Neues Deutschland: zur Gründung der lateinamerikanischen "Bank des Südens"
Geschrieben am 09-10-2007 |
Berlin (ots) - Gleichheit und Gerechtigkeit hatte sich Ernesto Che Guevara einst auf die Fahnen geschrieben. Motive, die auch für die »Bank des Südens« handlungsleitend werden sollen. Kreditvergabe für Projekte, die dem Allgemeinwohl zugute kommen sollen, lautet die generelle Ausrichtung. Auf längere Sicht soll die Entwicklungsbank auch den Staaten Afrikas und Asiens offenstehen. Schließlich geht es dem Hauptinitiator Hugo Chávez darum, die Macht der Bretton Woods-Institutionen Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank endgültig zu brechen. Chávez weiß sich in seinen Attacken auf IWF und Weltbank einer breiten Unterstützung sicher. Schließlich hat der IWF lange Zeit ohne Rücksicht auf soziale Verluste im Süden maßgeblich die Wirtschaftspolitik bestimmt und in Finanz- und Währungskrisen nicht als Retter in der Not, sondern als gnadenloser Wahrer der Gläubigerinteressen agiert. Damit könnte es bald vorbei sein. Der südostasiatische Staatenbund ASEAN wird sich künftig mittels eines eigenständigen Währungspools vom IWF emanzipieren. Dasselbe gilt für die »Bank des Südens«. Das erwachende Selbstbewusstsein Lateinamerikas und Asiens hat die globalen Machtverhältnisse in Bewegung gebracht. Der Druck auf eine Neuausrichtung der Welthandels- und Weltfinanzordnung im Sinne eines die Südinteressen gleichberechtigt berücksichtigenden Regulationsrahmens wächst. Die »Bank des Südens« leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
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