Britische Banktitel unter Druck, Northern Rock mit Kursrutsch

Berlin (ots) - Wenig Bewegung herrschte am ersten Handelstag der
Woche an den deutschen Börsen. Offensichtlich warten die
Handelsteilnehmer zunächst die für Dienstag anstehende
Zinsentscheidung der US-Notenbank ab. Börsianer spekulieren auf eine
Senkung des Leitzinses um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent, während
Volkswirte lediglich eine Senkung um 25 Basispunkte erwarten. Mit
Spannung dürften auch die ersten Quartalsberichte US-amerikanischer
Investmentbanken erwartet werden, die im Lauf der Woche
veröffentlicht werden.

Am Berliner Handelsplatz litten insbesondere die Kurse von
britischen Bankaktien weiter unter der US-Hypothekenkrise. Besonders
arg gebeutelt ist derzeit Northern Rock (WKN 909 658), die einen
Kursrutsch von 33 Prozent verkraften mussten. Der fünftgrößte
britische Kreditgeber leidet unter dem Gerücht, er stehe kurz vor der
Pleite. Laut "Financial Times Deutschland" hoben Sparer daraufhin in
den ersten Stunden nach bekannt werden des Gerüchts 2 Mrd. britische
Pfund aus den Filialen.

Unter Druck gerieten auch Lloyds TSB (WKN 871 784), deren Kurs um
4,2 Prozent nachgab. Laut "Sunday Times" soll die Lloyds TSB an einer
Übernahme von Northern Rock interessiert sein, der Deal sei
allerdings von der Bank of England und der britischen Finanzaufsicht
FSA untersagt worden. FSA und Lloyds waren nicht zu einer
Stellungnahme bereit. Die Bank of England teilte mit, es falle nicht
in ihren Kompetenzbereich, Gebote zu blockieren. Als sicher gilt,
dass Northern Rock einen sogenannten "Weißen Ritter" sucht.

Deutsche Banken wie die comdirect (WKN 542 800) und die Landesbank
Berlin (WKN 802 322) konnten ihr Freitagsniveau halten bzw. um 0,8
Prozent zulegen.

Unter den europäischen Titeln gab es heute auch erfreuliche
Kursentwicklungen. Qino Flagship (WKN 938 441) gehörten auch zu
Wochenbeginn wieder zu den reger gehandelten Titeln. Der Wert der
Aktien stieg um 2,5 Prozent auf 11,80 Euro. Gascogne S.A. (WKN 869
297) legten um 1,9 Prozent zu.

Unter den russischen ADRs zeigten Lukoil (WKN 899 954) ein Minus
von rd. einem Prozent auf 54,20 Euro. Unified Energy of Russia (WKN
906 912) verloren 1,6 Prozent.

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