GDBA: Trennung von Netz und Betrieb löst die Probleme der Bahn nicht
Geschrieben am 26-04-2006 |
Franfurt/Main (ots) - Die Verkehrsgewerkschaft GDBA hat heute alle im Bundestag vertretenen Abgeordneten schriftlich aufgefordert, die immer wieder diskutierte Zerschlagung des Bahnkonzerns zu verhindern. "Wir kämpfen zur Zeit an vielen Fronten", machte der Bundesvorsitzende, Klaus-Dieter Hommel deutlich. "Am kommenden Freitag, den 5. Mai, beteiligen wir uns bundesweit an der Unterschriftenaktion der Europäischen Transportarbeiter-Förderation (ETF), um das von der EU angestrebte Verbot einer Direktvergabe von Nahverkehrsleistungen zu verhindern, gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Netz und Betrieb bei der DB AG eine Einheit bleiben", sagte er.
Nach Auffassung der Verkehrsgewerkschaft GDBA macht das Gutachten der Unternehmensberatung Booz/Allen/Hamilton zur zukünftigen Struktur der Deutschen Bahn vor allem eines deutlich: Die immer wieder geforderte Herauslösung der Infrastruktur aus dem Konzern wird den Verkehrsanteil der Schiene nicht steigern. Stattdessen werden Kosten in Milliardenhöhe produziert, insbesondere durch den Verzicht auf heute noch vorhandene Synergien.
"Fahrweg und Transport gehören zusammen. Eine Trennung würde die Schiene insgesamt erheblich schwächen und zudem 50.000 Arbeitsplätze kosten", macht der GDBA-Chef deutlich. Außerdem wäre der zwischen Gewerkschaften und Bahnvorstand geschlossene Beschäftigungssicherungstarifvertrag hinfällig. "Nach den umfassenden Vorleistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zuge der Reformanstrengungen seit 1994 sind erneute erhebliche Belastungen für die Beschäftigten völlig unzumutbar", so Hommel. "Wir werden schon aus diesem Grund alle verfügbaren gewerkschaftlichen Mittel ausschöpfen, um eine Entscheidung gegen die Menschen bei der Deutschen Bahn" zu verhindern", macht der Bundesvorsitzende der Verkehrsgewerkschaft GDBA deutlich.
Das aktuelle Problem der Bahn sei nicht fehlender Wettbewerbsdruck, sondern die anhaltende Benachteiligung im Wettbewerb. Ohne dessen Beseitigung werde die Schiene auch weiterhin im Hintertreffen bleiben. Das PRIMON-Gutachten bestätige: Ein Börsengang und die Abspaltung des Fahrwegs ändern an diesem Kernproblem überhaupt nichts.
Eine Zerschlagung des Bahnkonzerns aber bedeute letztlich weniger Schienenverkehr für Deutschland und damit auch weniger Arbeitsplätze. Eisenbahn funktioniere nur durch das netzumfassende reibungslose Zusammenspiel von Rad und Schiene. Mit dem integrierten Konzern und einer streng überwachten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und der DB AG im Infrastrukturbereich bietet sich die einmalige Chance, ein bereits heute international aufgestelltes Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln, so der GDBA-Chef
Zum "Verbundsystem Bahn" gibt es keine ernstzunehmende Alternative, macht Klaus-Dieter Hommel deutlich und zeigt sich überzeugt: Wer allein anhand der Fakten und nicht anhand von Ideologien entscheide, müsse zu diesem Ergebnis kommen.
Originaltext: GDBA Verkehrsgewerkschaft Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16449 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16449.rss2
Pressekontakt:
Kontakt: Uwe Reitz, Pressesprecher der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Mobil: 0173 6996363, Mail: uwe.reitz@gdba.de
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