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Rundfunkrat: "WDR mit Augenmaß in die digitale Zukunft" / Intendantin legt Bericht zum Stand der Digitalisierung vor

Geschrieben am 25-09-2007

Köln (ots) - Der Rundfunkrat hat einen von Intendantin Monika Piel
präsentierten Bericht zur Zukunft des WDR in der digitalen Welt
zustimmend zur Kenntnis genommen. "Wir werden Hörfunk, Fernsehen und
Internet ohne großen Mehraufwand sinnvoll verknüpfen, um unserem
Publikum einen noch besseren Zugriff auf die bereits bezahlten
Inhalte zu ermöglichen. Ich bin sicher, die Leuchtturm-Funktion und
Zuverlässlichkeit des WDR werden in einer kommerzialisierten
Medienzukunft mehr denn je gefragt sein", sagte Piel. Der
Rundfunkratsvorsitzende Reinhard Grätz begrüßte die Entwicklung hin
zur digitalen Zukunft: "Der WDR steckt mitten im digitalen Umbau. Er
schreitet mit Augenmaß voran, ohne unnötige Hast. Insbesondere das
Internet bietet die Chance, ein jüngeres Publikum gezielt
anzusprechen und für die WDR-Programme zu gewinnen. Gefragt sind
Mitwirkungs- und Beteiligungsmöglichkeiten für das Publikum an den
neuen Angeboten. Hier hat der WDR gute Ansätze entwickelt, die auch
zu mehr Medienkompetenz in der Gesellschaft beitragen."

Der Bericht schildert den Stand der Digitalisierung und schreibt
den Weg in das digitale Zeitalter fort. "Ziel ist es, die Inhalte des
WDR auf allen relevanten Verbreitungswegen und Plattformen für alle
ohne zusätzliches Programmentgelt frei zugänglich zu machen", heißt
es. Richtschnur sei der Programmauftrag. "Nutzerinteressen und
wirtschaftliche Effizienz" seien die maßgeblichen Kriterien bei der
Entscheidung, welche Inhalte auf den verschiedenen Verbreitungswegen
angeboten werden. Die erforderlichen Finanzmittel würden durch
Umschichtungen und Effizienzsteigerungen erwirtschaftet. Lediglich
für den Ausbau des hochauflösenden Fernsehens und die Erprobung
mobiler Mediendienste bzw. die digitale terrestrische
Hörfunkverbreitung wurden bei der Kommission zur Ermittlung des
Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) Mittel ab 2009 beantragt.

Bei der Satellitenverbreitung seines Fernsehens strebt der WDR
möglichst bald eine ausschließlich digitale Übertragung an, nicht
zuletzt, um die Kosten des derzeitigen
Analog-Digital-Simulcastbetriebs zu reduzieren. Längerfristig müsse
auch - abhängig vom Netzausbau - der Ausstieg aus der analogen
Kabelverbreitung gelingen. Den Umstieg auf das digitale
Antennenfernsehen (DVB-T) hat der WDR bereits beschleunigt, so dass
Ende dieses Jahres die analoge terrestrische Verbreitung komplett
abgeschaltet werden kann.

Der WDR will die Digitalisierung auch für eine verbesserte
technische Qualität des Fernsehens nutzen. Ab Januar 2008 wird das
WDR Fernsehen zunächst auf das Breitbildformat 16:9 umgestellt.
Dieser Schritt ist eine Vorstufe zur Einführung des hochauflösenden
Fernsehens (HDTV). "Schrittweise und je nach Entwicklung des Marktes"
werden die Voraussetzungen für reguläre HD-Ausstrahlungen geschaffen,
die auf ARD-Ebene ab 2010 vorgesehen sind. Während der diesjährigen
Internationalen Funkausstellung in Berlin hatte der WDR mit großem
Erfolg rund 100 Stunden des von ihm verantworteten
ARD-Digital-Programms EinsFestival zu Testzwecken im HDTV-Standard
ausgestrahlt. Das ausschließlich digital verbreitete Programm werde
künftig noch stärker auf ein jüngeres Erwachsenenpublikum
ausgerichtet.

Das noch im Aufbau befindliche internetgestützte IPTV betrachtet
der WDR vorerst als "strategische Option". Die Möglichkeiten des
mobilen Rundfunks auf der Basis des DMB-Standards, wozu unter anderem
mobile Fernseh- und visualisierte Radio-Angebote für kleine Endgeräte
gehören, wird der WDR in einem demnächst beginnenden DMB-Pilotversuch
testen.

Das Internet sei bereits zu einem Massenmedium geworden, das
zunehmend als weitere Verbreitungsplattform für Radio und Fernsehen
akzeptiert werde. Mehr als 70 Radio- und 20 TV-Sendungen werden
bereits als Podcast, Live-Stream oder zum Abruf angeboten. Die
Verbreitung von Radio-Sendungen im Internet biete eine wesentliche
Entwicklungsperspektive für den WDR-Hörfunk. UKW bleibe aber auf
absehbare Zeit der Hauptverbreitungsweg für den Hörfunk. In der "WDR
Mediathek regional" würden ab Herbst 2007 regionale Hörfunk- und
Fernsehbeiträge gebündelt zum Abruf zur Verfügung gestellt. Steigende
Zugriffe auf WDR-Sendungen im Internet führten aber auch zu
steigenden Verbreitungskosten. Der WDR prüfe daher Möglichkeiten, die
Kosten zu reduzieren.

Die Digitalisierung des WDR orientiere sich auch an dem Mitte Juni
von den ARD-Intendantinnen und -Intendanten verabschiedeten
Digitalisierungskonzept der ARD. Zusätzlichen Nutzen will die ARD
ihren Zuschauern und Hörern in erster Linie durch eine sinnvolle
Zusammenführung und Aufbereitung vorhandener Inhalte auf allen
Verbreitungswegen bieten.

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
Gudrun Hindersin
Unternehmenssprecherin
Telefon 0221/220-2405,
gudrun.hindersin@wdr.de


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