Blind und erfolgreich im Beruf / Am 7. Oktober startet im Rahmen der bundesweiten "Woche des Sehens" die Aufklärungskampagne "Blindheit und Beruf"
Geschrieben am 24-09-2007 |
Berlin (ots) - In Deutschland leben laut WHO-Report rund 1,25 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen. 72 Prozent der Blinden im erwerbstätigen Alter sind ohne dauerhafte Anstellung. Obwohl viele Betroffene erstklassige Qualifikationen und Abschlüsse mitbringen, verschlechtern sich ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt seit fünf Jahren kontinuierlich. "Um diese Situation zu verändern, haben sich Bildungseinrichtungen und Organisationen für blinde und sehbehinderte Menschen im Oktober 2006 zum NBT zusammengeschlossen", so Dr. Michael Richter, Geschäftsführer des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS). Das Kürzel "NBT" steht für "Netzwerk berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen". Ab dem 7. Oktober koordiniert Richter für das NBT gemeinsam mit der bundesweiten Aktion "Woche des Sehens" (WdS) eine groß angelegte Kampagne zum Thema "Blindheit und Beruf". Bundespräsident Prof. Horst Köhler hat die Schirmherrschaft für die Kampagne übernommen, die darüber hinaus von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt wird.
"Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen", so steht es im Grundgesetz (Artikel 12). Demnach kann schwindende Sehkraft nicht das berufliche Abseits bedeuten. Trotzdem haben viele blinde und sehbehinderte Menschen aufgrund ihrer Einschränkung Probleme im beruflichen Alltag. So darf die Berliner Rechtsanwältin Pamela Pabst ihren Traumberuf Strafrichterin aus Gesetzesgründen nicht ausüben. Auch der im Juli verhandelte Fall der Münchner Lehramtsstudentin Bettina Koletnig, der wegen ihrer Sehbehinderung der Abschluss ihres Studiums verweigert wurde, verdeutlicht die Vorbehalte der Arbeitgeber und letztlich die unserer Gesellschaft.
Blinde und sehbehinderte Menschen erwarten keine Fürsorge und Mitleid, sondern wollen ihr Leben selbstbestimmt und eigenverantwortlich gestalten. Renate Reymann, Präsidentin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes sowie Mit-Initiatorin des NBT, setzt sich für soziale Absicherung, gesellschaftliche Integration und insbesondere berufliche Förderung der Betroffenen ein. "Das Ziel unserer Arbeit ist es, die hierfür erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen", sagt die selbst sehbehinderte Sachbearbeiterin. "Wo gesellschaftliche, politische oder technische Entwicklungen blinde und sehbehinderte Menschen benachteiligen, schaffen wir ein entsprechendes Bewusstsein und setzen uns für Veränderungen ein."
Ein positives Beispiel für die Integration von blinden und sehbehinderten Berufstätigen liefert der IT-Bereich. Hier werden neue Jobperspektiven geschaffen, beispielsweise mit den Berufsbildern Software-Entwickler, Web-Designer, Online-Journalist, Netzwerk-Administrator und Informatik-Kaufmann. Darüber hinaus entwickelt und produziert die Branche auch spezielle Arbeitsmittel wie Vorlesegeräte oder Blindenschrift-Displays. Mit diesen Hilfsmitteln arbeiten Blinde und Sehbehinderte heute in ehemals für sie nicht zugänglichen Berufen.
Über das NBT:
Gegründet im Oktober 2006. Mitglieder sind berufliche Bildungseinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland, der Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen und -pädagoginnen (VBS) sowie zwei Selbsthilfeorganisationen, die am Thema "Berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen" arbeiten, namentlich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS). Weitere Informationen unter www.dbsv.org und www.dvbs-online.de .
Über die WdS:
Gegründet im Jahr 2001 von acht Organisationen, die aus verschiedenen Blickwinkeln das Thema "Blindheit und Sehen" beleuchten, unter ihnen auch DBSV und DVBS. Alljährlich verbindet die WdS den "Welttag des Sehens" am zweiten Donnerstag im Oktober mit dem "Tag des weißen Stockes" am 15. Oktober zu einer einwöchigen Public-Awareness-Kampagne. Im Jahr 2007 wird die WdS vom 7. bis 15. Oktober stattfinden, eines von drei Schwerpunktthemen ist "Blindheit und Beruf". Aktuelle Fakten und vertiefende Hintergrundinformationen bietet die Homepage www.woche-des-sehens.de .
Originaltext: Woche des Sehens Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63695 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63695.rss2
Pressekontakt: Pleon GmbH Frank Ahnefeld Hausvogteiplatz 2 10117 Berlin Tel.: (030) 726 139-957 Fax: (030) 726 139-890 E-Mail: frank.ahnefeld@pleon.com Homepage: www.pleon.de
Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. Michael Herbst Frauenbergstraße 8 35039 Marburg Tel: (064 21) 9 48 88-0 Fax: (064 21) 9 48 88-10 E-Mail: herbst@dvbs-online.de Homepage: www.dvbs-online.de
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