der Basis von Mina Bissells
bahnbrechender Arbeit am Lawrence Berkeley National Laboratory in
Kalifornien, nachdem sie erkannten, wie stark der Einfluss des
Zellkontexts ist. "Wir sind in der Lage, eine 3-D Bruststruktur
ähnlich der, die wir in vivo vorfinden, aufzubauen", meinte
Gudjonsson.

"In diesen Zellen können das Zusammenwirken und die Signalwege
zwischen den Zellen während der Morphogenese und bei der
Krebsprogression analysiert werden." Nun wollen die isländischen
Forscher ihre Bemühungen darauf konzentrieren, herauszufinden, wie
Endothelzellen Signale an Stammzellen in der normalen Brustformation
und im Krebs übertragen. In Zusammenarbeit mit anderen isländischen
Forschern wird das Gudjonsson Labor nun die Rolle der
Tyrosinkinaserezeptoren sowie der davon ausgehenden Signalereignisse
enträtseln.

Die Vorteile der 3-D Feststellungen sind vielfältig. "Das ist ein
nützliches System für das Screening und das Prüfen von neuen
Wirkstoffen sowie für das Verständnis der Krebsprogression", meint
Gudjonsson.

Jens Persson
Telefon: +33-3-88-76-21-58
Email: jpersson@esf.org
Mobiltelefon: +33-682-303150

Originaltext: The European Science Foundation (ESF)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60082
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60082.rss2

Pressekontakt:
Jens Persson, Tel. +33-3-88-76-21-58, Email jpersson@esf.org,
Mobiltel.
+33-682-303150


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