Lehrkräfte in fast allen Bundesländern älter als im OECD-Mittel
Geschrieben am 19-09-2007 |
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war im Jahr 2005 über die Hälfte der Lehrkräfte im Primar- und Sekundarbereich I in Deutschland 50 Jahre und älter, im OECD-Mittel war weniger als ein Drittel der Lehrkräfte in dieser Altergruppe. Im Primarbereich waren die Lehrkräfte in 15 Bundesländern älter als im OECD-Durchschnitt, in einem Land entsprach das Alter der Lehrkräfte in etwa dem OECD- Wert. Im Sekundarbereich I lagen alle Bundesländer über dem OECD- Mittel. Im Ländervergleich wiesen im Primarbereich Bremen (65,6%) und das Saarland (62,5%) die höchsten Anteile an älteren Lehrkräften (50 Jahre und älter) auf, im Sekundarbereich I ebenfalls Bremen (56,2%) und Hessen (55,9%).
Diese und weitere Ergebnisse enthält die heute zum zweiten Mal vorgelegte Veröffentlichung "Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich". Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bieten damit eine Ergänzung zur gestern erschienenen OECD- Veröffentlichung "Bildung auf einen Blick", indem sie ausgewählte OECD-Indikatoren für Deutschland in einer Gliederung nach Bundesländern darstellen.
Die vorliegende Veröffentlichung enthält erstmalig Informationen zu den EU-Benchmarks für den Bildungsbereich. Nach der Zielvorgabe zum lebenslangen Lernen sollen im Jahr 2010 12,5% der 25- bis 64- Jährigen an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. In Deutschland lag die Teilnahmequote im Jahr 2005 mit 8% deutlich unter dem EU-Benchmark, wobei Berlin und Hamburg dem EU-Zielwert mit Teilnahmequoten von 11% beziehungsweise 10% am nächsten kamen.
Nach Auffassung der Europäischen Union soll im Jahr 2010 der Anteil der frühen Schulabgänger höchstens 10% betragen. Frühe Schulabgänger sind definiert als 18- bis 24-Jährige, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung noch eine Berufsausbildung verfügen und nicht an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Im Jahr 2005 war Deutschland mit 14% deutlich vom EU-Benchmark entfernt, wogegen Thüringen (6,6%) und Sachsen (9,8%) den EU-Zielwert unterboten.
Weitere interessante Einzelergebnisse sind:
Deutschland erreichte im Jahr 2005 mit 33% überdurchschnittlich hohe Absolventenanteile in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern (OECD-Mittel: 25%) an Hochschulen. Auf Länderebene lagen Sachsen und Baden-Württemberg an der Spitze; hier wurden vier von zehn Abschlüssen in naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtungen erworben.
Mit 7 000 Euro lagen die Ausgaben pro Schüler/Studierenden über alle Bildungsstufen in Deutschland im Jahr 2004 über dem OECD-Mittel von 6 800 Euro. Innerhalb Deutschlands hatte Hamburg die höchsten Ausgaben pro Bildungsteilnehmer, Rheinland-Pfalz die niedrigsten. Im Primarbereich wurde mit 4 400 Euro je Schüler weniger ausgegeben als im OECD-Mittel (4 800 Euro), wogegen die Ausgaben je Schüler im Sekundarbereich in Höhe von 6 800 Euro das OECD-Mittel von 6 400 Euro überstiegen.
Im Jahr 2005 besuchten nur 4% der Studierenden in Deutschland eine private Hochschule. Damit lag Deutschland deutlich unter dem OECD- Mittel von 22%. Im Ländervergleich wiesen Hamburg und Schleswig- Holstein mit jeweils 10% die höchsten Anteile an Studierenden an privaten Hochschulen auf.
Die Veröffentlichung umfasst 128 Seiten und ist über den Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/publikationen) oder das gemeinsame Statistik-Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (www.statistik- portal.de) sowohl als PDF-Datei zum kostenlosen Download als auch in gedruckter Fassung zum Preis von 18,- Euro zuzüglich Versandkosten zu beziehen.
Die Print-Ausgabe kann ebenfalls über den Buchhandel oder direkt über den Vertriebspartner des Statistischen Bundesamtes SFG Servicecenter Fachverlage, Reutlingen, Tel. (07071) 93 53 50, E- Mail: destatis@s-f-g.com, unter der ISBN 978-3-8246-0813-3 bestellt werden.
Weitere Auskünfte gibt: Hans-Werner Freitag, Telefon: (0611) 75-4158, E-Mail: bildungsstatistik@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Pressestelle Telefon: (0611) 75-3444 Email: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
93420
weitere Artikel:
- Ausfuhren nach Russland: + 33% im 1. Halbjahr 2007 Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verzeichneten die deutschen Ausfuhren nach Russland im ersten Halbjahr 2007 Zuwächse in Höhe von 33,2% auf 12,8 Milliarden Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2006. Gleichzeitig sanken die deutschen Einfuhren aus Russland um 13,1%, was auf die gesunkenen Rohstoffpreise, aber auch die geringeren Abnahmemengen von russischem Erdöl und Erdgas zurückzuführen ist. Besonders stark gestiegen sind im ersten Halbjahr 2007 die deutschen Ausfuhren nach Russland von Maschinen (+ 36,4% auf 3,3 Milliarden mehr...
- VDIK-Vorstand fordert schnell wirksame Anreizsysteme zur Minderung der CO2-Emissionen Bad Homburg (ots) - In seiner Sitzung am 18. September 2007 hat sich der Vorstand des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) für deutliche Anreize zur Erreichung der von der Europäischen Kommission noch zu formulierenden Klimaschutzziele ausgesprochen. Nach Auffassung des Vorstandes bieten die VDIK-Mitglieder schon heute mit 223 Modellen bis zu 140 g CO2/km ein überragendes Angebot an klimafreundlichen Kraftfahrzeugen. Nun gilt es aber dafür zu sorgen, dass die Bürger diese sparsamen Fahrzeuge auch kaufen. VDIK-Präsident mehr...
- EDG unterstützt niederländischen Anbieter bei der Errichtung von Biomasse-Anlagen Zug (ots) - Die Enviromental Development Group AG (EDG AG), Frankfurt, ein Portfolio-Unternehmen der Swiss Hawk AG, gibt den Abschluss eines Vertrages mit der Niederländischen Beesterzwaag Beheer B.V., Utrecht, bekannt. Beesterzwaag Beheer B.V. ist niederländischer Technologieführer im Bereich der Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung und Rückführung von Mineralstoffen. Die patentierte Technik erlaubt eine nachhaltige Behandlung landwirtschaftliche Abfälle aus Viehhaltung und Feldwirtschaft. Anders als in herkömmlichen Anlagen werden mehr...
- Molkereigenossenschaften für ihre Mitglieder erfolgreich am Markt - Nüssel erteilt Milch Board eine Absage Bonn (ots) - Marktfernen Initiativen, mit denen versucht wird, einen Keil zwischen die Milcherzeuger und ihre Molkereigenossenschaften zu treiben, erteilt Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), eine klare Absage. Er richtet an die Mitglieder der genossenschaftlichen Molkereiunternehmen den Appell, nicht dem aktuellen Aufruf des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter zum Beitritt zum sogenannten Milch Board zu folgen. Die Milchbauern sind bereits in ihren Molkereigenossenschaften wirtschaftlich organisiert, mehr...
- Mobile Division von Sony Pictures Television International Deutschland zieht nach München München (ots) - Ab dem 01. Oktober wird die Distributionseinheit Mobile Entertainment von ihrem bisherigen Standort Berlin in das Vertriebsbüro nach München verlagert. Dies erklärte heute Sony Pictures Television International Deutschland. Damit bündelt Sony Pictures Television International Deutschland sämtliche Vertriebsaktivitäten im von Dr. Kerstin Gühne, Vice President Sony Pictures Television International Deutschland, geleiteten deutschsprachigen Vertriebsbüro an der Münchener Maximilianstraße. Neben den traditionellen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|