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DEKRA weist kurze Wege zur Optimierung des Umweltschutzes im Pkw-Verkehr: Reduzierung von CO2-Ausstoß um 15 Millionen Tonnen kann sofort realisiert werden

Geschrieben am 12-09-2007

Frankfurt (ots) -

- Mit kurzfristig wirksamen Maßnahmen lässt sich auch
Partikelbelastung um ein Viertel reduzieren
- Offensiver Ansatz bei Fahrzeugtechnik, Fahrer und Infrastruktur

Die international tätige Sachverständigenorganisation DEKRA
fordert eine Offensive mit kurzfristig wirksamen Maßnahmen zur
Optimierung des Umweltschutzes im Pkw-Verkehr. "Wir können bereits
heute schnell und nachhaltig einen wirksamen Beitrag zur sicheren und
sauberen Mobilität leisten. Mit einem integrierten Konzept, das
Technik, Fahrer und Infrastruktur gleichermaßen umfasst, lassen sich
sehr schnell mehr als 15 Millionen Tonnen CO2 und ein Viertel der
gesamten Partikelbelastung vermeiden. Mit längerfristig wirksamen
Maßnahmen könnten weitere 16 Millionen Tonnen CO2 und weitere 50
Prozent der gesamten Partikelemissionen eingespart werden", erklärte
Dipl.-Kfm. Klaus Schmidt, Vorstandsvorsitzender von DEKRA e.V. und
DEKRA AG, am 12. September 2007 bei einem Pressegespräch auf der
Pkw-IAA in Frankfurt. "Dafür müssen das Verständnis der Autofahrer
geweckt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen und die
entsprechenden Technologien zügig eingesetzt werden."

Als europäischer Marktführer in der periodischen
Fahrzeugüberwachung und führender Sicherheitsdienstleister im
industriellen Prüfgeschäft verfügt DEKRA über eine breite Expertise
auch im Bereich Umweltschutz. "Der Verkehr verursacht allein in
Deutschland einen CO2-Ausstoß von rund 160 Millionen Tonnen pro Jahr.
56 Prozent des heutigen Fahrzeugbestands entsprechen nicht den
modernen Abgasnormen. Auch die Fahrer sind nur unzureichend
aufgeklärt, wie sie selbst zur Schadstoffvermeidung beitragen können.
Und ein immenser Teil der Belastungen entsteht durch Mängel in der
Infrastruktur", konstatierte Klaus Schmidt. "Dennoch gibt es bereits
jetzt schnell greifende Maßnahmen, mit denen die Umweltbelastungen
nachhaltig vermindert werden können."

Partikelfilter für sechs Millionen Diesel-Pkw

Im Bereich Fahrzeug setzen die DEKRA Experten auf
Verbrauchsoptimierung und Schadstoffreduzierung durch moderne
Fahrzeugtechnologie. Start-Stopp-Technik, Downsizing von Motoren,
Leichtlaufreifen, moderne Leichtlauföle und andere Technologien
bergen CO2-Einsparpotenziale von jeweils 2 bis 10 Prozent. Allein der
konsequente Einsatz von Start-Stopp-Automatiken kann 300.000 Tonnen
CO2 einsparen. Außerdem könnten 6 Millionen der heute in Deutschland
zugelassenen Pkw mit Dieselantrieb mit Partikelfiltern nachgerüstet
werden. Schmidt: "Das entspricht einem Reduzierungspotenzial von rund
4.000 Tonnen Partikelmasse oder 25 Prozent pro Jahr."

Bei Pkw mit Otto-Motoren wurde nach den Worten des DEKRA Chefs
bereits in den vergangenen Jahren durch moderne
Abgasbehandlungssysteme eine dramatische Verbesserung der Emissionen
erreicht. Deshalb liegt das weitere Optimierungspotenzial allein in
der Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und damit des CO2-Ausstoßes
sowie in der sukzessiven Erneuerung der 23 Millionen Altfahrzeuge mit
Schadstoffklasse Euro 1 und Euro 2.

Sechs Millionen Tonnen CO2-Reduzierung durch Fahrerschulung

Wesentlich schneller wirken hingegen Maßnahmen, die beim
Fahrverhalten jedes Einzelnen ansetzen. Fahrversuche der DEKRA
Akademie mit Führerscheinneulingen, die gezielt in wirtschaftlicher
Fahrweise trainiert wurden, ergaben auf den Testrecken Einsparungen
von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen von jeweils 10 Prozent.
"Allein durch die jährlich rund 900.000 neuen Führerscheininhaber in
Deutschland ergibt sich hier ein Einsparpotenzial von knapp 300.000
Tonnen", betonte Klaus Schmidt. "Eine gezielte Schulung aller
Kraftfahrer könnte den CO2-Ausstoß in Deutschland um knapp 6
Millionen Tonnen jährlich verringern." Für Schmidt steht deshalb
außer Frage, dass die Ausbildung in wirtschaftlicher Fahrweise im
Fahrschulunterricht verankert werden und später periodisch wiederholt
werden sollte.

Zur Schulung in wirtschaftlicher Fahrweise gehört nach Auffassung
des DEKRA Chefs auch die Anwendung von Navigationssystemen und
modernen Fahrerassistenzsystemen: "Die moderne Technik ist vorhanden,
wir müssen sie zur Optimierung des Verkehrsflusses und damit zur
Erreichung der Umweltschutzziele nur nutzen."

Stauvermeidung bringt den höchsten Beitrag

Ein zusätzlicher Grundpfeiler eines systematischen
CO2-Reduzierungsprogramms muss nach Überzeugung der
Sachverständigenorganisation DEKRA die Verbesserung des
Verkehrsflusses insbesondere in Ballungsräumen sein. Lange
Standzeiten an Ampeln sowie Stop and Go-Verkehr auf
Hauptverkehrsstraßen erhöhen den Kraftstoffverbrauch und damit den
CO2-Ausstoß. Bei DEKRA Testfahrten im Stadtgebiet Stuttgart stieg der
CO2-Ausstoß unter ungünstigen Bedingungen um 60 Prozent. "Ließen sich
Verkehrstaus durch Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und den
Einsatz moderner Informationstechnologien zur Verkehrssteuerung um 50
Prozent reduzieren, ergäbe sich kurzfristig ein Einsparpotenzial von
8 Millionen Tonnen CO2", erklärte Schmidt. Optimierungspotenzial
besteht nach Schmidts Worten vor allem in der Einführung von
Verkehrsmanagementzentralen in Ballungszentren, ihrer Vernetzung mit
dem Umland und untereinander sowie beim forcierten Einsatz moderner
Technologien zur dynamischen Verkehrssteuerung.

Investitionen in die Infrastruktur notwendig

Neben den kurzfristig realisierbaren Maßnahmen haben die DEKRA
Experten auch Handlungsempfehlungen für langfristige Maßnahmen
durchgerechnet. Dazu gehört unter anderem der sukzessive Ersatz von
derzeit 3,2 Millionen Dieselfahrzeugen, die schlechter als Euro 3
eingestuft sind. Bis ins Jahr 2020 ergibt sich durch die
Flotten-erneuerung aller Dieselfahrzeuge ein Einsparpotential von
8.000 Tonnen. Das entspricht 50% der heutigen Gesamtemissionen. Bei
Otto-Pkw der Stufen Euro 1 und Euro 2 sind bei Erneuerung der
Fahrzeuge Reduzierungen von 144.000 Tonnen Stickoxiden bzw.
Kohlenwasserstoffen sowie Kohlenmonoxid-Einsparungen von 300.000
Tonnen zu erwarten. "Bei rund drei Millionen Neuzulassungen pro Jahr
ist allerdings erst in zehn bis 15 Jahren eine komplette Erneuerung
der Flotte zu erreichen", sagte Klaus Schmidt. Notwendig seien
deshalb außerdem erhebliche Investitionen in die generelle
Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und innovative Informations-
und Kommunikationstechnologien: Auf diesem Wege lassen sich
langfristig weitere 16 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Das entspricht
einem Minus von noch einmal 10 Prozent.

Schmidt appellierte an Autofahrer, Gesetzgeber und Hersteller,
kurzfristig wirksame Maßnahmen für den Umweltschutz nach besten
Kräften zu unterstützen: "Erfolge können sehr schnell erzielt werden.
Und ohne Verbesserung des Umweltschutzes gibt es keine nachhaltige
Mobilität."

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6647
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
Volker Dede
Tel.(07 11) 78 61-25 13
Fax (07 11) 78 61-27 00
volker.dede@dekra.com


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