WAZ: Erlass gegen Jugendkriminalität: Prävention kostet - Kommentar von Sigrid Krause
Geschrieben am 05-10-2007 |
Essen (ots) - Ja, es ist richtig, dass Schulen, Jugendämter, Polizei und Staatsanwälte ihre Arbeit besser vernetzen. Es geht nicht darum, Lehrkräfte als "Hilfssheriffs" einzuspannen. Schulen müssen aber endlich offensiv umgehen mit ihren "Problemkindern". Keinem hilft es, Drogendealer etwa oder Neonazis in der Schülerschaft zu verschweigen, um den "guten Ruf" des Hauses zu retten. Auch müssen junge Leute ohne Eierei erfahren: Die Schule ist kein rechtsfreier Raum. Allerdings sollte auch die Landesregierung mehr als starke Worte zur Lösung aufbieten. Ein Punkt fehlt in dem Acht-Seiten-Erlass der fünf Ministerien: "Kosten". Die aber fallen an, wenn Prävention wirksam umgesetzt werden soll. Die Schulen brauchen mehr Sozialarbeiter und Psychologen, um Jugendliche auf der Kippe aufzufangen, bevor sie kriminell werden. Die Justiz braucht genügend Richter, die auch die Zeit haben, sich junge Intensivtäter kurzfristig vorzuknöpfen. Schon die Kleinsten vor Vernachlässigung und Gewalt zu bewahren, wäre ohnehin der beste Schutz vor Jugendgewalt. Dies alles ist bekannt. Was fehlt, sind die Konsequenzen - in Euro und Cent.
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