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DBU-Umweltpreis im Zeichen des Klimaschutzes für Schellnhuber, Beate Weber und Konvekta-Macher

Geschrieben am 26-09-2007

Osnabrück (ots) - Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) setzt 2007 wieder Zeichen für den
Klimaschutz! Bundespräsident Köhler wird den mit 500.000 Euro
höchstdotierten Umweltpreis Europas in Aachen am 28. Oktober
überreichen an den Direktor des Potsdam Instituts für
Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (57),
den Gründer der Schwalmstädter Firma Konvekta, Carl H. Schmitt (76),
gemeinsam mit seinem langjährigen Entwicklungsleiter und heutigen
Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität
(TU) Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler (53), sowie an die
langjährige Oberbürgermeisterin Heidelbergs, Beate Weber (63).
Schellnhuber wird geehrt, weil er mit seinem Institut die
internationale politische Diskussion zur Lösung des Klimaproblems
entscheidend geprägt habe. Köhler und Schmitt, weil sie einen
wesentlichen Beitrag geliefert hätten, Kohlendioxid als Ersatz für
chemische Klimakiller-Kältemittel in Fahrzeug-Klimaanlagen marktreif
zu machen, und Weber, weil sie Heidelberg im Klima- und Umweltschutz
zu einer führenden Großstadt in Deutschland gestaltet habe.

Bei der Vorstellung der neuen Preisträger würdigte
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde Schellnhuber heute als
"einen der herausragendsten und kreativsten Denker, den die deutsche
Umweltforschung hat". Schellnhuber besteche durch eine Vielzahl
innovativer Forschungsansätze, mit denen er die Lösung globaler
Umweltprobleme im kommenden Jahrhundert aufgezeigt habe. Mit
unendlicher Energie und Ausdauer habe er als einer der Ersten
nachhaltige Lösungen des Klimaproblems eingefordert und mit dem
einzigartigen wissenschaftlichen Ruf seines Instituts die
internationale politische Diskussion zur Lösung des Klimaproblems
entscheidend geprägt. Durch seine unermüdliche Arbeit in Potsdam und
durch seine Tätigkeiten als Mitglied bedeutendster
Wissenschaftsakademien sei er auch international ein "äußerst
einflussreicher wissenschaftlicher Berater in der Klimapolitik".

Schellnhubers wissenschaftliche Visionen und sein Mut zur
Überwindung der klassischen disziplinären Grenzen seien Inspiration
und Vorbild für viele junge Wissenschaftler. Brickwedde:
"Insbesondere durch die von Professor Schellnhuber entwickelten
Modellierungsmethoden können wir das 'Phänomen Klimawandel' heute
besser verstehen und den Konsequenzen zielgerichtet begegnen."

Das Gespann Köhler/Schmitt der mittelständischen Firma Konvekta
habe gezeigt, dass auch mit relativ bescheidenen Mitteln wichtige
Vorarbeiten für den möglichen Einsatz von Kohlendioxid als
Kältemittel in der Fahrzeug-Klimatisierung geleistet werden könnten.
Zum Nutzen für den Schutz des Klimas. Denn aus undichten
Klimaanlagen, bei Unfällen oder bei der Wartung und Entsorgung von
Autos entwichen heute noch eingesetzte Kältemittel regelmäßig, die
mitverantwortlich für den Treibhauseffekt seien. In großen
Dimensionen, wie Brickwedde betont: "Der Kohlendioxid-Ausstoß rund
2,5 Millionen sparsamer Kleinwagen mit einer Jahresfahrleistung von
15.000 Kilometern könnte durch den Einsatz alternativer Kältemittel
kompensiert werden." Trotz erheblicher technischer und finanzieller
Risiken hätten Schmitt und Köhler die Entwicklung dieser Technologie
im Nutzfahrzeugbau über 15 Jahre maßgeblich und bis zur
Serieneinführung vorangetrieben. Hohe persönliche und
unternehmerische Risiko- und Leistungsbereitschaft gepaart mit einer
herausragenden fachlichen und wissenschaftlichen Qualifikation
stellten die Basis für diese erfolgreiche Technologieentwicklung in
einer Branche dar, die eher von Großunternehmen geprägt sei.

Wenn sich die Autoindustrie dazu durchgerungen habe, in ihren
Klimaanlagen die heutigen Klimakiller-Kältemittel gemäß EU-Verordnung
ab 2011 durch Kohlendioxid zu ersetzen, das ein 1.300fach geringeres
Treibhauspotenzial besitze, sei das wesentlich auch auf die Firma
Konvekta zurückzuführen. Sie habe die Funktionstüchtigkeit dieser
Technik demonstriert und bewiesen, dass es auch nachhaltig und
umweltfreundlich gehe.

Beate Weber sei in ihrer 16-jährigen Amtszeit als
Oberbürgermeisterin Heidelbergs die treibende Kraft in Sachen Klima-
und Umweltschutz gewesen. Auch die Belange des Naturschutzes habe sie
immer nachdrücklich vertreten. Lange, bevor die Lokale Agenda 21 in
aller Munde gewesen sei und zu einer Zeit, "als für viele Klimaschutz
noch ein Fremdwort war", so Brickwedde, habe Heidelberg "Maßstäbe im
kommunalen Umweltschutz gesetzt". In einer auf Kooperation angelegten
Klimaschutzkampagne habe Heidelberg bereits 1991 Bürger, Angestellte
der Stadt und Planer motiviert, den Ausstoß von klimaschädlichem
Kohlendioxid zu senken. Heidelberg habe ab 1994 in wenigen Jahren den
Klimagasausstoß für städtische Liegenschaften von 39.000 Tonnen auf
rund 25.400 Tonnen jährlich zurückgefahren - ein Rückgang von 35
Prozent.

Dabei habe die Ökonomie im Ökologiekonzept der Stadt immer eine
große Rolle gespielt. Der "Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2010"
verfolge konkrete Maßnahmen für systematischen Umweltschutz, dessen
elementarer Bestandteil eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik
sei. Beate Weber und ihre Mitstreiter hätten so bewiesen, dass
Umweltschutz nicht im Gegensatz zu wirtschaftlichen und sozialen
Interessen stehe. Brickwedde: "Die Auszeichnung von Frau Weber mit
dem Deutschen Umweltpreis ist nicht nur für die Stadt Heidelberg,
sondern auch für die vielen ehrenamtlich und hauptamtlich im
kommunalen Umweltschutz tätigen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland
ein ermutigendes Signal, in den Anstrengungen für eine gesicherte
zukünftige Entwicklung auch für unsere Kinder und Kindeskinder nicht
nachzulassen".

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung,
Einzelwürdigungen und Vitae der Preisträger sowie einen
Firmenportrait unter www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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