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RWE Power, BASF und Linde entwickeln neue Verfahren zur CO2-Abtrennung in Kohlenkraftwerken

Geschrieben am 28-09-2007

Essen/Köln, Ludwigshafen, München (ots) -

- Kooperation vereinbart, kommerzieller Einsatz ab 2020
- 90 Prozent des CO2 sollen aus Verbrennungsabgasen entfernt
werden

RWE Power hat heute mit der BASF und der Linde Group die
Entwicklung neuer Verfahren zur CO2-Abtrennung aus
Verbrennungsabgasen von Kohlenkraftwerken vereinbart. Die
Zusammenarbeit sieht den Bau und den Betrieb einer Pilotanlage am
Braunkohlenkraftwerk Niederaußem der RWE Power AG vor, in der
neuentwickelte Technologien und Lösungsmittel der BASF zur
CO2-Abtrennung erprobt werden, die so genannte CO2-Wäsche. Linde ist
für das Engineering und den Bau der Pilotanlage zuständig.

"Wir stellen uns den Herausforderungen der Klimavorsorge und
wollen hierbei alle Optionen zur CO2-Verringerung und Vermeidung
aktiv vorantreiben. Wir sind zuversichtlich, mit unseren
Kooperationspartnern die CO2-Abtrennung in absehbarer Zeit zur
Marktreife führen und zukünftig neue und bestehende moderne
Kohlenkraftwerke damit ausrüsten zu können", erklärte Dr. Johannes
Lambertz, Vorstand bei RWE Power für das Ressort fossil gefeuerte
Kraftwerke.

"Die BASF forscht weltweit an Produkten zur Ressourcen- und
Energieeinsparung. In die Kooperation mit RWE Power und Linde bringen
wir unsere umfassende Expertise in Bezug auf die Abtrenntechnologie
von CO2 ein. Wir forschen nach dem geeigneten Lösemittel, mit dem
sich der Prozess zur Abtrennung von CO2 effizient gestalten lässt",
so Dr. Stefan Marcinowski, Sprecher der Forschung und Mitglied des
Vorstands der BASF Aktiengesellschaft.

"Von dieser viel versprechenden Kooperation dreier
verantwortungsbewusster Großunternehmen kann ein wichtiger Impuls für
den Klimaschutz ausgehen", sagte Dr. Aldo Belloni, Mitglied des
Vorstands der Linde AG. "Es ist das Ziel der Linde Group, wo immer
möglich zur Emissionsreduktion beizutragen. Unsere Aktivitäten
reichen von den ständigen Effizienzverbesserungen unserer Anlagen zum
Nutzen unserer Kunden über CO2-Abscheidungstechnologien und sinnvolle
Recyclingkonzepte bis hin zur Produktion umweltfreundlicher
Alternativkraftstoffe."

In der geplanten Pilotanlage sollen ausgewählte neuentwickelte
Lösemittel im Langzeittest erprobt werden, um prozess- und
anlagentechnische Erkenntnisse zur Optimierung der CO2-Abtrenntechnik
zu erhalten. Ziel ist es, die CO2-Abtrennung in
Braunkohlenkraftwerken bis 2020 kommerziell zum Einsatz bringen zu
können. Auf Grundlage dieser Technik könnten dann mehr als 90 Prozent
des CO2 aus den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks entfernt und
anschließend einer Speicherung im Untergrund zugeführt werden. Nach
erfolgreichen Pilotversuchen soll 2010 über eine nachfolgende
Demonstrationsanlage entschieden werden. Mit ihrem Betrieb soll der
Weg in die Kommerzialisierung dieses Verfahrens abgesichert werden.
Für das gesamte Entwicklungsprojekt mit Errichtung und Betrieb der
Pilot- und der Demonstrationsanlage hat RWE Power ein Budget von rund
80 Millionen Euro eingeplant.

"Die Experten sind darin einig, dass Kohle noch auf Jahrzehnte
hinaus weltweit eine der tragenden Säulen der Energieversorgung sein
wird. Deshalb haben wir unsere CO2-Vermeidungsstrategie langfristig
ausgerichtet: Heute bauen wir die effizientesten Kohlenkraftwerke der
Welt, für Morgen entwickeln wir die nächste Kraftwerksgeneration mit
Wirkungsgraden von über 50 Prozent. Alle modernen Kohlenkraftwerke
legen wir schon jetzt so aus, dass sie Übermorgen mit einer
CO2-Abtrennung, wie wir sie mit BASF und Linde im Rahmen unserer
Kooperation entwickeln, nachgerüstet werden können. Ziel muss es
sein, ab 2020 neben hochmodernen Anlagen auch nahezu CO2-freie
Kohlenkraftwerke samt Speicherung zu errichten", erläuterte Lambertz.

Unabhängig von der so genannten CO2-Wäsche entwickelt RWE Power
auch das erste CO2-freie Kohlenkraftwerk mit CO2-Transport und
-Speicherung auf Basis des Integrated-Gasification-Combined-Cycle
(IGCC)-Verfahrens. Die Inbetriebnahme dieser großtechnischen 450
MW-Anlage soll 2014 erfolgen. Ein Standort hierfür steht noch nicht
fest. Um den Klimaschutz weiter voran zu treiben, setzt RWE Power
darüber hinaus auf den Ausbau regenerativer Energien in ganz Europa.
Der Fokus liegt dabei auf der Stromerzeugung aus Wasser, Wind und
Biomasse.

RWE und die BASF beteiligen sich seit Anfang 2004 an dem von der
Europäischen Union (EU) geförderten Forschungsprojekt CASTOR, das die
Entfernung und Speicherung von CO2 aus Verbrennungsabgasen gezielt
untersucht. Neben RWE und der BASF bringen sich renommierte
europäische Universitäten, Forschungsinstitute sowie Behörden und
Industrieunternehmen in das Projekt ein. Namhafte Kraftwerksbetreiber
sind ebenso beteiligt wie Öl- und Gas-Unternehmen und
Anlagenhersteller.

RWE Power ist der größte deutsche Stromerzeuger und verantwortet
die kontinentaleuropäische Stromerzeugung des Konzerns in Deutschland
und Zentralosteuropa. RWE Power stützt sich in der Erzeugung auf
einen breiten Mix von Energieträgern: Braunkohle aus den Tagebauen im
Rheinland und Kernenergie in der Grundlast, Steinkohle, Gas und
regenerative Energien wie Wasser, Wind und Biomasse in der Mittel-
und Spitzenlast. Bei RWE Power und den Beteiligungsgesellschaften im
In- und Ausland sind über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt.

BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical
Company. Ihr Portfolio umfasst Chemikalien, Kunststoffe,
Veredlungsprodukte, Pflanzenschutzmittel und Feinchemikalien sowie
Erdöl und Erdgas. Ihren Kunden aus nahezu allen Branchen hilft die
BASF als zuverlässiger Partner mit hochwertigen Produkten und
intelligenten Systemlösungen erfolgreicher zu sein. Die BASF
entwickelt neue Technologien und nutzt sie, um sich zukünftigen
Herausforderungen zu stellen und zusätzliche Marktchancen zu
erschließen. Sie verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der
Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung und leistet so einen
Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft. Die BASF beschäftigt rund
95.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2006
einen Umsatz von 52,6 Milliarden EUR. Die BASF ist börsennotiert in
Frankfurt (BAS), London (BFA) und Zürich (AN). Weitere Informationen
zur BASF im Internet unter www.basf.de .

The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und
Engineeringunternehmen, das mit rund 49.000 Mitarbeitern in weltweit
über 70 Ländern vertreten ist. Nach der Akquisition der BOC Group plc
erzielt das Unternehmen in den Bereichen Industrie- und Medizingase
sowie Engineering einen Jahresumsatz von rund 12 Mrd. Euro. Die
Strategie der Linde Group ist auf ertrags-orientiertes Wachstum
ausgerichtet. Dabei steht vor allem der gezielte Ausbau des
internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und
Dienstleistungen im Blickpunkt. Weitere Informationen über The Linde
Group finden Sie online unter http://www.linde.com

Originaltext: RWE Power AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25081
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25081.rss2

Pressekontakt:
RWEPower
Lothar Lambertz
0201/1223984

BASF
Fachpresse:
Klaus-Peter Rieser
0621-6095138

Wirtschaftspresse:
Ingrid Nienaber
0621-6099123


The Linde Group
Stefan Metz
089-357571322


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