WAZ: Soldaten gegen Mönche - Kommentar von Willi Germund
Geschrieben am 26-09-2007 |
Essen (ots) - Nun liegen die Karten auf dem Tisch. Das Militärregime in Birma geht lieber mit Gewalt gegen die Mönche und ihre Anhänger vor, als auf die Forderungen nach Reformen oder einem Dialog einzugehen. Die Generäle zeigen sich damit von ihrer üblichen Seite: berechenbar stur und und unnachgiebig.
Trotz der berechtigten Empörung über die Knüppelei von Rangun und über die Schüsse auf friedliche Demonstranten sollte man jedoch nicht übersehen: Es hätte auch schlimmer kommen können. Man denke nur an die 3000 Toten, die es bei Protesten im Jahr 1988 gab. Der Druck von außen scheint etwas zu nützen - bislang jedenfalls.
Es kann trotzdem noch arg werden. Denn die mächtigste Institution des Landes, die Armee, befindet sich plötzlich und unerwartet in einer Konfrontation mit der zweitmächtigsten Institution, dem buddhistischen Klerus. Die Mönche sind den Männern in Uniform moralisch weit überlegen. Die Militärmasche, Unruhestifter als Büttel ausländischer Mächte zu verunglimpfen, funktioniert bei den Mönchen auch nicht. Sie stammen aus allen Teilen der Bevölkerung.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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