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Investor Relations-Branche: Regulierung des Kapitalmarktes nicht übertreiben

Geschrieben am 10-10-2007

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bilder werden über obs versandt und sind unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Die Investor Relations-Branche steht einer weiteren Regulierung
des Kapitalmarktes kritisch gegenüber, so ein Fazit des IR-Forum 2007
in Frankfurt. euro adhoc, der Publizitätsdienst der dpa-Tochter news
aktuell, begrüßte unter dem Titel "Investor Relations in globalen
Märkten" Fachleute für Finanzkommunikation. Weitere Themen des
eintägigen Kongresses: Internationale Standards für
Unternehmenszahlen, gemeinsamer EU-Finanzmarkt und Corporate Social
Responsibility.

Bernhard Wolf von der GfK Gruppe und Vizepräsident des Deutschen
Investor Relations Verbandes forderte vor allem mehr Transparenz über
die Investoren. Sein Wunsch außerdem: Eine weit gehende
Harmonisierung von Gesetzen, Corporate Governance und der
Anforderungen der Börsen. Dass das
Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (TUG) grundsätzlich seine
Ziele erreicht habe, betonte Unternehmensberater Reinhold Röhrig, der
derzeit als Freier Mitarbeiter für euro adhoc tätig ist. Röhrig
merkte allerdings auch an: "Investor Relations war schon immer aus
rechtlicher Sicht ein anspruchsvolles Gelände, aber jetzt befinden
wir uns in einem Minenfeld." Außerdem referierten zum Thema
Regulierung: Rechtsanwalt Dr. Thorsten Kuthe von der Sozietät Heuking
Kühn Lüer Wojtek und Dr. Jan Gerrit Budäus, Referatsleiter bei der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

Besonders der Austausch von Informationen beschäftigt derzeit die
Branche der Finanzkommunikatoren. Einen viel versprechender Ansatz
bietet das Format XBRL, mit dessen Hilfe maschinenlesbare Kennzahlen
und Informationen transportiert werden können. Kurt Ramin, Global
Chairman, Emeritus, der XBRL International at the IASB in London,
machte die Vorteile dieser Technik deutlich: "Da XBRL
Mehrsprachigkeit unterstützt, können wir spanische, britische,
französische und deutsche Finanzdaten besser vergleichen." Ähnlich
argumentierte Bodo Kesselmeyer von der Firma ANUBO XBRL, der einen
anschaulichen Vergleich anstellte: "XBRL ist der Nagel zum Hammer."
Worauf es dagegen den Empfängern von Informationen ankommt, machte
anschließend Patrick Tobias von Thomson Financial deutlich.

In einem Expertendialog setzen sich die Journalistin Doris Grass
von der FTD und Dr. Werner Kerkloh, Referatsleiter Wertpapierwesen im
Bundesministerium der Finanzen, kritisch mit dem gemeinsamen
EU-Finanzmarkt auseinander. "Die EU-Kommission plant zu viel
Harmonisierung im Finanzbereich. Einige Richtlinien sind extrem
kompliziert und kosten viel Geld. Deshalb: Weniger ist mehr -
Mindeststandards sollten reichen", forderte Doris Grass. Einblicke in
die europäische Dimension ihres Geschäftes boten anschließend
Alexander von Preysing von der Deutsche Börse AG und Michael Werneke
von der IR-Agentur Haubrok Investor Relations.

Den Abschluss des Kongress-Programms, durch das der bekannte
Moderator Hermann Kutzer führte, bildete der Themenblock Corporate
Social Responsibility (CSR). "An den Kapitalmärkten interessiert sich
kein Mensch für vorbildliches Unternehmertum, wenn es in Prosa und
noch dazu in einem separaten Bericht daher kommt. Damit CSR vom
Investmentsystem 'gelesen' werden kann, muss es in der Form und
Sprache der Investmentmodellierung berichtet werden", forderte Ralf
Frank von der Analystenvereinigung DVFA. "Alles muss durch das
Nadelöhr der Finanzanalyse", so Frank. Welche zusätzlichen
Informationen der Finanzmarkt brauche, machte Joachim Löchte, Leiter
Konzern-Umweltpolitik/Corporate Responsibility bei der RWE AG
deutlich. "Die Kernfrage ist, wie schnell wird aus einem weichen
Faktor ein harter Faktor?", so Löchte. Wie Qualitätsanforderungen an
so genannte Non Financials sicher umgesetzt werden sollten, darüber
berichtete Michael Werner von PricewaterhouseCoopers. "Erst mit einem
Nachhaltigkeitsmanagement und dazugehörigen Kontrollprozessen kann
die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens sicher umgesetzt
werden."

Originaltext: news aktuell
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6344
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6344.rss2

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