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Bio enthält nicht mehr Vitamine als nicht-bio, aber dafür weniger Pestizide

Geschrieben am 26-09-2007

Stuttgart (ots) - Reader's Digest befragt Experten: Sind Obst und
Gemüse aus Bio-Anbau wirklich gesünder als Ware aus konventioneller
Landwirtschaft?

Stuttgart, 26. September 2007. Die Qualität von Obst und Gemüse in
Deutschland wird immer besser. Zum einen boomt der Markt der
Bio-Produkte, zum anderen setzen Bauern in der konventionellen
Landwirtschaft immer weniger Pflanzenschutzmittel ein. "Vor 15 Jahren
brachten deutsche Landwirte im Durchschnitt fünf Kilogramm
Pflanzenschutzmittel pro Hektar aus - heute sind es dank neuer
Wirkstoffe und effizienteren Dosierungstechniken nur noch halb so
viel", erklärt Hannelore Schmid vom Industrieverband Agrar. Das
Magazin Reader's Digest vergleicht in seiner Oktober-Ausgabe beide
Herstellungswege und geht dabei der Frage nach, ob Bio-Produkte auch
wirklich gesünder sind.

Umstritten ist unter Wissenschaftlern, ob es Unterschiede im
Vitamingehalt gibt. "Etliche Studien deuten darauf hin, dass
biologisch erzeugtes Blattgemüse reicher an Vitamin C und
Antioxidanzien ist", betont Alberta Velimirov vom Forschungsinstitut
für biologischen Landbau Österreich. Andere Experten widersprechen
dem. "Aus ernährungsphysiologischer Sicht besteht kein wesentlicher
Unterschied zwischen bio und nicht-bio", meint Silke Restemeyer von
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und gibt deshalb folgenden
Rat: Beim Einkauf das Obst und Gemüse der Saison und aus der Region
auswählen, es erntefrisch verzehren und eine lange Lagerung
vermeiden, da sonst wichtige Vitamine und Mineralstoffe verloren
gehen.

Nach einer Studie des Bundeslandwirtschaftsministeriums greift
inzwischen jeder fünfte Deutsche häufig zu Bio-Produkten, in
Österreich sind es gar 62 Prozent, die ein bis zwei Mal pro Woche
Bio-Lebensmittel kaufen. Obwohl diese Ware teurer ist als die
konventionell hergestellte, boomt der Markt der Bio-Produkte: In
Österreich haben sie inzwischen einen Marktanteil von knapp sechs
Prozent, in Deutschland sind es bisher nur drei Prozent. "Aber der
Umsatz wächst seit 2003 rasant - im vergangenen Jahr um 18 Prozent",
sagt Antje Kasbohm von der Zentralen Marktberichtsstelle für
Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft gegenüber
Reader's Digest. Die Gründe dafür: Die Verbraucher wollen Schadstoffe
in der Nahrung vermeiden, sich gesund ernähren und regionale Produkte
fördern.

Was viele Kunden freilich nicht wissen: Ein Teil des in
Deutschland verkauften Bio-Obstes und -Gemüses stammt aus dem Ausland
und dabei vor allem aus Italien, Spanien und den Niederlanden. Die
Richtlinien beim Import der Bio-Ware sind zunächst einmal genauso
streng wie für konventionell hergestellte Produkte. "Die in der EU
gültigen Höchstmengen für Pestizide in Lebensmitteln beispielsweise
sind so gering, dass selbst dann keine Gefahr für die Verbraucher
besteht, wenn tatsächlich einmal ein Wert geringfügig überschritten
würde", beruhigt Jürgen Kundke vom deutschen Bundesinstitut für
Risikobewertung.

Bio-Gemüse und -Obst unterliegen zusätzlich zu den allgemeinen
Schadstoffrichtlinien auch den strengen Vorschriften der
EU-Öko-Verordnung. Sie untersagt den Einsatz chemisch-synthetischer
Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie von
Kunstdünger. Überwacht wird die Einhaltung dieser Vorschriften von
staatlich autorisierten Kontrollstellen.

Fakt ist auch: Alle Landwirte, auch die Bio-Bauern, kommen nicht
ganz ohne Pflanzenschutz aus. Unterm Strich verwenden Bio-Produzenten
aber nicht nur andere, sondern auch deutlich geringere Mengen an
Pflanzenschutzmitteln. "Bei unseren Tests stellen wir regelmäßig
fest, dass Bio-Produkte weniger mit Pestiziden belastet sind als
Produkte aus konventionellem Anbau", bestätigt Janine Schwarzkopf,
Lebensmittelchemikerin bei der Stiftung Warentest.

Dies belegen auch die Erhebungen der Untersuchungsämter in
Baden-Württemberg: Im Schnitt waren in den vergangenen fünf Jahren
nur 12 Prozent des untersuchten konventionell erzeugten Obstes, aber
73 Prozent des Bio-Obstes frei von Pestizid-Rückständen. Beim Gemüse
war die Situation ähnlich.

Grundsätzlich gilt jedoch: Obst und Gemüse sollte man stets
gründlich und unter fließend warmem Wasser abspülen oder abreiben.
Die Begründung dafür nennt Stiftung-Warentest-Expertin Schwarzkopf:
"Die Rückstände, die dennoch bleiben, setzen sich meist an der Schale
ab."

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Oktober-Ausgabe von Reader's
Digest ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.

Artikel aus der Oktober-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf Service für Journalisten klicken
(Rubrik Magazin Reader's Digest)

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Augustenstr. 1, 70178 Stuttgart
Tel. 0711 / 6602-521, Fax 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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