LVZ: Matschie verteidigt sozialpolitische Neuorientierung der SPD / Kanzlerin besorgt über neue Verteilungs-Neigung der SPD
Geschrieben am 01-10-2007 |
Leipzig (ots) - SPD-Präsidiumsmitglied Christoph Matschie sieht die von der SPD jetzt gewünschten Verbesserungen beim Arbeitslosengeld I als "logische Folge der Tatsache, "dass sich langsam finanzielle Spielräume eröffnen". Diese müssten "zu Veränderungen genutzt werden, so dass vom Aufschwung alle, insbesondere auch die in besonderen sozialen Schwierigkeiten steckenden Bürger, profitieren" könnten, sagte Matschie gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe). Der Politiker, der auch Partei- und Fraktionschef in Thüringen ist, nannte diese politische Neuorientierung "sehr vernünftig". Die SPD verfolge seiner Ansicht nach in der Sozialpolitik "eine klare Linie". Der Politiker räumte aber gewisse kommunikative Schwierigkeiten ein: "Ob das immer alles sofort leicht zu verstehen ist, ist eine zweite Frage. Aber ich glaube, dass es inhaltlich eine richtige Linie ist, die wir im Moment gehen. Das wird sich auch in größerer Zustimmung in Zukunft niederschlagen."
Die Abweichungen von der Agenda 2010 sorgen derweil, nach Informationen der Zeitung, beim Koalitionspartner für große Besorgnis. Mit "wachsender Sorge" hat danach die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt den Spitzengremien der Union von der "zunehmenden Neigung der SPD zum Verteilen" berichtet. Das mache "die Lage für die Koalition nicht einfacher", geben führende CDU-Politiker die Lageeinschätzung der Kanzlerin wieder. Beck versuche zwar, "den Laden zusammenzuhalten", aber man müsse sich darauf einstellen, dass "die wund gescheuerte SPD" zunehmend Probleme machen dürfte, verwies die Kanzlerin diesen Informationen zufolge auf schlechte Umfragewerte für die SPD im Vorfeld des bevorstehenden SPD-Bundesparteitages.
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