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Neues Deutschland: zur Politik von USA und Großbritannien in Irak

Geschrieben am 03-09-2007

Berlin (ots) - Bush kam, und die Briten gingen. Zumindest aus
Basra. Der gestrige Tag war nicht ohne Symbolik. Während sich der
USA-Präsident mit dem überraschenden Besuch auf einer Luftwaffenbasis
ein Lagebild vor neuen Beschlüssen machen und von den vorgeblichen
Fortschritten seiner neuen Strategie künden wollte, hatte der
wichtigste Alliierte in Irak alle Mühe, das Ganze als geordneten
Umzug und nicht als Niederlage erscheinen zu lassen. Nach
monatelangem Beschuss und immer mehr eigenen Toten verließen die
britischen Truppen ihren letzten Stützpunkt in der irakischen Stadt.
Blair-Nachfolger Gordon Brown steht daheim unter dem wachsenden Druck
der Öffentlichkeit, den Abzug nun zu beschleunigen. Da geht es ihm
nicht anders als seinem Washingtoner Pendant.
Die Bilanz vier Jahre nach ihrem Einmarsch ist desaströs, für die
USA wie für Großbritannien. Die Besatzer sind ratlos im selbst
verursachten Gewaltchaos. Die Bagdader Regierung vermittelt nicht den
Eindruck, für Ordnung sorgen zu können. Irak erlebt die größte
Massenflucht im Nahen Osten seit 1948. Und es könnte alles noch
schlimmer werden. Basra steht exemplarisch dafür, dass inzwischen
auch der blutige Machtkampf zwischen den Schiiten eskaliert, von Bush
einst als Stützpfeiler seiner Strategie gesehen. General Jackson, der
ehemalige britische Oberkommandierende in Irak, nannte sie jetzt
»intellektuell bankrott«.

Originaltext: Neues Deutschland
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