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Aktienmarkt: Erstaunliche Widerstandsfähigkeit

Geschrieben am 25-04-2006

Mainz (ots) -

Nach einem überzeugenden ersten Quartal mit einem Kursplus von gut
10 Prozent ging der deutsche Aktienmarkt im April vorübergehend in
eine Konsolidierungsphase über, die allerdings nur von kurzer Dauer
war. Auf ermäßigtem Kursniveau fanden sich schnell neue Käufer, die
den Markt im zweiten Anlauf deutlich über die psychologisch wichtige
Marke von 6.000 Punkten hievten.

Diese Tatsache ist umso bemerkenswerter, wenn man das gleichzeitig
herrschende Umfeld in Betracht zieht. Die erhöhten geopolitischen
Ängste angesichts zunehmender Spannungen zwischen den USA und Iran
sowie der eng daran gekoppelte weitere Ölpreisanstieg hätten
theoretisch eher Kursrückschläge erwarten lassen. Stattdessen waren
selbst bei DAX-Titeln vereinzelt Tagesgewinne von bis zu fünf Prozent
zu verzeichnen. Diese waren zudem meist nicht durch spezifische
Unternehmensnachrichten motiviert. Vielmehr reichte häufig eine
positive Äußerung eines Konkurrenzunternehmens wie beispielsweise der
starke Kursanstieg von BASF nach den Quartalszahlen von Akzo Nobel
belegt.

Auch in den nächsten Wochen dürften von Unternehmensseite
mehrheitlich positive Impulse ausgehen. Sowohl die
US-Quartalsberichte als auch die bisher vorgelegten Zahlenwerke
europäischer Schwergewichte deuten tendenziell auf eine erneut
überzeugende Berichtssaison hin. Zum elften Mal in Folge dürfte das
Quartalswachstum des S&P 500 gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen
Bereich liegen. Auch bei den DAX-Unternehmen sollte der aufwärts
gerichtete Gewinntrend eine Fortsetzung erfahren, wenngleich die
Dynamik des Vorjahres basisbedingt nicht zu halten sein wird.
Nichtsdestotrotz dürfte die Berichterstattung zum 1. Quartal in
vielen Fällen bereits Hoffnungen auf ein neues Rekordergebnis für das
Gesamtjahr wecken.

Unterstützend sollte sich in den kommenden Wochen auch die auf
Hochtouren laufende Dividendensaison auswirken. Allein in der ersten
Mai-Woche werden von den DAX-Unternehmen mehr als 11 Mrd. Euro
ausgeschüttet. Hieraus könnte kurzfristig ein gutes Gegengewicht zu
dem traditionellen Börsenmotto „sell in May and go away“ resultieren.

Trotz der aktuell euphorischen Stimmungslage sollte allerdings der
Blick auf die nach wie vor existenten Risiken nicht komplett
vernachlässigt werden. Im Falle einer weiteren Eskalation des
verbalen Schlagabtausches zwischen USA und Iran bzw. anhaltender
Ölpreissteigerungen ist es kaum vorstellbar, dass diese
Belastungsfaktoren dauerhaft ausgeblendet werden. Auch die in schöner
Regelmäßigkeit wiederkehrende Inflationsdebatte könnte
zwischenzeitlich für Störfeuer sorgen, so dass temporäre Rückschläge
durchaus einkalkuliert werden sollten.

Allerdings ergeben sich hieraus durchaus auch Chancen: So könnte
nicht zuletzt eine Entspannung der genannten Risikofaktoren
zusätzlichen Treibstoff generieren. Der grundsätzlich positive Trend
am deutschen Aktienmarkt ist weiterhin intakt und trotz der
fulminanten Anstiege der vergangenen 12 Monate bieten die
Bewertungsrelationen durchaus noch Raum für fortgesetzte
Kursanstiege.


Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7018
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7018.rss2

Ihr Ansprechpartner bei der LRP
Landesbank Rheinland-Pfalz:
Bereich: Research
Dr. Stefan Steib
Tel.: 06131 / 13 5503
Fax: 06131 / 13 3143
E-Mail: stefan.steib@LRP.de


Pressekontakt:
Jürgen Pitzer
Pressesprecher
LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
Große Bleiche 54-56
55098 Mainz

Tel.: 06131 / 13 28 16
Fax:: 06131 / 13 25 60
E-Mail: presse@LRP.de
Mobil: 0171 / 36 98 345


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