WAZ: Wittke fehlt das Gespür - Leitartikel von Christoph Meinerz
Geschrieben am 14-09-2007 |
Essen (ots) - Landesbauminister Oliver Wittke ist gerade dabei, sich schwer die Finger zu verbrennen. Denn er betreibt ein Spiel mit dem Feuer. Einen beruflich gescheiterten Bekannten wieder auf einen lukrativen Posten hieven zu wollen, für den er das Vorschlagsrecht hat, das ist kein ehrbarer Freundschaftsdienst, sondern Vetternwirtschaft. Die hat in der Politik nichts zu suchen.
Selbstverständlich verdient auch ein mit Eigenverschulden gestrauchelter Banker eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt. Dass ihm jedoch sein alter Freund und Ex-Oberbürgermeister wenige Monate nach dem öffentlichen Scheitern in Gelsenkirchen mit einem "Willkommen in der Landeshauptstadt, Amigo" aus der Patsche hilft, ist wahrlich nicht der Königsweg.
Wittke fehlt offenbar das Gespür dafür, wieviel Schaden er mit einer solchen Protege´-Personalpolitik anrichten kann. Er bringt nicht nur sich selbst und seinen Kandidaten (weiter) in Verruf. Er schadet dem Ansehen der Politik im Allgemeinen, der Landesregierung im Speziellen und zugleich dem Image der WFA-Bank, was wiederum zu einer Belastung für ihre 420 Mitarbeiter werden kann.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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