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Börsen-Zeitung: Hedgefonds öffne dich, Kommentar zur Selbstregulierungsoffensive der Hedgefonds von Norbert Hellmann

Geschrieben am 11-10-2007

Frankfurt (ots) - Der Zeitpunkt für einen Verhaltenskodex der
Hedgefonds ist nicht schlecht gewählt. Nach jüngsten
Finanzmarktturbulenzen, an der die Branche nicht gerade schuldlos
ist, werden die Rufe nach einer schärferen Kontrolle besonders
risikobereiter Finanzjongleure schriller. Nun macht eine Gruppe von
14 großen Hedgefonds Vorschläge zur Selbstregulierung durch einen
freiwilligen Verhaltenskodex.

Auch wenn es Stimmen gibt, die sich nur mit einer gesetzlichen
Regulierung zufrieden geben wollen, kann das Papier der Hedge Fund
Working Group nicht einfach vom Tisch gefegt werden. Nicht nur, weil
es 128 Seiten stark ist, sondern auch, weil Vorschläge gemacht
werden, die auf den ersten Blick überzeugend wirken und in einigen
Fällen sogar weiter gehen, als man vermuten konnte.

Dass der vorgeschlagene Kodex für transparentere
Bewertungsmethoden der Portefeuilles, verbessertes Risikomanagement
und Minimierung der Anreizkonflikte zwischen Fondsmanagern und
Investoren aufruft, ist wichtig und richtig, aber mehr oder weniger
selbstverständlich. Schließlich hängt das Finanzmarktchaos mit einer
Vertrauenskrise zusammen, der sich die um Neugeschäft bemühten Fonds
stellen müssen. Interessanter sind die Vorschläge zur Disziplinierung
aktivistischer Aktionäre, sprich jener aggressiven Hedgefonds, die
die Heuschreckendiskussion losgetreten haben. Die Fonds sollen
Derivatepositionen offen legen und nur echte Stimmenanteile einsetzen
dürfen, hinter denen auch ein Beteiligungsrisiko steht.

Natürlich ist die Initiative ein Selbstschutzinstrument der
Branche, um möglicherweise viel unangenehmere Gesetzesinitiativen zu
unterbinden. Es muss ihr aber eine Chance gegeben werden, in der
Praxis erprobt zu werden. Dazu gehört auch eine Portion Realismus.
Ein freiwilliger Kodex kann nicht alle schwarzen Schafe einfangen,
wohl aber den Blick für unseriöse Adressen schärfen.

Wer den Kodex ablehnt, gibt ein Signal, das im Markt registriert
wird und Konsequenzen haben kann. Hedgefonds sind immer mehr auf
Gelder regelgebundener Investoren, beispielsweise Pensionsfonds,
angewiesen. Gleichzeitig brauchen sie die Unterstützung von Banken
als Prime Broker. Wenn diese die Zusammenarbeit mit Fonds verweigern,
die den Kodex brechen, wird die Zahl der schwarzen Schafe rasch
abnehmen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Telefon: 069--2732-0


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