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World Payments Report 2007: Erfolg der Single Euro Payments Area (SEPA) hängt von Anreizen seitens der Regulatoren ab

Geschrieben am 13-09-2007

Berlin (ots) - Nach Analyse der derzeitigen Marktentwicklung ist
es unwahrscheinlich, dass ohne Eingreifen der Regierungsbehörden die
geforderte kritische Masse von SEPA-konformen Zahlungsvolumina bis
Ende 2011 sichergestellt werden kann. Bis Ende 2010 ist ein Erreichen
nach derzeigem Stand nahezu ausgeschlossen. Vor allem Unternehmen und
der Öffentliche Sektor müssen zu einer Annahme der
Zahlungsinstrumente nach SEPA-Standard ermuntert werden, so dass der
einheitliche Euro-Zahlungsraum in vollem Umfang verwirklicht werden
kann. Das ist die Kernaussage des diesjährigen World Payments Report
des Beratungsunternehmens Capgemini gemeinsam mit der ABN AMRO und
der European Financial Management & Marketing Association (EFMA).

Allein über das Transaktionsvolumen aus dem öffentlichen Sektor
können 29 Prozent der kritischen Masse für SEPA-konforme
Überweisungen und -Lastschriften erreicht werden. Rechnet man den
Zahlungsverkehr von Unternehmen hinzu, kann ein ausreichendes Volumen
an Transaktionen im Jahr 2010 erreicht oder sogar übertroffen werden.

"Viele Unternehmen mit starkem nationalem Fokus zögern noch, sich
mit der Einführung von SEPA-Zahlungsmitteln zu beschäftigen. Sie
argumentieren, dass dies Aufgabe der Banken und Regulatoren sei. Das
zeigt, dass sowohl behördliche als auch wirtschaftliche Anreize
notwendig sind um diese Unternehmen zum Handeln zu bringen", sagt
Patrick Desmares, Generalsekretär der EFMA.

Nach dem derzeitigen Stand der SEPA-Implementierung und der im
Frühjahr 2007 veröffentlichten nationalen Migrationspläne von 13
Staaten ist nicht zu erwarten, dass die notwendige kritische Masse an
SEPA-konformen Zahlungen vor Ablauf der angestrebten Frist in knapp
über drei Jahren erreicht wird. Einige Länder würden sogar gerne ihre
alten Zahlungsstrukturen beibehalten solange eine Nachfrage danach
vorhanden ist.

"Die kritische Masse an SEPA Überweisungen und SEPA Lastschriften
muss schnell erreicht werden, um die Zahlungsverkehrskosten niedrig
zu halten und den Nutzen aus SEPA als auch der Payment Services
Directive der Europäischen Union zu ziehen", so Dr. Hubertus von
Poser, Zahlungsverkehrsexperte bei der Beratungsgesellschaft
Capgemini Consulting. "Insbesondere für die Banken bedeuten
Verzögerungen steigende Kosten, da die alten Strukturen parallel
neben den neuen Zahlungsverkehrsdienstleistungen aufrecht erhalten
werden müssen."

Schätzungen zu drohenden Umsatzeinbußen bestätigt

Die diesjährigen Analysen und Gespräche mit großen europäischen
Banken bestätigen die Schätzungen zum Einfluss der SEPA auf die
Einnahmen aus der Zahlungsverkehrsabwicklung aus dem Jahr 2006. Sie
werden in einigen Teilbereichen des Marktes bis zum Jahr 2012
zwischen 38 und 62 Prozent sinken. Umso mehr müssen die Banken ihre
Betriebsmodelle in Europa überprüfen und sich für eine strategische
Vorgehensweise entscheiden. Zur Auswahl stehen drei Optionen:
Nischenanbieter, Niedrigpreisanbieter oder Industrieführer. Für
etliche der Finanzinstitute bedeutet dies, dass sie zumindest einen
Teil ihrer Zahlungsverkehrsaktivitäten an Dritte auslagern müssen.

Selbermachen oder auslagern

"Strategische Partnerschaften - einschließlich Outsourcing,
Offshoring und White-Labelling - werden im Zahlungsverkehr eine
zunehmende Rolle spielen, da auch diese 'Industrie' mit Themen wie
Globalisierung, Regulierung und Performance konfrontiert wird", so
Ann Cairns, CEO Transaction Banking, ABN AMRO. "Der Report zeigt,
dass die europäischen Banken nur wenige Optionen haben wie sie sich
künftig im Zahlungsverkehr aufstellen."

Innerhalb der nächsten fünf Jahre, so der Report, planen 58
Prozent der Banken eine Teil oder ihre gesamten
Zahlungsverkehrsaktivitäten auszulagern oder haben dies bereits
umgesetzt. 68 Prozent denken darüber hinaus über Offshore-Pläne nach.

Weitere Informationen aus dem World Payments Report 2007:

- Bargeld bleibt das vorherrschende Zahlungsmittel in Europa. Es
gibt immer noch wenige klare Bestrebungen, Bargeld zu ersetzen
um so die Kosten für die Bargeldversorgung zu reduzieren.

- Europa braucht eine "any card at any terminal"-Lösung. Der
Kartenmarkt wächst jährlich um mehr als zehn Prozent und Karten
bleiben das führende unbare Zahlungsmittel. Die Banken sollten
deshalb rechtzeitig über ein neues europäisches
Debit-Kartenprogramm nachdenken, welches die existierenden
nationalen Programme sinnvoll ersetzt.

- Die Zahlungsverkehrsinstitute, die im Rahmen der Payment Service
Directive entstanden sind, stellen wahrscheinlich keinen
ernsthaften Wettbewerb für die Banken bis zum Jahr 2011 dar.

- 2012 werden die Top-10 Banken im europäischen Markt
schätzungsweise jeweils fünf Milliarden Transaktionen pro Jahr
auf sich vereinen.

- Die Banken entwickeln ihre Geschäftsmodelle in Richtung offene
Architekturen, um ihre Produktangebote zu erweitern, Out- und
Insourcing von Zahlungsverkehr zu ermöglichen und integrierte
Dienstleistungen für ihre Kunden anzubieten.

Der vollständige Report steht zum Download
http://www.de.capgemini.com/presse

Originaltext: Capgemini
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16952
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16952.rss2

Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
Neues Kranzler Eck     
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin   

Tel.: 030/88703-731
Fax: 069/9515-2534
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com


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