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Das kann sich sehen lassen: Blinde Menschen im Beruf / Neue Kampagne zeigt Leistungsfähigkeit sehbehinderter Menschen im Beruf

Geschrieben am 09-10-2007

Berlin (ots) - Das "Netzwerk für berufliche Teilhabe blinder und
sehbehinderter Menschen" hat am 07. Oktober im Rahmen der 'Woche des
Sehens' eine bundesweite Anzeigenkampagne gestartet. Damit wollen die
Initiatoren Vorurteile abbauen und Arbeitgeber auf die
Leistungsfähigkeit von blinden und sehbehinderten Mitarbeitern
aufmerksam machen.

"Die meisten Arbeitgeber assoziieren mit Behinderungen 'weniger
leistungsfähig'. Tatsächlich hänge ich mich sogar mehr rein, denn ich
will ja zeigen, dass ich es kann" - Michael Seipp bringt das
Missverständnis auf den Punkt, dem viele Arbeitgeber erliegen. Der
40-jährige ist seit sieben Jahren verantwortlicher
Personalsachbearbeiter bei Wolz Nautic in Gaukönigshofen. Er ist
erster Ansprechpartner für annähernd 250 Mitarbeiter und bildet
Bürokaufleute aus. Sein Vorgesetzter hält große Stücke auf ihn. Dass
der gebürtige Bremer sehbehindert ist, spielt keine Rolle.

Sachbearbeiter, Justizangestellte, Physiotherapeuten,
Fräsfacharbeiter, Call-Center-Agents und Hauswirtschafter - die Liste
lässt sich beliebig erweitern. Blinde und sehbehinderte Menschen
arbeiten heute in mehr Berufen als je zuvor. Dies ermöglicht der
technische Fortschritt. Immer bessere Hilfsmittel, unterstützen
blinde und sehbehinderte Menschen bei der Arbeit. So machen Scanner
mit Texterkennung, Sprachausgabe-Software und Braillezeilen den
Computer zum idealen Werkzeug für sie. "Es ist faszinierend, wie
schnell sie trotz Blindheit mit dem Rechner umgeht", sagt Silke
Scherfling von der Klinik für Innere Medizin in Dessau über ihre
Kollegin Marion Lange. Die 51-jährige blinde Stenotypistin arbeitet
in dem Klinikum als medizinische Schreibkraft.

Weder für Michael Seipp noch für Marion Lange ist es
selbstverständlich, ihren Beruf ausüben zu können. Beide mussten
darum kämpfen, arbeiten zu dürfen. Immer wieder trafen sie auf
Vorurteile, waren jahrelang arbeitslos und wurden wegen ihrer
Behinderung nicht einmal zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Eine
Kurzsichtigkeit, die potentielle Arbeitgeber um engagiertes Personal
gebracht hat.

Michael Seipps Vorgesetzte hingegen waren unvoreingenommen - heute
profitieren sie von ihrer Offenheit: "Herr Seipp ist ein äußerst
wertvoller Mitarbeiter", sagt der kaufmännische Leiter von Wolz
Nautic, Jürgen Gnebner, und ergänzt: "Für uns zählt ausschließlich
die Arbeitsleistung - und die passt!"

Mit wenigen Hilfsmitteln können blinde und sehbehinderte Menschen
die gleichen Leistungen erbringen wie sehende. In der Regel sind sie
besonders motiviert, zu zeigen was in ihnen steckt. Mit der gerade
gestarteten Kampagne klärt das "Netzwerk für berufliche Teilhabe
blinder und sehbehinderter Menschen" Arbeitgeber,
Personalverantwortliche und die breite Bevölkerung über die
Potentiale auf, die blinde und sehbehinderte Mitarbeiter in einen
Betrieb einbringen. Wenn man sie lässt. Denn das Kampagnenmotto
bringt es auf den Punkt "Auf Ihre Einstellung kommt es an".

Weitere Informationen unter:

www.ihre-einstellung.de

Über das NBT:

Gegründet im Oktober 2006. Mitglieder sind berufliche
Bildungseinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen in
Deutschland, der Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen und
-pädagoginnen (VBS) sowie zwei Selbsthilfeorganisationen, die am
Thema "Berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen"
arbeiten, namentlich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband
(DBSV) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in
Studium und Beruf (DVBS). Weitere Informationen unter www.dbsv.org
und www.dvbs-online.de.

Über die WdS:

Gegründet im Jahr 2001 von acht Organisationen, die aus
verschiedenen Blickwinkeln das Thema "Blindheit und Sehen"
beleuchten, unter ihnen auch DBSV und DVBS. Alljährlich verbindet die
WdS den "Welttag des Sehens" am zweiten Donnerstag im Oktober mit dem
"Tag des weißen Stockes" am 15. Oktober zu einer einwöchigen
Public-Awareness-Kampagne. Im Jahr 2007 wird die WdS vom 7. bis 15.
Oktober stattfinden, eines von drei Schwerpunktthemen ist "Blindheit
und Beruf". Aktuelle Fakten und vertiefende Hintergrundinformationen
bietet die Homepage www.woche-des-sehens.de.

Originaltext: Woche des Sehens
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63695
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63695.rss2

Pressekontakt:

Pleon GmbH
Frank Ahnefeld
Hausvogteiplatz 2
10117 Berlin
Tel.: (030) 726 139-957
Fax: (030) 726 139-890
E-Mail: frank.ahnefeld@pleon.com
Homepage: www.pleon.de

Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf
e.V.
Michael Herbst
Frauenbergstraße 8
35039 Marburg
Tel.: (064 21) 9 48 88-0
Fax: (064 21) 9 48 88-10
E-Mail: herbst@dvbs-online.de
Homepage: www.dvbs-online.de


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