Wie überlebt man gute Bücher? - Erfolgspotenziale für kleinere unabhängige Verlage auf dem deutschen Buchmarkt
Geschrieben am 09-10-2007 |
Hamburg (ots) - Der deutsche Buchmarkt ist geprägt von Konzentrationsbewegungen, sowohl auf der Verlags- als auch auf der Handelsebene. Übernahmen und Fusionen haben insbesondere in den vergangenen zehn Jahren dazu geführt, dass sich der Literaturbetrieb noch renditeorientierter, immer mit Blick auf den nächsten Bestseller, aufgestellt hat. Gleichzeitig gab und gibt es eine Gegenbewegung: Kleinere unabhängige Verlage, die mit viel Kreativität, Enthusiasmus und niedrigen Betriebskosten anspruchsvolle Bücher in kleinen Auflagen verlegen. Doch wie gelingt es ihnen, sich dauerhaft erfolgreich neben den Dickschiffen der Branche zu etablieren?
Mit dieser angesichts der bevorstehenden Eröffnung der Frankfurter Buchmesse (10. bis 14. Oktober, Frankfurt/Main) höchst aktuellen Frage beschäftigt sich ein hochkarätiges Autorenteam aus Theorie und Praxis im Rahmen des exklusiven Beitrags "Wie überlebt man gute Bücher? Zur Situation kleinerer unabhängiger Verlage auf dem deutschen Buchmarkt" in der Fachzeitschrift MedienWirtschaft (Ausgabe 3/2007, 4. Jahrgang). Prof. Dr. Thomas Meuser, Gründungsdekan Fachbereich Wirtschaft & Medien, Europa Fachhochschule Fresenius, Dr. Bernhard Rosenberger, Rosenberger & Rosenberger - Berater für Unternehmensentwicklung, und Dipl.-Betriebsw. (FH) Frauke Vollmer, Bereich Medienökonomie, Europa Fachhochschule Fresenius, skizzieren die möglichen Erfolgsfaktoren kleinerer unabhängiger Verlage im Literaturmarkt: Was sind die entscheidenden Stärken und Schwächen kleinerer Verlage? Wo liegen die Chancen und auch Risiken bei der gegenwärtigen Marktentwicklung, und wie gestaltet sich die Wertschöpfungskette?
Denn so gering die ökonomische Relevanz kleinerer Verlage für den Buchmarkt auch ist, so unabdingbar sind sie für das publizistische und literarische Geschehen. Die kulturelle Vielfalt wird maßgeblich durch die Existenz und das Wirken unabhängiger Verlage geprägt, lautet eine Schlussfolgerung der Autoren. Die gegenwärtige Instabilität der Branche im Konsolidierungsprozess berge Chancen für die kleineren Verlage, die als "Trüffelhunde" des Marktes eine Art Zulieferungsfunktion für die Großen übernehmen können, da ihre Nähe zum Beschaffungsmarkt das schnelle Aufspüren von Trends und den Aufbau unbekannter Autoren erlaubt. Die Verfasser zeigen aber auch die Grenzen dieser Marktteilnehmer auf: Die kleineren Verlagseinheiten haben zunehmenden Schwierigkeiten, ihre Produkte angesichts der Oligopolisierung des Zwischenbuchhandels wirtschaftlich zu vertreiben. Chancen bieten sich hier im Direktvertrieb, etwa über das Internet.
Die Autoren weisen in ihrem Beitrag mit praxisnahen Beispielen auf weitere Marktpotenziale hin.
MedienWirtschaft - Zeitschrift für Management und Kommunikationsökonomie erscheint im 4. Jahrgang (ISSN 1613-0669). Die Zeitschrift erscheint viermal jährlich und beschäftigt sich inhaltlich mit aktuellen ökonomischen Fragestellungen im Kontext von Medienunternehmen, Medienmanagement, Medienökonomie und Telekommunikation. Als Zeitschrift der angewandten Forschung wollen die Herausgeber unter der Chefredaktion von Prof. Dr. Insa Sjurts, Hamburg Media School/Universität Hamburg, sowohl Leser aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis erreichen. Die Annahme der Beiträge erfolgt nach einem beiderseitig anonymen Review-Verfahren mit jeweils zwei Gutachtern. So wird eine hohe inhaltliche Qualität und Exklusivität der Artikel gewährleistet.
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