 LVZ: Seehofer und Huber wollen Stoiber zum Ehrenvorsitzenden vorschlagen / Ude hofft, dass Transrapid im Streit der Stoiber-Nachfolger durch den Rost fällt
Geschrieben am 29-09-2007 |
Leipzig (ots) - Die Kandidaten mit den größten Chancen, die
Nachfolge von Edmund Stoiber als CSU-Chef anzutreten, Erwin Huber und
Horst Seehofer, wollen im Fall ihrer Wahl Stoiber das Amt des
Ehrenvorsitzenden der CSU antragen. Das bestätigten führende
CSU-Kreise als gemeinsame Übereinkunft gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe).
Unterdessen hat Münchens SPD-Oberbürgermeister Christian Ude
Verständnis dafür gezeigt, dass die Bürger in Bayern bisher in
beträchtlicher Weise für die CSU stimmten. "Wenn die Menschen mit den
Lebensumständen nicht ganz überwiegend einverstanden wären, würden
sie nicht so wählen, wie sie es tun", sagte Ude in einem Interview
mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Er zeigte sich
aber zugleich davon überzeugt, dass Stoibers Partei- und
Regierungsnachfolger "nicht dieses politische Gewicht zustande
bringen werden", das Stoiber als CSU-Chef und Ministerpräsident
gehabt habe. "Das muss aber nicht schlecht sein für Bayern, denn
viele Hobbys von Stoiber taten dem eigenen Land gar nicht gut", so
Ude. Dabei setzt er darauf, dass der Transrapid im Streit der
Nachfolger Stoibers vielleicht doch noch gestrichen werden könnte.
"Bei dem milliardenschweren Prestigeprojekt der Schwebebahn wird
interessant, wer sich durchsetzt, Erwin Huber im Begeisterungstaumel
oder Günther Beckstein als nüchterner Rechner."
Für seine SPD prophezeite Ude, dass sie "tatsächlich im Kommen"
sei, "allerdings von einer sehr schwachen Ausgangsposition aus". Die
bisherige Zweidrittelmehrheit der CSU im Landtag nannte Ude
"erdrückend und 50 Jahre absolute Mehrheit einer Partei verfestigt
die Strukturen und zementiert die Verhältnisse in schwer erträglicher
Weise". Aber immerhin gebe es neben München auch noch "mehrere
,gallische Dörfer' in Bayern".
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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