Fünf Jahre Verhandlung über Wirtschaftspartnerschaftsabkommen: Kein Diktat aus Brüssel
Geschrieben am 26-09-2007 |
Bonn (ots) - Seit fünf Jahren verhandelt die Europäische Union mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des pazifischen Raumes (AKP-Staaten) über regionale Handelsabkommen. Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) fordert, dass die EU die Abkommen entwicklungsfreundlich gestaltet. Dafür sind eine Verlängerung der Verhandlungen, selbstbestimmte Gestaltungsmöglichkeiten der AKP-Staaten und die Beteiligung der Zivilgesellschaft erforderlich. VENRO befürchtet, dass die Liberalisierung des Handels negative Auswirkungen auf die ländliche und industrielle Entwicklung haben wird.
"VENRO hat wiederholt betont, dass Handel nicht automatisch Armutsbekämpfung fördert, sondern Entwicklung auch bedrohen kann", erklärte die stellvertretende VENRO-Vorsitzende Christa Randzio-Plath. Trotz aller Absichtserklärungen sei nicht ersichtlich, dass nachhaltige und gerechte Abkommen im Sinn der Entwicklungsländer abgeschlossen werden.
"Die EU redet viel von einer neuen Partnerschaft auf Augenhöhe mit den afrikanischen Staaten. Eine gleichberechtigte Partnerschaft wird aber durch den zeitlichen und politischen Druck, den die EU auf die afrikanischen Staaten ausübt, in Frage gestellt. Die Schlussverhandlungen werden zur Nagelprobe für eine neue EU-Afrika-Partnerschaft, die auf dem EU-Afrika-Gipfel im Dezember beschlossen werden soll", so Randzio-Plath weiter. "Zu Recht beklagen die AKP-Staaten, dass ihnen eine gleichberechtigte Teilnahme an den Verhandlungen nicht möglich ist, weil Wirkungsanalysen über die Auswirkungen der neuen Abkommen auf ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre Haushaltseinnahmen bisher fehlen."
"Die EU darf keine weiteren Liberalisierungsanforderungen an die Entwicklungsländer stellen, insbesondere nicht im Handel mit Dienstleistungen und Investitionen", sagte Randzio-Plath. Das Verhalten der EU sei widersprüchlich, weil sie zwar an gegenseitiger Marktöffnung festhält, aber nicht zur sofortigen Abschaffung aller Exportsubventionen und interner Stützungen bereit ist. Außerdem schotte sich die EU mit dem Schutz ihrer eigenen "sensiblen Produkte", wie zum Beispiel Zucker, gegenüber den Entwicklungsländern weiterhin ab.
Originaltext: VENRO e.V. / Deine Stimme gegen Armut Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16265 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16265.rss2
Pressekontakt: VENRO Dipl. Pol. Stefan Kreutzberger Presse & Kommunikation Kaiserstr. 201 53113 Bonn Tel.: +49 (0)228 / 9467714 Fax: +49 (0)228 / 9467799 E-Mail: s.kreutzberger@venro.org
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