Keine Angst vorm Ausverkauf - Familienunternehmen erwarten wachsenden Einfluss von Private Equity
Geschrieben am 20-09-2007 |
Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Beteiligungskapital wird zur Wachstumsfinanzierung und Nachfolgeregelung einbezogen / Nachhaltiges Engagement ist Familienunternehmern wichtiger als der Kaufpreis / Vier von zehn Unternehmen würden deutschen Investor bevorzugen
Deutschlands Familienunternehmen öffnen sich allmählich für Private-Equity-Investoren. Wie aus der aktuellen Studie "Beteiligungskapital in Familienunternehmen - Chance oder Widerspruch?" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht, rechnen über 70 Prozent der Entscheidungsträger auf Sicht der nächsten fünf Jahre mit einem wachsenden Einfluss von Beteiligungskapital auf Gesellschaften in Familienbesitz. Trotz der zunehmenden Öffnung gegenüber den privaten Investoren bleiben jedoch auch Bedenken bei den Familienunternehmern bestehen: So befürchten 71 Prozent, dass der Einstieg eines Beteiligungskapitalgebers die für Familienunternehmen typische langfristige Geschäftspolitik gefährden könnte. "Der Zielkonflikt zwischen der gewünschten unternehmerischen Eigenständigkeit und dem Mitbestimmungsanspruch externer Investoren ist kaum zu lösen. Daher wird sich ein Familienunternehmen in erster Linie erst dann für privates Beteiligungskapital interessieren, wenn es notwendige Investitionen nicht auf andere Weise finanzieren kann", betont Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Mitglied des PwC-Vorstands sowie Leiter des Bereichs Mittelstand.
Für die Studie führte PwC strukturierte Interviews mit 89 Entscheidungsträgern familiengeführter Unternehmen. Private-Equity-Investoren sind an fünf dieser Unternehmen beteiligt.
Hohe Risiken machen Private Equity interessant
Eine Finanzierung durch privates Beteiligungskapital kommt aus Sicht der Familienunternehmen vor allem bei langfristig angelegten Investitionen in Betracht, die mit hohen Risiken verbunden sind und die Liquidität zumindest vorübergehend belasten. So können sich 61 Prozent der Befragten vorstellen, zur Wachstumsfinanzierung auf Private Equity zurück zu greifen. Zur Regelung der Unternehmensnachfolge würden 52 Prozent der Familienunternehmen Beteiligungskapital in Anspruch nehmen. Andere denkbare Anlässe für eine Private-Equity-Finanzierung wie die Abspaltung von Unternehmensteilen oder die Restrukturierungsfinanzierung nennen nur 37 beziehungsweise 33 Prozent der Befragten.
Schnellere Konsolidierung erwartet
Neun von zehn Familienunternehmern sind der Ansicht, dass ein stärkeres Engagement privater Beteiligungskapitalgeber notwendige Konsolidierungsprozesse beschleunigen würde. Zwei Drittel rechnen mit mehr Firmenzusammenschlüssen und knapp 80 Prozent glauben, dass von Private-Equity-Investitionen vor allem gut strukturierte Unternehmen profitieren. Bemerkenswert ist der hohe Anteil der Befragten, die Beteiligungskapital als Chance für Unternehmen mit hohem Restrukturierungsbedarf sehen: Immerhin 60 Prozent glauben, dass Private Equity die Sanierung insolventer Firmen erleichtert.
Rendite auf Kosten der Eigenständigkeit
Für das eigene Unternehmen erwarten im Falle einer Private-Equity-Beteiligung jeweils knapp 90 Prozent der Befragten eine Steigerung des Firmenwertes, mehr Effizienz und eine beschleunigte Umstrukturierung. "Die Erfahrung zeigt, dass Optimierungspotenziale in Familienunternehmen zwar häufig bekannt sind, aber erst durch einen Anstoß von außen realisiert werden können. Wenn beispielsweise einzelne Gesellschafter wichtige Entscheidungen blockieren, könnte der Einstieg eines Investors den Durchbruch bringen", kommentiert Winkeljohann.
Andererseits verbinden fast 60 Prozent der Befragten mit Private Equity die Angst vor einer "Fremdbestimmung" ihres Unternehmens. Überzogene Renditeerwartungen der Kapitalgeber befürchten demgegenüber nur 10 Prozent.
Reputation ist wichtiger als Kaufpreis
Wenn sich Familienunternehmen für die Beteiligung eines Private-Equity-Investors entscheiden müssten, würde es bei der Auswahl vor allem auf die Motive des Kapitalgebers ankommen. Jeweils 93 Prozent der Befragten halten langfristige Zielvorgaben und eine gute Reputation der Beteiligungsgesellschaft für wichtige beziehungsweise sehr wichtige Kriterien bei der Entscheidung für einen Investor, während der Kaufpreis für die Beteiligung deutlich seltener als wichtig genannt wird (70 Prozent). Die Nationalität des Kapitalgebers spielt zwar nur eine untergeordnete Rolle. Doch immerhin vier von zehn Befragten wäre der Einstieg einer deutschen Private-Equity-Gesellschaft lieber als der einer ausländischen.
Die PwC-Studie "Beteiligungskapital in Familienunternehmen - Chance oder Widerspruch" können Sie beim Pressekontakt bestellen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Prof. Dr. Norbert Winkeljohann PricewaterhouseCoopers AG WPG Mitglied des Vorstands / Leiter des Bereichs Mittelstand Tel.: (0511) 53 57 - 55 55 E-mail: norbert.winkeljohann@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2
Pressekontakt: Christiane Jungfleisch PricewaterhouseCoopers AG WPG Corporate Communications / Presse Tel.: (069) 95 85 - 15 64 E-mail: christiane.jungfleisch@de.pwc.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
93772
weitere Artikel:
- REACh-Experten im branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch Köln (ots) - Das europäische Chemikalienrecht - REACh - trifft v.a. die chemische Industrie. Betroffen sind aber auch Anwender und damit sehr viel mehr Branchen und Unternehmen. Welche Chancen und Risiken können sich ergeben? Welche behördlichen, verbandsinternen und privatwirtschaftlichen Hilfen werden angeboten? Wie können Unternehmen Fehler vermeiden? Auf vier - im November 2007 stattfindenden - REACh-Tagungen werden diese und weitere Fragen von Experten aus den Behörden, den Wirtschafts- und Branchenverbänden und Unternehmen mehr...
- Entertainer DaVido aus New York City wegen des schmachtvollen Vortrags seines Tributsongs an die Starbucks Corporation bisher aus 203 Starbucks-Cafes geworfen New York (ots/PRNewswire) - - Die ganze Welt schaut zu, wie DaVido versucht, Howard Schultz, den CEO und Gründer von Starbucks, zum Verkauf von "Java Jitter" auf ihren CD-Regalen zu bewegen. DaVido, der haarsträubende Schlagersänger, wurde bisher aus über 200 Starbucks-Cafes geworfen, was unter YouTube.com auf Video dokumentiert ist. Aufgrund seiner Courage und Hartnäckigkeit erlangt das Starbucks Rejection Tour Video von DaVido eine schnelle Berühmtheit auf der ganzen Welt. (Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20070919/NYW024 mehr...
- Herbert Stepic als "European Banker of the year 2006" ausgezeichnet / Der Pioniergeist des Raiffeisen-Managers überzeugte die "Group of 20+1" Frankfurt (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - "The of Group 20+1" überreichte gestern Abend bei einer Gala in Frankfurt die Auszeichnung "European Banker of the Year 2006" an Herbert Stepic, den Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen International Bank-Holding AG und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Ausschlaggebend für die Entscheidung, die bereits im März getroffen wurde, war die mehr...
- Spitzenposition beim map-report gehalten / HUK-COBURG-Lebensversicherung steht erneut auf Siegertreppchen Coburg (ots) - Zum wiederholten Mal in Folge hat der Brancheninformationsdienst map-report die HUK-COBURG-Lebensversicherung mit der Bestbewertung mmm ausgezeichnet. Geratet wurden insgesamt 71 Gesellschaften. Von einem hervorragenden Lebensversicherer erwarteten die Rater, dass er am Kapitalmarkt viel Geld verdient, mit Kundengeldern sparsam wirtschaftet und sich bei der Beratung am Bedarf des Kunden orientiert. Als Indikatoren für die Qualität eines Lebensversicherers wurden die Bilanzkennzahlen unter die Lupe genommen, also die mehr...
- Clipgenerator von Trivid ist Sieger des Popkomm-IMEA 2007 Berlin (ots) - Softwareunternehmen aus Tübingen gewinnt mit dem vierten "Innovations in Music & Entertainment Award" (IMEA) 5.000 Euro Preisgeld Berlin, 20. September 2007 - Die Entscheidung der Jury des Popkomm-IMEA fiel am Mittwoch Abend: Den begehrten Preis für das innovativste Projekt in der Musik- und Entertainmentbranche gewinnt in diesem Jahr das Tübinger Unternehmen Trivid GmbH für seinen Clipgenerator. "Dieses Projekt hat unsere Meinung bestätigt, dass es die Verbindung zum Konsumenten am besten herstellt", sagte IMEA-Host mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|