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Lausitzer Rundschau: Stoibers Auftritt auf dem CSU-Parteitag

Geschrieben am 28-09-2007

Cottbus (ots) - Dem Parteitag der CSU hat Edmund Stoiber mit einer
eindringlichen Rede ein vorletztes Mal seinen Stempel aufgedrückt. Da
stand gestern nicht jemand am Rednerpult, der freiwillig den Rückzug
angetreten hat. Auch nicht einer, der mit sich und seiner Partei nach
all den Intrigen und politischen Ränkespielchen der vergangenen
Monate wirklich im Reinen ist. Im Gegenteil. Abgesang klingt anders.
Stoiber hat die Latte für jene besonders hoch gelegt, die ihm in
seinen beiden Ämtern nachfolgen werden. Bewusst. Er hat die Werte der
CSU beschworen. Sein politisches Vermächtnis ist: Ich habe diese
Werte bewahrt, ihr müsst Euch daran messen lassen - politisch und
persönlich. Eine Drohung, eine Warnung? Wohl eher eine ernstgemeinte
Aufforderung. Zu Recht. Seine Nachfolger müssen nun die Aufgabe der
Verjüngung der Partei angehen - obwohl selber schon fast im
Pensionsalter. Und sie werden zugleich das politische Gewicht der
Christsozialen in Berlin neu zu definieren haben. Nicht wenige in der
Hauptstadt hoffen durch den Stoiber-Abgang auf eine handzahmere CSU.
Beckstein und voraussichtlich Huber werden also ein schweres Erbe
antreten. Es war einfach, Stoiber zu stürzen, es wird weitaus
schwieriger werden, in seine Fußstapfen zu treten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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