Westfalenpost: Das Lächeln vergeht Familienministerin freut sich zu früh
Geschrieben am 25-04-2006 |
Hagen (ots) - Von Nina Grunsky
Familienministerin Ursula von der Leyen ist berühmt für ihr Lächeln. Gestern hatte sie scheinbar auch einmal Grund dafür. Schließlich haben die Sachverständigen im siebten Familienbericht die politische Linie der siebenfachen Mutter bestätigt: Das Elterngeld und eine bessere Kinderbetreuung seien nötig, damit die Deutschen mehr Kinder bekommen. Rückendeckung für die Ministerin gegen Kritiker aus den eigenen Parteireihen. Die allerdings in den vergangenen Wochen ganz zu Recht den missionarischen Eifer der gelernten Ärztin tadelten. Nachdem die Union jahrzehntelang die Hausfrauenehe propagierte, sollte sie nun nicht ins Gegenteil verfallen und allen Eltern vorschreiben, Kinder und Karriere miteinander zu vereinbaren. Mehr Freiheit hat die Bundeskanzlerin zu Beginn ihrer Amtszeit propagiert - dazu gehört auch die Freiheit, Kinder und Küche zu wählen. Selbst die Freiheit, sich gegen Kinder zu entscheiden. Zwar mögen Elterngeld und bessere Betreuung gute Argumente gegen diesen dritten Weg sein. Doch bleiben in einer Gesellschaft, in der jede dritte Ehe geschieden wird, in der Eltern mobil sein müssen, Familien auseinander gerissen werden, in der es fünf Millionen Arbeitslose und viele Zeitverträge gibt, leider viele Gründe für diesen Weg. Da vergeht das Lächeln.
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