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Initiative der Kirchen zum Sonntagsschutz gestartet Auch Internetauftritt macht sonntags Pause

Geschrieben am 12-09-2007

Hannover (ots) - Mit dem Slogan "Gott sei Dank, es ist Sonntag"
hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammen mit der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) eine
Initiative zum Schutz des Sonntags gestartet. "Der Sonntag ist ein
unentbehrliches Element unserer Sozialkultur. Wer die Wertebasis
unserer Gesellschaft stärken will, damit Würde und Freiheit ihren
Entfaltungsraum behalten, muss sorgsam mit den Institutionen der
Sozialkultur umgehen," begründet der Vorsitzende des Rates der EKD,
Bischof Wolfgang Huber, die Initiative. Für Christen bewährte sich in
dieser Situation das biblische Gebot, den Feiertag zu heiligen. Unter
Federführung des Kirchenamtes der EKD wurden zusammen mit
Gliedkirchen der EKD die Materialien der Initiative entwickelt. Das
erste Plakat in Hannover enthüllten gemeinsam der Ratsvorsitzende mit
dem Vorsitzenden der ACK, Landesbischof Friedrich Weber, der
Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland,
Rosemarie Wenner und Erzpriester Milan Pejic für die orthodoxen
Kirchen in Deutschland.

Nachdem mit der Föderalismusreform die Zuständigkeit für Fragen
der Ladenöffnung auf die Bundesländer übergegangen sei, hätten die
Bundesländer höchst unterschiedlich gehandelt, erläutert der
Ratsvorsitzende dazu im Internet (www.sonntagsruhe.de): "Manche
Bundesländer sind gewillt, die bisher möglichen vier verkaufsoffenen
Sonntage pro Jahr beizubehalten oder zu reduzieren." Diese
Bundesländer folgen damit dem Verfassungsgebot, den Sonntag und die
staatlich anerkannten Feiertage so zu achten, wie es im Grundgesetz
beschrieben ist: als "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen
Erhebung". Andere Bundesländer meinten dagegen, die Umsatzchancen des
Handels steigern zu können, indem sie die Zahl der verkaufsoffenen
Sonntage erweitern und dabei auch die Adventssonntage einbeziehen.
Der besondere Schutz des Sonntags werde dadurch in sein Gegenteil
verkehrt, so der Bischof der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Wolfgang Huber sieht darin auch ein Menschenbild, dem die Kirche
widerspreche: "Ein solches Vorhaben nimmt den Menschen vorrangig als
Konsumenten wahr. Die Pflicht zum Schutz des Sonntags, die unsere
Verfassung dem Staat aufgibt, scheint dabei überhaupt nicht im
Bewusstsein zu sein." Dem halte die Kirche entgegen: "Der Sonntag ist
als Tag des Gottesdienstes, der Muße und der Besinnung zu erhalten.
Es gehe beim Sonntagsschutz um die Bewahrung einer wichtigen sozialen
Institution, um die kulturelle Qualität des Zusammenlebens, um den
Raum für die Freiheit der Religion. Eine Aushöhlung des
Sonntagsschutzes widerspreche nach Ansicht der Kirche klaren
verfassungsrechtlichen Vorgaben. Darin drücke sich eine religiöse
Parteinahme des Staates aus, wenn auch in antireligiöser Absicht, so
der Ratvorsitzende.

Die von der EKD entwickelte Kampagne bietet interessierten
Kirchengemeinden, Werken, Einrichtungen Material für die
Öffentlichkeitsarbeit: Plakate für die Schaukästen, Tassen und - als
besondere Auszeichnung - ein Ladenöffnungsschild mit dem Slogan
"Gott, sei Dank es ist Sonntag!". Auf dem Schild gibt es keine
Möglichkeiten, Öffnungszeiten am Sonntag einzutragen. Ergänzt werden
die Angebote, die über den Vertrieb "WerbeDienst" in Stuttgart zu
beziehen sind, durch den Internetauftritt www.sonntagsruhe.de. Dort
werden auch Texte veröffentlicht, die in der Landeskirche Hannovers
entstanden sind und gesammelt wurden. Verschiedene Menschen geben in
der Broschüre, die auch als pdf abrufbar ist, Tipps, wie ein Sonntag
gestaltet werden kann: von der Teilnahme am Gottesdienst bis zum
Zoobesuch, dem Sonntag im Museum oder auch den Sonntag als
Wellnesstag. Und wer auf www.sonntagsruhe.de am Sonntag z.B. die
Kaffeetasse mit dem Aufdruck "Gott sei Dank, es ist Sonntag"
bestellen will, hat Pech: Sonntags ist auch bei diesem
Internetauftritt Ruhe - außer einem Text zum Sonntag und der
Botschaft "Gott sei Dank, es ist Sonntag" gibt es kein Angebot.

Die Kirchen laden gemeinsam alle ein, so Wolfgang Huber, den
Sonntag mit dem Motto dieser Kampagne zu begrüßen: "Gott sei Dank, es
ist Sonntag!"

Hannover, 12. September 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Weitere Informationen, Texte, Zitate, Ideen und Angebote auf
www.sonntagsruhe.de

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55310
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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