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Allianz-Sozialplan mit Kündigungsverzicht bis Ende 2007: Beschäftigungszusagen bis 2010 an Kostensenkungsziele gebunde

Geschrieben am 26-04-2006

Köln (ots) - Hohe Abfindungszahlungen angeboten / Gewerkschaft
ver.di fordert Auskunft zu Standorten und Arbeitsplätzen

Köln, 26. April 2006 - Kurz vor der Allianz-Hauptversammlung am 3.
Mai steht der Vorsitzende des Vorstandes der Allianz AG Michael
Diekmann nach Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital'
(Ausgabe 10/2006, EVT 27. April) vor einem Durchbruch beim
Radikal-Umbau des deutschen Geschäfts. Wie 'Capital' in seiner
aktuellen Ausgabe und darüber hinaus in seiner Online-Ausgabe
www.capital.de aus Betriebsratskreisen berichtet, kann Diekmann nach
langem Ringen mit den Arbeitnehmervertretern voraussichtlich einen
Sozialplan präsentieren. Darin verzichtet die Allianz Gruppe bei
Zustandekommen des Sozialplans bis Ende 2007 auf betriebsbedingte
Kündigungen und verlängert diese Frist bis 2010, wenn bestimmte, für
jedes Folgejahr definierte Kostensenkungsziele erreicht werden.
Bisher hatte Diekmann Entlassungen bei den rund 40.000 Mitarbeitern
des Versicherungs- und Finanzdienstleisters zunächst bis Ende dieses
Jahres ausgeschlossen. Insgesamt war ein Jobabbau von 8.000 Stellen
befürchtet worden.

Laut 'Capital' bietet die Allianz Mitarbeitern attraktive
Aufhebungsregelungen bei einem freiwilligen Abschied an. So soll die
Abfindung gestaffelt nach Alter zwischen 0,9 und 1,1 Bruttogehälter
je Jahr der Betriebszugehörigkeit betragen. Als Obergrenze hat die
Allianz 220.000 Euro definiert, bei kurzfristigem Ausscheiden sollen
sogar bis zu 250.000 Euro möglich sein. Hinzu kommen verbesserte
Konditionen für Vorruhestand und Altersteilzeit ab 55 Jahren sowie
Ausgleichsregelungen bei Versetzungen in andere Standorte. Bei
Beschäftigten über 50 Jahren mit mindestens 25jähriger
Betriebszugehörigkeit soll sogar jegliche Kündigung tabu sein.

Die Vereinbarung kann dem 'Capital'-Bericht zufolge nur noch am
Veto der Gesamtbetriebsräte der Tochtergesellschaften scheitern, die
direkt betroffen sind. Dies sind die Sach-, Lebens- und
Krankenversicherung sowie BVB und Frankfurter. Die Gremien tagen in
außerordentlichen Sitzungen noch bis kurz vor der Hauptversammlung.
Eine Blockade ist unwahrscheinlich. Die Verhandlungskommission hat
einstimmig empfohlen, dem Kompromiss zuzustimmen. Damit bliebe der
von Diekmann aufgestellte Zeitplan gültig, bis zum Sommer die
Struktur der neuen Deutschland-Holding ADAG vorstellen zu können.
Unter diesem Dach sollen die bisher getrennt operierenden
Gesellschaften bis 2009 mindestens 600 Millionen Euro mehr Ertrag
bringen.

Für die Mitarbeiter hält die Ungewissheit über
Standortschließungen und Versetzungen allerdings an.
Gewerkschaftsvertreter Frank Lehmhagen, für ver.di in den
Aufsichtsräten der Lebens-, Kranken- und Sachversicherung, sagte
gegenüber 'Capital': "Diekmann spart die große Frage aus, in welchen
Standorten die Allianz künftig präsent sein will." Auch Hinrich
Feddersen, für ver.di im Konzernaufsichtsrat, fordert Auskunft: "Es
ist unverantwortlich, dass die Mitarbeiter noch immer keine Klarheit
über ihre Arbeitsplätze haben."

Für Rückfragen:
Ingrid Herden, Redaktion 'Capital',
Tel. 0221/45908-112, herden.ingrid@capital.de

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8185
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8185.rss2


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