Rheinische Post: Zankapfel Telekom
Geschrieben am 09-09-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Silke Fredrich
Deutschlands Telefonriese kommt nicht zur Ruhe. Gerade hat Konzernchef René Obermann den größten Arbeitskampf seit der Privatisierung des Unternehmens einigermaßen glimpflich überstanden, da steht auch schon der nächste ins Haus. Jetzt droht 18.000 Beschäftigten der angeschlagenen Geschäftskundensparte T-Systems die Ausgliederung in eine eigenständige Gesellschaft. Verdi gibt sich angriffslustig und kündigt massiven Widerstand an, falls Obermann diese Pläne umsetzt. Dabei weiß die Gewerkschaft ganz genau, dass der durchsetzungsstarke Telekomlenker seine Vorstellungen ebenso Wahrheit werden lässt, wie er es bereits mit der Einführung der Servicegesellschaften Anfang Juli getan hat. Und Verdi weiß auch, dass die Deutsche Telekom sparen muss, um langfristig eine Chance zu haben. Deshalb hat die Gewerkschaft jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder steuert sie blindlings in den nächsten Arbeitskampf, der nach monatelangem Hickhack erneut zugunsten Obermanns ausgehen wird. Oder sie sieht der Realität ins Auge, versucht gemeinsam mit dem Vorstand eine sinnvolle Abwicklung für T-Systems zu finden - und gesteht ein, dass sie in Wahrheit eigentlich nur diese Möglichkeit hat.
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