Stuttgarter Zeitung: Der designierte IG-Metall-Chef Berthold Huber beharrt auf Distanz gegenüber der SPD: "Die IG Metall ist kein Transmissionsriemen für eine Partei"
Geschrieben am 08-09-2007 |
Stuttgart (ots) - STUTTGART. Der designierte IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber hat die SPD vor großen Erwartungen an eine Wiederbelebung des früheren Bündnisses von Sozialdemokraten und Gewerkschaft gewarnt. "Die IG Metall war nie der Transmissionsriemen für eine Partei und wird es in Zukunft erst recht nicht sein", sagte Huber im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe). Jede Partei könne eine faire Debatte mit der IG Metall erwarten. "Aber es gibt keine Instrumentalisierung", sagte er mit Blick auf SPD und Linkspartei. "Wir sind eine autonome und selbstbewusste Organisation, und wir werden unsere Stimme erheben, wenn wir es für notwendig halten." Huber soll Jürgen Peters als Vorsitzender ablösen, was als Erfolg des Reformerlagers über den traditionalistischen Flügel gewertet wird.
Der IG-Metall-Vize attackierte zudem die führenden Modernisierer in der SPD wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Peer Steinbrück, die für eine Fortsetzung des Reformkurses von Gerhard Schröder werben. "Wer nur von vorsorgendem Sozialstaat spricht und damit meint, die Nachsorge weglassen zu können - der liegt in meinen Augen hundertprozentig falsch", kritisierte Huber. "Dass Hartz IV für die Betroffenen bedeutet, dass sie ohne Verschulden und nach 30 Jahren Arbeit aufgrund von Arbeitslosigkeit in die Sozialhilfe fallen, wird von uns nicht akzeptiert." Das zu verschweigen, halte er nicht für legitim.
Der künftige Gewerkschaftschef warb für einen kollegialen Führungsstil in der IG Metall. "Ich bin davon überzeugt, dass es Jürgen Peters und mir in den letzten vier Jahren gelungen ist, viele Gräben, die 2003 sichtbar wurden, zuzuschütten", betonte er. "Wir haben Inhalte in den Vordergrund gestellt und dazu beigetragen, das Lagerdenken aufzulösen." Nun werde die Gewerkschaft weitere Schritte in diese Richtung gehen. "Die Führung der IG Metall will ein kollegiales Organ sein", sagte Huber. Der Vorstand habe eine hohe Einmütigkeit in seiner Zustimmung zu dem Personalvorschlag der Vorsitzenden gezeigt. "Das spricht dafür, dass es uns gelungen ist, die Vielfalt der Meinungen, der Erfahrungen und der politischen Präferenzen in der IG Metall zu integrieren", sagte Huber. Er sei der Überzeugung, dass der Einheitsgedanke nun im Vordergrund stehe. "Der Gewerkschaftstag wird mit Mehrheit diesem Gedanken folgen und nicht Anträgen, die sozusagen einen Proporz zwischen verschiedenen politischen Lagern verlangen", versicherte er gegenüber der "Stuttgarter Zeitung".
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