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Zwiespältige McKinsey-Studie zu Kosten des Klimaschutzes

Geschrieben am 25-09-2007

Berlin (ots) - Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) liefert die heute vom Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI) veröffentlichte McKinsey-Studie zu den Kosten des Klimaschutzes
eine Reihe von Argumenten, warum sich die Industrie ambitionierten
Klimaschutzmaßnahmen auf keinen Fall verweigern sollte. Absehbar sei
jedoch auch, dass sich Wirtschaftszweige wie die Autoindustrie oder
der Energiesektor verstärkten Umweltschutzmaßnahmen mit Hinweis auf
die Studie auch künftig verweigern würden. Wenn McKinsey
CO2-Minderungen von lediglich 26 bis 31 Prozent als kostengünstig
bewerte, liege das daran, dass Schäden durch den Klimawandel und die
Kosten notwendiger Schutzmaßnahmen völlig außer acht gelassen worden
seien.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Die McKinsey-Studie ist nicht
das Produkt einer Umweltorganisation und sie macht aus dem
Bundesverband der Deutschen Industrie auch keine ökologische
Veranstaltung. Trotzdem kann sie in einigen Bereichen einem
effektiven Klimaschutz den Weg bereiten. Vor allem bei den
Erneuerbaren Energien und bei der Gebäudesanierung hebt die Studie
die Chancen hervor. Die Autohersteller und die Stromkonzerne aber
werden sich hinter McKinsey verstecken, wenn von ihnen mehr
Verantwortung für den Schutz der Umwelt verlangt wird."

Der BDI werbe unter Berufung auf den Klimaschutz auch für längere
Laufzeiten von Atomkraftwerken. Davon dürfe sich die Bundesregierung
jedoch nicht erpressen lassen. Die erst wenige Wochen zurückliegende
Pannen-Serie der Atomreaktoren in Krümmel und Brunsbüttel habe
gezeigt, dass Atomkraftwerke unverantwortliche Risiken bergen. Hinzu
komme, dass die Atomenergie den Ausbau erneuerbarer Energien und
damit den Klimaschutz blockiere.

Große Lücken weise die McKinsey-Studie bei den Sparpotenzialen von
Autos und den Ausbauchancen der klimafreundlichen
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf. So werde angenommen, dass technische
Maßnahmen an Pkw deren CO2-Ausstoß lediglich um rund acht Millionen
Tonnen pro Jahr verringern könnten. Dies blende die möglichen
Minderungseffekte durch sparsame Autos vollständig aus. Auch der von
McKinsey prognostizierte KWK-Ausbau bleibe hinter der vom BDI selbst
abgegebenen Zusage zurück.

Zahrnt: "BDI-Präsident Jürgen Thumann sollte sich noch einmal die
Prognos-Studie des Bundeswirtschaftsministeriums ansehen. Sie weist
nach, dass auch bei einem Atomausstieg die CO2-Emissionen bis 2020 um
40 Prozent verringert werden können. Ein ambitionierter Klimaschutz
ist nicht nur für den Schutz der Erdatmosphäre dringend erforderlich,
auch die Wirtschaft würde davon profitieren."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer:
Tel. 030-27586-431 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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