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MEDICA 2007 zeigt die Trends der Endoprothetik

Geschrieben am 19-09-2007

Düsseldorf (ots) - Vom 14. bis 17. November präsentiert die MEDICA
2007 in Düsseldorf, mit über 4.200 Ausstellern aus 65 Nationen die
weltgrößte Medizinmesse mit parallelem Kongress, wieder das gesamte
Spektrum an neuen Medizintechnologien und -produkten. Immer mehr
Interesse seitens des Fachpublikums aus Klinikum und Arztpraxis
konnten in den letzten Jahren die spannenden Entwicklungen auf dem
Gebiet der Endoprothetik (Gelenkersatz) für sich verzeichnen. Denn
eine allgemein steigende Lebenserwartung bringt es mit sich, dass
nicht nur immer mehr Patienten einen Gelenkersatz benötigen.
Mittlerweile benötigt auch eine steigende Zahl von Patienten einen
Ersatz für das Ersatzgelenk, also ein Zweitimplantat.

Gefragt sind demnach langlebige Prothesen. Die Orthopäden der
Oberschwabener Klinik in Bad Waldsee unterzogen sich aus diesem Grund
der Mühe, ihre handwerklich-operative Kunst und die der
Endoprothesenentwickler auf den Prüfstand zu stellen. Es galt, das
Verhalten eines zementfreien Hüftendoprothesensystems
nachzuuntersuchen. 160 Patienten konnten ausfindig gemacht werden,
die bisher 17 Jahre ihres Lebens mit der künstlichen Hüfte verbracht
hatten, darunter eine 99-Jährige.

Ergebnis: Bei 95 Prozent der Patienten waren Schaft und Pfanne
nach 17 Jahren noch völlig intakt. Das bedeutet, dass lediglich bei
fünf Prozent der Patienten ein Prothesenwechsel durchgeführt werden
musste.

Auch Orthopäden aus dem Mare Klinikum in Kiel-Kronshagen wollten
wissen, wie es um die zementfreie Implantation eines totalen
Hüftersatzes bestellt ist, 17 Jahre nach Implantation. Und auch hier
verhielten sich Endoprothesen und ihre Träger mustergültig. 94
Prozent der nachuntersuchten Patienten lebten seit 17 Jahren immer
noch mit der Ersthüfte. Bei den restlichen sechs Prozent trat der
erste Prothesenwechsel nach 10 Jahren auf.

Kompetenz des Operateurs ist gefragt

Rund 18.000 künstliche Hüften werden jährlich an 1.000 deutschen
Krankenhäusern gewechselt. Die Zahl der Erstimplantationen liegt
unterdessen jährlich bei etwa 230.000. Die Kunstfertigkeit des
Operateurs und die Auswahl des Prothesenmodells entscheiden über die
Langzeitstabilität einer künstlichen Hüfte.

Das Bild der beeindruckenden Standzeiten der künstlichen
Hüftgelenke wird jedoch immer wieder getrübt. So verweist der Chef
des norwegischen Endoprothesenregisters aus Bergen, Dr. Leif Havelin,
auf eine "sehr populäre" Endoprothese, die seine Kollegen in den 70er
Jahren häufig implantiert hatten. Doch die allseits gelobte
Innovation versagte unter Alltagsbedingungen. Vier von 10 Implantaten
mussten bereits nach 6 Jahren wieder entfernt werden.

Welche Folgen eine falsche Prothesenauswahl haben kann, zeigt auch
Beispiele jüngerer Vergangheit. Nach Implantation von Endoprothesen
mit kurzem Schenkelhals, die neueste Kreation auf dem Schaftmarkt,
speziell für die Versorgung jüngerer Patienten entwickelt, sahen die
Operateure die ersten Patienten schnell wieder. Rund 11 Prozent der
Patienten waren wegen Schmerzen und Lockerungen gezwungen, nach nur 5
Jahren sich der modernen Prothese wieder zu entledigen, die sie
zwischen 1999 und 2003 implantiert bekommen hatten.

Langlebigkeit von Endoprothesen ist nicht nur erwünscht, sie ist
auch erforderlich. Der Grund: Die Menschen werden immer älter.
Rekonstruktive Eingriffe an den Gelenken, speziell am Hüftgelenk,
nehmen zu - derzeit schätzungsweise zwei Prozent pro Jahr.

Arthrotische Gelenkserkrankungen sind häufige Krankheitsbilder des
Alters. Etwa 15 Prozent aller über 65-jährigen Einwohner in
westlichen Industrieländern leiden Expertenschätzungen folgend an
einer Koxarthrose, also dem Hüftgelenkverschleiß. Stark im Kommen
sind die Gonarthrosen, eine Indikation für ein künstliches
Kniegelenk. Die Ursache einer Implantatlockerung ist häufig ein
Knochensubtanzverlust im Prothesenlager, bisweilen sind es auch
Probleme beim knöchernen Einheilen.

Doch kein Parameter beeinflusst die Überlebensraten von
Hüftendoprothesen so sehr wie der Chirurg. Sie variieren bis um das
20-Fache. "Weniger das Implantatdesign als vielmehr die Fertigkeit
des Operateurs entscheidet über die Standfestigkeit und das
sogenannte Outcome einer Prothese", betont Dr. Thorsten Gehrke,
Ärztlicher Direktor der ENDO-Klinik in Hamburg.

Ist es an der Zeit, die Begrenzungen des mechanischen Denkens zu
verlassen und sich dem biologischen zuzuwenden? Mit gentechnischen
Ansätzen wird derzeit versucht, geschädigten Knorpel von
Arthrose-Patienten wieder herzustellen. Spezielle Stammzellen
könnten, so der Forschungsansatz, zu maßgeschneiderten Knorpel oder
Knochen ausdifferenzieren. Was im Tierversuch bereits gelang, könnte
auch beim arthrosegeplagten Menschen gelingen. Doch bis dahin ist es
noch ein weiter Weg.

Anbieter von Endoprothesen, die sich an der MEDICA 2007 in
Düsseldorf vom 14. bis 17. November beteiligen, können über die
Ausstellerdatenbank mit ihren Produktinformationen im Internet
recherchiert werden unter http://www.medica.de.

Termin-Hinweis! Am 09.10.2007 findet im Grand Elysée Hotel Hamburg
von 9 bis 18 Uhr die MEDICA PreView 2007 für die Tages- und
Fachpresse statt. Anmeldung hierzu unter:
http://www.preview-event.com

Originaltext: Messe Düsseldorf
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17234
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17234.rss2

Pressekontakt:
Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA und COMPAMED 2007
Martin-Ulf Koch/ Larissa Browa
Tel. +49(0)211-45 60-444/-549
FAX +49(0)211-45 60-8548
Email. KochM@messe-duesseldorf.de


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