Karlsberg: Jahrespressekonferenz 2007 / Neue Köpfe, neue Marken, mehr Kundennähe / Aufbruchstimmung im Karlsberg Verbund
Geschrieben am 19-09-2007 |
Homburg (ots) - Neues von Karlsberg: Auf der Jahrespressekonferenz in Homburg kündigte der Unternehmensverbund wichtige personelle Weichenstellungen und weitere interessante Produktinnovationen an. Kurz vor dem Start steht Neues von der alkoholfreien Biermarke Gründel´s der Karlsberg Brauerei. Sie wird bald in neuer Ausstattung und in zwei Sorten angeboten werden: classic und fresh. Auch personell bereitet sich der Karlsberg Verbund Schritt für Schritt auf die Zukunft vor: Wie bereits 2005 von Dr. Richard Weber, dem Geschäftsführenden Gesellschafter des Karlsberg Verbunds angekündigt, werden die bisherigen Brauerei-Geschäftsführer Uli Grundmann und Gerhard Theis zusammen mit Udo Helfgen, Geschäftsführer des französischen Biersegmentes, jetzt in die Holding aufrücken. Dr. Richard Weber erläutert: "Unter dem Stichwort 'Neue Marktbearbeitung' forcieren wir unsere Anstrengungen. Das Ergebnis wird für jeden erkennbar werden: Mehr Kundennähe und der Ausbau unserer Innovationsführerschaft."
Auf dem richtigen Weg
Die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres sei insgesamt positiv, so Weber. Der Karlsberg Verbund konnte einen Jahresüberschuss über Vorjahresniveau erreichen. Dennoch mussten im klassischen Bierbereich rückläufige Absatzentwicklungen hingenommen werden. "Der Anpassungsdruck bleibt bestehen", so der Firmenchef. Bedingt durch den allgemeinen Trend zu Handels- und Discountmarken, bleibe vor allem die Situation für Markenprodukte sehr schwierig. Zusätzlich zu den marktbedingten Entwicklungen machen politisch und gesellschaftlich beeinflusste Themen der Branche das Leben schwer. Der Karlsberg Verbund habe sich jedoch zielgerichtet auf Veränderungen eingesellt und strategische Maßnahmen ergriffen. Dr. Weber erklärt: "Mit unseren Investitionen in die Zukunft befinden wir uns auf dem richtigen Weg." Personell verstärke man sich optimal. Die Brauerei-Geschäftsführer Uli Grundmann und Gerhard Theis werden zusammen mit Udo Helfgen, dem Geschäftsführer des französischen Biersegmentes, jetzt in die Karlsberg Holding GmbH aufrücken. Sie verstärken das Holding-Management aus Dr. Weber und Heinz Seibert. "Diesen Schritt habe ich bereits vor fast zwei Jahren", so Dr. Weber, "in einer internen Informationsveranstaltung bekannt gegeben. Der Generationswechsel im Verbund wird damit nach und nach umgesetzt." Mit Alle Ypma als General Manager habe man für das Brauereisegment Inland Anfang dieses Jahres eine international renommierte Führungskraft gewinnen können. Seit dem 1. September diesen Jahres ist Dr. Hans-Georg Eils, langjähriger Produktionsleiter von Beck's, als neuer Geschäftsleiter Technik und Logistik der Karlsberg Brauerei ins Saarland gewechselt. Er löst Bernd Sowada ab, der in den Ruhestand geht.
Verschärfte Marktbedingungen
Der Biermarkt in Deutschland blieb im Geschäftsjahr 2006/2007 problematisch. Die Fußball-Weltmeisterschaft brachte nur eine kurze Erholungsphase, so Dr. Weber. Der Präsident des deutschen Brauer-Bundes prognostiziert: "Die seit 30 Jahren nach unten fallende Konsumkurve wird ihre Bergfahrt abwärts fortsetzen, bestenfalls weniger steil." Vom Konsumrückgang waren das traditionelle Geschäft mit Fassbier und Mehrweg-Markenprodukte betroffen. Impulsgeber für die Branche sind nach wie vor Biermischgetränke und andere innovative Produkte. Der Marktentwicklung stellte sich der Karlsberg Verbund vergleichsweise ordentlich, obwohl sich die Absatzentwicklung des Traditions-Biergeschäfts dem allgemeinen Markttrend eines rückläufigen Konsums nicht entziehen konnte. Die Entwicklung im Inland war in erster Linie durch die Umsetzung einer Bierpreiserhöhung im Sommer 2006 beeinflusst, an der einige Wettbewerbsbrauereien nicht teilgenommen haben, so Weber. Insgesamt habe sich der Absatz an Bier und Biermischgetränken im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Allerdings resultieren die Zuwächse in diesem Segment im Wesentlichen aus zusätzlichen Absatzmengen im Ausland. MiXery bleibt bundesweit eine Topmarke im Segment der Biermischgetränke. Mit Erfolg sei es gelungen die Marke MiXery als Dachmarke auszubauen, so der Karlsberg-Chef. Drei Sorten -- Lemon, Cherry sowie Weizenbier und Cola ohne Zuckerzusatz -- sorgen für Geschmacksvielfalt. Dennoch waren die hohe Präsenz von Billiganbietern im Biermischgetränkebereich und der zunehmende Wettbewerb in der Absatzentwicklung spürbar, die unter dem Vorjahresniveau liegt. "Mit MiXery und Desperados sind überregionale Marken mit hoher Marktbedeutung im Portfolio, die weiter ausgebaut werden" kündigt der Firmenchef an. Eine positive Entwicklung verzeichneten die Produkte der Königsbacher Brauerei. Hier zahle sich, so Weber, das neue Markenkonzept mit einer starken Fokussierung auf die Kernregion um Koblenz aus. Neues gibt es auch wieder von der Karlsberg Brauerei: Das bekannte Gründel´s Alkoholfrei erscheine, kündigt Weber an, als classic-Version mit frischem Gewand. An seine Seite trete die neue Geschmacksvariante Gründel´s fresh - ein innovatives alkoholfreies Apfel-Bier-Mischgetränk, das durch seinen fruchtigen Geschmack und seine isotonische Wirkung punktet.
Veränderung heißt Chance
"Die Ziele im inländischen Brauereisegment sind klar definiert", so der Geschäftsführende Gesellschafter des Karlsberg Verbunds: Die rückläufige Absatzentwicklung müsse in eine positive Mengenentwicklung umgekehrt werden. Zielgerichtet habe sich der Karlsberg Verbund auf Veränderungen eingestellt und mit Strukturbereinigungen begonnen. Im vergangenen Geschäftsjahr habe man eine größere Strecke in diesem Prozess zurückgelegt. "Wir sind auf gutem Weg zu mehr Wertschöpfung" erklärt Weber. Unter dem Stichwort "Neue Marktbearbeitung" forcierte die Brauerei ihre Anstrengungen im Segment Getränkefachgroßhandel. Insbesondere werde, so Weber, Wert darauf gelegt, die logistische Marktbearbeitung zu verbessern. Die Distributionsaktivitäten im GFGH-Segment werden zukünftig an den wichtigsten Standorten gebündelt. Um die Kundenwünsche noch schneller und flexibler zu erfüllen, werden die Vertriebsstrukturen der Brauerei und des Karlsberg-eigenen GFGHs neu aufgesellt. Diese starke, integrierte und profitable Fachgroßhändler-Organisation innerhalb des Karlsberg Verbunds werde die Tätigkeitsfelder der SWG, der bisherigen GFGH-Kooperationen sowie Teile des Karlsberg-Vertriebs bündeln. Die neue Organisation (bisheriger Arbeitstitel "MVS") werde vermutlich unter dem Namen Laventa zum 1. Januar 2008 offiziell ihre Tätigkeit aufnehmen, berichtet Weber.
Erfrischende Neuigkeiten
Erfreulich verlief das Biergeschäft in Frankreich. Der Absatz konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Zielsetzung im französischen Biersegment sei es, so Weber, das Handelsmarkengeschäft zu optimieren, das Spezialitätengeschäft weiter auszubauen, den Fassbierabsatz zu stabilisieren und die inneren Strukturen weiter zu verbessern. Mit Hinblick auf ein schwieriges Marktumfeld habe sich die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG gut behauptet, erklärt Weber. Wie in den vergangenen Jahren waren die Werttreiber Produktinnovationen mit Fruchtsaftanteil, Aromen und Zusatznutzen. Mit einer konsequenten Positionierung ihrer starken Marken und einem permanenten Innovations-Management sei die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG gut aufgestellt, um ihre Marktanteile im Kernabsatzgebiet zu erweitern, erörtert der Karlsberg-Chef. Trotz exorbitanten Preiserhöhungen im Rohwarenbereich und stagnierendem Pro-Kopf-Verbrauch im Fruchtsaftsegment konnte sich das Ergebnis der Tucano Gruppe sehen lassen. Die Umsatzerlöse machten, laut Weber, einen deutlichen Sprung. Tucano wies eine Verbesserung des Jahresüberschusses aus. Gleichermaßen positiv verlief das Geschäftsjahr bei ServiPlus Getränke- und Vesorgungsautomatenservice GmbH. Das Unternehmen profitierte von der positiven Entwicklung bei den Heiß- und Kaltgetränken. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das gleiche gelte für das französische Logistikunternehmen Saverne Transports. Im Segment Immobilien setzt der Verbund auf die Grundsätze Wertsteigerung und angemessene Renditen. Beide Ziele wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend dem Marktniveau erreicht.
Strukturelle Änderungen
Bei der OKKO Getränke war das Geschäftsjahr beeinflusst durch die Vorbereitungen zur Neugliederung des deutschen Coca-Cola-Geschäftes. Die Vergleichbarkeit des Geschäftsjahresergebnisses zum Vorjahr sei daher nur bedingt möglich, erklärt Weber, der Jahresüberschuss aber erfreulich. Vor kurzem habe der Karlsberg Verbund sein Coca-Cola Geschäft an den Einheitskonzessionär CCE AG übertragen, an dem der Verbund nun Anteile (Aktien) erhalte. Die Produkte der Coca-Cola-Range werde man in einem Portfolio hochwertiger Markenprodukte mit der neuen Vertriebsgesellschaft Laventa weitervertreiben. Die Tiefkühlkost-Zentrale GmbH durchlief im Geschäftsjahr diverse strukturelle Veränderungen. Die Umsatzentwicklung verlief marktkonform, der Jahresüberschuss sei zufrieden stellend, so Weber.
Politische und gesellschaftliche Markthemmnisse
Die Getränkehersteller haben seit Jahren mit Umwälzungen zu kämpfen. Zusätzlich zur marktbedingten Entwicklungen machen politisch und gesellschaftlich beeinflußte Themen der Branche das Leben schwer, so Dr. Weber. Als Beispiel nennt er die starke Preiserhöhung für Braugerste. Hierbei gehe es nach seiner Ansicht nicht um eine rein vom Markt bestimmte Preiserhöhung aufgrund der Gesetze von Angebot und Nachfrage. Es handele sich hier vielmehr um politisch hervorgerufene Wettbewerbsverzerrung. Die staatlichen Fördergelder für nachwachsende Rohstoffe veranlassen immer mehr Bauern dazu, ihre Felder für diese Zwecke zu nutzen, zum Beispiel für Biosprit. Eigentlich müssten die deutschen Brauer zum Ausgleich der insgesamt geradezu explodierenden Rohstoffkosten die Bierpreise kräftig erhöhen. Ob Preiserhöhungen am Markt durchsetzbar sind, ist keineswegs sicher. Aber selbst wenn eine allgemeine Preiserhöhung käme, wird sie die 8 Millionen Euro Rohstoffverteuerungen (allein für Karlsberg) kaum ganz ausgleichen können. Auf jeden Fall belastet die Kostenexplosion im laufenden Geschäftsjahr das Unternehmen in starkem Maße. Sorge bereite den Brauern weiterhin die Medienberichte über vermehrt auftretenden unkontrollierten Alkoholkonsum bei einigen Jugendlichen, oftmals im Rahmen so genannter Flatrate-Parties. Dr. Richard unterstrich in seiner Rede auf der Jahrespressekonferenz: "Als Hersteller gehen wir mit dem Thema Alkohol sehr verantwortungsbewusst um. Wir setzen auf Aufklärung und Selbstverpflichtung statt auf Verbote und neue Gesetzesinitiativen." Karlsberg unterstütze aktiv die Initiativen des Brauerbundes "Don´t drink and drive", "16/18" sowie "Bier bewusst genießen". Gleichzeitig sprach er ein deutliches Bekenntnis aus "Wir sagen Ja zu unserem Bier, zu einem gesunden und fröhlichen Produkt, zu einem Genussmittel, das für Lebensqualität und Geselligkeit steht."
Originaltext: Karlsberg Brauerei GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61796 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61796.rss2
Pressekontakt:
Weitere Informationen und Fotomaterial für die Presse bei: Hans-Christoph Bonfert / Petra Huffer Tel.: + 49 (0) 6841/105-803, FAX: -488 Unternehmensverbund Karlsberg Paul-Weber-Haus, D-66424 Homburg (Saarpfalz) Internet: www.karlsberg-verbund.de E-mail: pr@karlsberg.de
Pflichtangaben gemäß § 37a HRB: Karlsberg Brauerei KG Weber| Eisenbahnstr. 49 | 66424 Homburg Geschäftsführender Gesellschafter: Dr. Richard Weber Amtsgericht Saarbrücken HRA 1199
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