(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Bei ARD und ZDF in der teuersten Reihe = von Friedrich Roeingh

Geschrieben am 11-09-2007

Düsseldorf (ots) - Staatsferne und Rundfunkfreiheit sind
zweifelsohne schützenswerte Güter. Sie werden nur ständig mit Füßen
getreten, wenn über den Parteienproporz Intendanten und Rundfunkräte,
Chefredakteure und Programmdirektoren und zuweilen auch technische
Leiter im Postendschungel von ARD und ZDF besetzt werden. Doch
ausgerechnet dann, wenn die staatsnahe Selbstbedienung der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einmal begrenzt worden ist,
schreitet das Bundesverfassungsgericht ein.
Dabei muss sich das Gericht fragen lassen, wie es um seine Nähe zu
den Rundfunkanstalten steht. Richter Wolfgang Hoffmann-Riem, der das
Urteil in weiten Teilen verfasst hat, war als Chef des
Hans-Bredow-Instituts jahrelang den öffentlich-rechtlichen Anstalten
verbunden. Im Ergebnis zieht das Karlsruher Gebührenurteil nun einen
Schutzzaun um ARD und ZDF, der die dramatisch veränderte
Medienwirklichkeit künstlich von den Sendern fernhält.
Während die unabhängigen Medien von den Qualitätszeitungen bis zu den
großen Privatsendern über Jahre einen Einbruch ihrer Erlöse
verkraften mussten, sattelten ARD und ZDF bei den Gebühren immer
wieder drauf. Die KEF aber, die durch das Karlsruher Urteil gestärkt
werden soll, kann diese Entwicklung gar nicht wirksam kontrollieren.
Sie prüft die Wünsche der Anstalten allein auf ihre Plausibilität
hin. Über die Sinnhaftigkeit ihrer Programmangebote aber hat Sie
nicht zu entscheiden.
Um nicht missverstanden zu werden: Qualitätsvoller
öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist ein notwendiges Korrektiv gegen
den zunehmenden medialen Sittenverfall. Für das zweifelhafte
Sponsoring dopingdurchsetzter Sportarten oder flache Telenovelas aber
müssen wir keine Gebühren entrichten. Und es braucht auch keine
Online-Aufrüstung der öffentlich-rechtlichen Anstalten, um im
Internet dem freiesten aller Medien die Informationsfreiheit zu
gewährleisten.
Wenn ARD und ZDF ihre Akzeptanz nicht verlieren sollen, dann
empfiehlt sich auch für Deutschland das Modell der BBC. In
Großbritannien wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk inhaltlich und
finanziell von einem sachkundigen Aufsichtsgremium kontrolliert. Das
Ergebnis: Beispielhafte Qualitätsprogramme.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

92089

weitere Artikel:
  • stern: Günther Jauch hatte eine schwierige Schulzeit - In der Grundschule wurden ihm von einem Mitschüler zwei Zähne ausgeschlagen Hamburg (ots) - Der TV-Moderator Günther Jauch war in der Schule ein Störenfried. "Ich hatte zwischen der dritten und der neunten Klasse immer die meisten Tadel und Abmahnungen von allen Kindern", erzählt Jauch in der neuen Ausgabe des Hamburger Magazins stern. In der achten Klasse, so Jauch, habe in seinem Zeugnis gestanden: "Günther neigt noch immer zu starken Gefühlsausbrüchen, ist aber stärker als früher um Kontrolle seiner Gefühle bemüht." Für das Thema "Gewalt an Schulen" sei man heute "hypersensibilisiert", so Jauch. "Ich erinnere mehr...

  • Die SZ-Cinemathek wird fortgesetzt: Zwölf französische Kriminalfilme mit Starbesetzung München (ots) - München, 12.09.2007 Die Cinemathek der Süddeutschen Zeitung wird mit der "Série Noire" fortgesetzt: Zwölf französische Kriminalfilme um dunkle Gestalten, brillante Kommissare und strahlend schönen Frauen. Alle Filme wählte die Kinoredaktion der Süddeutschen Zeitung aus. Darunter die Klassiker "Das Mädchen und der Kommissar" mit Romy Schneider oder Catherine Deneuve und Jean-Paul Belmondo in "Das Geheimnis der falschen Braut". Insgesamt sind fünf DVD-Premieren in der Reihe "Série Noire" enthalten. Die Filme erscheinen mehr...

  • Ateliereinblicke 2007: EnBW zeigt Holzskulpturen von Ilona Herreiner im Berliner Showroom am Schiffbauerdamm 1 / Beginn: Donnerstag, 13. September, 19 Uhr Berlin (ots) - Ab 13. September 2007 zeigt die EnBW Energie Baden-Württemberg AG in ihrem Showroom Holzskulpturen der Karlsruher Bildhauerin Ilona Herreiner. Die Reihe "Ateliereinblicke", mit der die EnBW Energie Baden-Württemberg AG seit mehr als zehn Jahren junge innovative Kunstschaffende aus dem deutschen Südwesten fördert, ist zum zweiten Mal auch im EnBW Showroom in Berlin zu sehen. Die in diesem Jahr ausgestellte Künstlerin Ilona Herreiner studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, wo sie mehr...

  • ots.Audio: Die Besten der Besten werden ausgezeichnet - Feierliche Preisverleihung des internationalen Buchpreises CORINE 2007 München (ots) - - Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar - Im Rahmen einer glanzvollen Fernsehgala, im Münchner Prinzregententheater, wird zum 7. Mal der internationale Buchpreis CORINE verliehen. Schirmherr ist der bayrische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der auch die Laudatio für Peter Härtling hält, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird. Projektleiterin der CORINE ist Rose Backes. Frau Backes, wie unterscheidet sich die CORINE von anderen mehr...

  • Georges Moustaki: "Ich brauche keinen Ruhm und kein Geld" Hamburg (ots) - Der in Paris lebende Chansonnier, Georges Moustaki, 73, möchte immer noch "Vergnügen und echte Leidenschaft empfinden" bei dem, was er tut. "Ich muss es niemandem recht machen. Ich brauche keinen Ruhm und kein Geld." Schon als 17-Jähriger wollte er sein "eigenes Leben" leben. "Allein. Ohne Vorgaben. Ich wollte meine eigene Richtung finden." Dem ZEITmagazin LEBEN sagt er: "Bis heute folge ich am liebsten einfach dem Lauf der Dinge, so wie sie vor mir erscheinen. Ich habe kein Programm, ich hatte schon damals keins. Ich mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht