Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Roland Lauder, fordert: "Mehr Normalität zwischen deutschen Juden und Nichtjuden."/Lob für deutsche Vergangenheitsbewältigigung
Geschrieben am 03-10-2007 |
Berlin (ots) - Roland Lauder, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, dem internationalen Dachverband jüdischer Organisationen, fordert mehr Normalität zwischen deutschen Juden und Nichtjuden. "Normalität ist der Schlüssel zu allem", schreibt Lauder in einem Gastbeitrag für VANITY FAIR. Mit Beginn des neuen Jahrhunderts stünden beide Gruppen vor der Frage, welchem Weg sie in ihrer Beziehung zueinander folgen sollten: "Den abgenutzten Mustern der Vergangenheit? Oder wäre es an der Zeit, sich gegenseitig mit einer Normalität zu begegnen, zu der wir jahrzehntelang nicht in der Lage waren - falls wir es überhaupt jemals waren?"
Lauder begründet seinen Appell mit der gelungenen Vergangenheitsbewältigung der Deutschen: "Die deutschen Politiker wie auch die einfachen Bürger haben ihren Kindern vermittelt, was geschehen ist", schreibt er. "Sie haben peinlich genau darauf geachtet, dass alle Überreste des Nationalsozialismus beseitigt werden. Sie haben sich mit größerer Ehrlichkeit mit den Kriegsverbrechen ihrer Väter auseinandergesetzt, als irgendein anderes Land der Achsenmächte. Es wird Zeit, dass die Juden in aller Welt diese Tatsachen akzeptieren." Deshalb sollten auch Juden in anderen Ländern ihren Boykott gegen deutsche Waren beenden.
Jüdische Stimmen sollten in der deutschen politischen Debatte nicht auf angeblich jüdische Themen beschränkt werden. "Normalität würde aber auch bedeuten, dass deutsche Journalisten nicht immer nur dann nach der, jüdischen Meinung' fragen, wenn es um Israel oder Fremdenfeindlichkeit geht - das unterstreicht nur die historischen Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden." Umgekehrt müssten sich nichtjüdische Deutsche weiter "allen gefährlichen, mitunter ungeheuerlichen Ausprägungen des Antisemitismus" entgegenstellen. Dieser verstecke sich "heutzutage gern hinter der politisch korrekten Maske anti-israelischer Statements".
Trotz des notwendigen Wandels blickt Lauder ausgesprochen optimistisch in die Zukunft. In Deutschland sei "eine neue Generation von im Land geborenen deutschen Juden engagiert, die bald den Platz der Älteren übernehmen wird." Gleichzeitig sehe er auch eine neue Generation von Nichtjuden in Deutschland. "Diese jungen Menschen kennen den historischen Hintergrund sehr genau. Sie wissen um seine Bedeutung. Aber sie sind inzwischen weit genug davon entfernt, um von der Last der Geschichte nicht mehr erdrückt zu werden. In diesen beiden Gruppen sehe ich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft."
Den ganzen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von VANITY FAIR.
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