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Allianz pro Schiene zweifelt Aussagekraft von Modellversuchen an - "Monstertrucks bleiben Gefahr für Mensch und Umwelt"

Geschrieben am 30-08-2007

Berlin (ots) - Berlin. Die Allianz pro Schiene warnt vor
voreiligen Schlussfolgerungen aus den so genannten Modellversuchen
mit 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Riesen-Lkw in
Niedersachsen. "Die Tests sind realitätsferne Laborversuche ohne
Aussagekraft", kommentiert Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz
pro Schiene, die am Donnerstag von Landesverkehrsminister Walter
Hirche (FDP) in Hannover vorgestellten ausschließlich positiven
Ergebnisse. "Herr Hirche betreibt Standortpolitik zu Lasten des
Allgemeinwohls", so Flege. Hirches Vorschlag, die Riesen-Lkw künftig
als Ökoliner zu bezeichnen, seien angesichts der schwer wiegenden
Bedenken des Umweltbundesamtes "kompletter Hohn". Der Einsatz von
Riesen-Lkw läuft in Niedersachsen bis zur
Länderverkehrsministerkonferenz am 9./10. Oktober unverändert weiter.

Die Daten der am Testlauf beteiligten Speditionen sind von der
Universität Hannover ausgewertet worden. Das Ergebnis: Deutliche
Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch sowie keine zusätzlichen
Verkehrsgefährdungen und Unfälle. "Überholverbote sowie ausgeruhte
und gut geschulte Fahrer, die zu umsichtiger Fahrweise angehalten
werden, gehören nicht zum Alltag der Lkw-Branche. Stattdessen sind
bewusste Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten auf Grund des
Preisdrucks an der Tagesordnung. Unfälle mit Monstertrucks werden
sich häufen und ihr verheerendes Ausmaß zeigen, sobald die
überdimensionierten Fahrzeuge auf unsere Straßen gelassen werden",
warnt Flege.

Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) befürchtet
zusätzliche Unfälle und einen Verkehrskollaps auf den jetzt schon
überfüllten Straßen. Thomas Kliewer, DPolG-Landesvorsitzender in
Niedersachsen: "XXL-Trucks mögen sich für manche Highways in den USA
eignen. In Deutschland genügen Straßen, Kreisverkehre, Brücken,
Kreuzungen, Parkplätze und Schutzplanken nicht den Anforderungen
dieser Fahrzeuge. Derartige Ungetüme haben in Niedersachsen nichts zu
suchen." Auch an Bahnübergängen würde es mehr Unfälle geben, da die
Schrankenautomatik und die Räumzeiten auf maximal 18,75 Meter lange
Fahrzeuge ausgelegt sind. Allein in Niedersachsen gibt es 365
höhengleiche Bahnübergänge an Bundes- und Landesstraßen, die nicht
von heute auf morgen umgerüstet werden können und deren Umrüstung den
Steuerzahler Millionenbeträge kosten würden.

Auch das Ergebnis, dass der Einsatz von Riesen-Lkw Sprit einspare,
sei kein Argument für die Umweltverträglichkeit von Monstertrucks. Im
Gegenteil: "Transporte werden um bis zu 25 Prozent billiger, was
langfristig dazu führt, dass Verkehr von der umweltfreundlichen
Schiene auf die Straße gelangt. Die Folge wären hunderttausende
zusätzlicher Lkw-Fahrten - klimapolitisch eine Katastrophe," so
Flege. Denn: "Der Gigaliner ist dreimal klimaschädlicher als die
Güterbahn." Eine bislang unveröffentlichte Studie im Auftrag des
Bundesverkehrsministeriums rechnet damit, dass bei den derzeit über
die Schiene abgewickelten Automobiltransporten mindestens 50 Prozent
nach Einführung des Gigaliners von der Schiene auf die Straße
abwandern würden.

Auf der website www.gueter-auf-die-schiene.de können Sie sich rund
um das Thema "Monstertrucks" informieren und gegen die generelle
Zulassung der Fahrzeuge aktiv werden.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In
dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen:
die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde
Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die
Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET,
GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und
VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen
Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 77
Unternehmen der Bahnbranche.

Originaltext: Allianz pro Schiene
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25257
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_25257.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allianz pro Schiene
Maren Herbst
Telefon: +49(0)30-2462599-20
Maren.Herbst@allianz-pro-schiene.de


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