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Börsen-Zeitung: Schlechte Eigenwerbung, Kommentar zu den tiefroten Zahlen und Entlassungen bei UBS von Daniel Zulauf

Geschrieben am 01-10-2007

Frankfurt (ots) - "Der One-Firm-Ansatz erfordert eine
Investmentbank, die erfolgreich und profitabel ist", begründete
UBS-Chef Marcel Rohner seine Entscheidung, in diesem für den
Milliardenverlust verantwortlichen Teil der Bank gleich 1500 Leute zu
entlassen. Eine Investmentbank, die tiefrote Zahlen schreibt und
international negative Schlagzeilen liefert, bedeutet - so lässt sich
der Satz auch interpretieren - einen Imageverlust für die Marke UBS
und ist somit schlecht für das tragende Vermögensverwaltungsgeschäft
des Konzerns.

Im Wissen um die Gefahr, Geschäfte mit stark unterschiedlichen
Risikoprofilen unter einer Dachmarke zu betreiben, sucht die UBS seit
Jahren nach Rezepten für ein risikoarmes Wachstum, das auch die
hungrigen Aktionäre zufrieden stellt. Amerikanische Hypotheken für
zweitklassige Schuldner galten lange Zeit als ideales Feld dafür. Gut
gestreut über das ganze Land, dachte man nicht nur in der UBS, ließen
sich die Risken dieser Papiere "wegdiversifizieren".

Mehr Rendite bei wenig Risiko: Die UBS, die nach der Erwartung
ihrer Aktionäre ein Eigenkapital von über 50 Mrd. sfr mit über 20%
verzinsen muss, hat diese Formel voll ausgespielt. In den vergangenen
fünf Jahren hat der Konzern die Bilanzsumme Jahr für Jahr um etwa 15%
oder durchschnittlich 200 Mrd. sfr ausgeweitet. Auf jeden Franken
Eigenkapital kam jährlich etwas mehr Fremdkapital dazu. Mit dieser
Hebelmechanik konnte die Bank jedes Jahr größere Wetten eingehen und
ein überproportionales Gewinnwachstum zeigen.

Jetzt zeigen sich schon beim ersten richtigen Gewitter die Grenzen
dieser Strategie. Die Bank war nicht in der Lage, die eingegangenen
Risiken richtig zu bewerten. Deshalb hat sie auch so viel Geld in
Subprime-Produkte investiert. Eine Bank, die Risiken nicht bewerten
kann, macht als Vermögensverwalterin keine gute Werbung in eigener
Sache. Kein Alinghi-Sieg kann diese Fehlleistung kompensieren.

Marcel Rohner sucht jetzt nach einem Ausweg aus dem Dilemma.
Pessimismus ist angebracht, denn die Vergangenheit zeigt, dass auch
die ausgeklügeltste Risikokontrolle immer wieder versagt. Das beste
Rezept für mehr Sicherheit ist vermutlich mehr Zurückhaltung. Eine
solche Erkenntnis den Aktionären zu vermitteln ist freilich ungleich
schwieriger als die Bekanntgabe einer zwar großen, aber "einmaligen"
Wertberichtigung.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Rückfragen bitte an:
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Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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