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WAZ: Dieser Punkt ist nicht heilig - Kommentar von Jürgen Polzin

Geschrieben am 08-10-2007

Essen (ots) - 17 Jahre nun sammeln und trennen wir Deutschen
fleißig unseren Müll. Und so hartnäckig wie der Jogurtrest am
Becherboden, klebt am Grünen Punkt die Sinnfrage: Macht es Sinn, was
wir da veranstalten?

Viele Bürger glauben nach 17 Jahren immer noch, dass der Grüne
Punkt ein Umweltzeichen und damit per se etwas Gutes ist. Dabei zeigt
die Marke lediglich an, dass der Verbraucher für die Entsorgung
dieser Verpackung mitbezahlt. Deswegen wird ein Becher um rund einen
Cent teurer.

Mit dieser Zwangsabgabe finanzieren die Bürger das Sammeln,
Sortieren und Verwerten des Verpackungsmülls. Zwei Milliarden Euro
kostet uns das im Jahr. Trotzdem werden Teile des Mülls nicht
verwertet, sondern als Ersatzbrennstoff in Müllöfen verheizt. Absurd,
wenn man bedenkt, dass der Grüne Punkt eigentlich erfunden wurde, um
Wohlstandsmüll zu vermeiden.

Der Grüne Punkt ist nicht heilig, diese Art der Mülltrennung kein
Dogma. Wenn es kostengünstiger und einfacher geht, umso besser. Ohne
Recycling aber werden wir nicht auskommen: In Zeiten teurer Energie
wird Wiederverwertung immer wichtiger.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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