Tschernobyl zeigt: Atomkraft ist todsicher / Greenpeace fordert auf 30-stündiger Mahnwache das Ende der Atomkraft weltweit
Geschrieben am 25-04-2006 |
Berlin (ots) - 25. 4. 2006 - Mit einem Glockenschlag 23 Minuten nach jeder vollen Stunde erinnert Greenpeace ab heute Mittag vor dem Brandenburger Tor in Berlin an den schlimmsten Unfall in der Nutzung der Atomenergie. Um 1.23 Uhr explodierte in der Nacht zum 26. April 1986 in Tschernobyl der Atomreaktor und verstrahlte in der Folge riesige Gebiete der nördlichen Erdhalbkugel. Die Umweltschützer haben in Berlin Kerzen in Form eines Radioaktivitätszeichen angezündet und halten ein Banner mit der Aufschrift: "Tschernobyl zeigt: Atomkraft ist todsicher. Abschalten!". Bis Mittwoch Abend 20 Uhr wollen die 15 Greenpeace-Aktivisten der Katastrophe gedenken. Insgesamt finden rund um den Jahrestag in 70 Städten Deutschlands Mahnveranstaltungen und lokale Protestaktionen von Greenpeace-Gruppen statt.
In Hamburg eröffnet Greenpeace am Mittwoch zum 20. Jahrestag der Katastrophe eine Ausstellung mit Fotos von Opfern der Radioaktivität. Die 80 Portraitbilder von Robert Knoth zeigen Menschen aus dem Gebiet um Tschernobyl und aus den Regionen um die russischen Atomanlagen Tomsk und Majak sowie dem ehemaligen russischen Atombombentestgebiet Semipalatinsk/Kasachstan. Die Ausstellung wird derzeit weltweit in 27 Ländern gezeigt. Dieses Jahr wird sie noch in Berlin, München und Köln zu sehen sein.
"Tschernobyl hat der Welt vor Augen geführt, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Heute, nach 20 Jahren, muss endlich die Lehre daraus gezogen werden. Weltweit müssen die Atomkraftwerke abgeschaltet werden", fordert Jörg Feddern, Energieexperte von Greenpeace. "Keiner kann sicher sagen, wie viele Menschen an den Folgen von Tschernobyl sterben werden, wie viele erkranken werden. Aber es ist klar: Das Leiden in den betroffenen Regionen geht weiter."
Letztes Jahr behauptete die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO), die Reaktorkatastrophe würde voraussichtlich 4000 Todesopfer zur Folge haben. Dagegen zeigte eine vergangene Woche veröffentlichte Greenpeace-Studie, dass viele Experten deutlich mehr Opfer erwarten. Die Russische Akademie der Wissenschaften geht von 270.000 zusätzlichen Krebserkrankungen mit 93.000 Todesfällen aus. Weitere Studien vermuten noch schlimmere Folgen.
Greenpeace fordert die Mitgliedsländer der IAEO auf, sich für einen Kurswandel der Organisation stark zu machen. Statt wie bisher den Bau von Atomkraftwerken zu fördern, soll die Organisation den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft überwachen. "Nur so lässt sich auch die Gefahr von Atombomben bannen. Das zeigt das Beispiel Iran gerade wieder ganz besonders deutlich. Wer Atomkraftwerke betreibt, kann letztendlich auch Bomben bauen", so Jörg Feddern.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Jörg Feddern, Tel. 0171-87 81 191, oder Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 0171-8781 184. Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 040-30618-377, BetaSP-Material unter Tel. 0172-3243719. Weitere Infos im Internet: www.greenpeace.de/tschernobyl.
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
9016
weitere Artikel:
- CDU erwägt Zukunftsfonds für neue Energien Bonn (ots) - Berlin/ Bonn, 25. April 2006- Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche, hat ein neues Förderprogramm für regenerative Energien ins Gespräch gebracht. "Ich denke schon darüber nach, dass man einen Zukunftsfonds einrichten kann, aus dem dann gepeist wiederum in alternative Quellen und Forschung investiert werden kann", sagte Reiche in der Sendung "Unter den Linden" des Fernsehsenders PHOENIX. Gleichzeitig betonte Reiche aber auch, dass man bis auf weiteres an der Nutzung der Kernenergie mehr...
- MdB Eva Bulling-Schröter: Tschernobyl - Unfallfolgen ohne Ende Berlin (ots) - Zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Eva Bulling-Schröter: Als Mitglied einer Bundestagsdelegation des Umweltausschusses konnte ich mich vor zwei Wochen in der Ukraine und in Weißrussland überzeugen: Die grausamen Folgen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor zwanzig Jahren sind allgegenwärtig. Ihr Ausmaß für die Zukunft ist bis heute kaum absehbar. Die Konsequenz daraus kann nur heißen, weltweit aus der Atomkraft auszusteigen. mehr...
- Freie Presse (Chemnitz): Tiefensee: Millionen-Programm gegen Rechtsextremismus - SED-Diktatur hat Bindung zu rechtsextremen Gedankengut gestärkt Chemnitz (ots) - Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will im Kampf gegen den Rechtsradikalismus mit einem Millionen-Programm die Entstehung von sozialen Brennpunkten in großen Städten verhindern. Die rechtsextremen Parteien suchten ihre Anhänger in dem sozial ausgegrenzten Teil der Bevölkerung, sagte Tiefensee der Chemnitzer "Freien Presse" (Dienstagausgabe). Deshalb gehöre die Beseitigung der Arbeitslosigkeit genauso zur Abwehr des aufkeimenden Nationalsozialismus wie die Schaffung von mehr Jugendclubs und Begegnungsstätten mehr...
- Freie Presse (Chemnitz): Zentralrat der Juden: Schönbohm bagatellisiert Rechtsextremismus - Kramer: "unsägliche" Innenminister sollte besser schweigen Chemnitz (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat vor einer Verharmlosung des rassistischen Überfalls auf den Deutsch-Äthiopier in Potsdam gewarnt. Generalbundesanwalt Kay Nehm habe völlig zu Recht die Ermittlungen übernommen, sagte Generalsekretär Stephan Kramer der Chemnitzer "Freien Presse" (Dienstagausgabe). Das habe nichts mit einer Stigmatisierung Brandenburgs zu tun. Das viel größere Problem sei der "unsägliche" Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). "Es wäre besser für das Land, er würde schweigen", meinte Kramer. Damit mehr...
- Internationaler Tag der Pressefreiheit: Podiumsdiskussion China von BDZV und ROG am 2. Mai Berlin (ots) - Podiumsdiskussion zum Internationalen Tag der Pressefreiheit Der Fall China: Freiheit für den Markt - wo bleiben die Medien? Nicht nur die Wirtschaft, auch die Medien boomen in China. Die Vielfalt wächst rasant. Doch wer sich die Publikationen genauer anschaut, wird schnell feststellen, dass die neue Offenheit ihre Grenzen hat. Keine Zeitung und kein Fernsehsender würden es wagen, an die Taiwan-Frage, die Verfolgung von Dissidenten oder das Massaker auf dem Tiananmen-Platz zu rühren. Auch das Internet wird streng mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|