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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Lokführer-Streik

Geschrieben am 12-10-2007

Bielefeld (ots) - Eine längst vergessen geglaubte »englische
Krankheit« hat Deutschland am Freitag beinhart erwischt. Eine
Minderheit unter den Lokführern, nämlich 1500 der 12000 bei DB-Regio
und S-Bahnen beschäftigten Fahrer, legte die Hälfte des
Schienenverkehrs lahm. Nach den gewohnt großspurigen Schätzungen der
Lokführergewerkschaft waren es sogar 85 Prozent.
Die Masse der Reisenden, die am Freitag auf der Strecke blieb, dürfte
kaum besser bezahlt werden als der Mann auf der Lok ganz vorn.
Niemand von den Berufspendlern hatte es verdient, zu früher Stunde so
bestraft zu werden. Längst sind 4,5 Prozent mehr Lohn für alle bei
der Bahn ausgehandelt. Das hätte manch einer, der im Stau oder
sonstwo verzweifelte, in diesem Jahr auch gerne mehr in der Lohntüte.
Man stelle sich vor, der Egoismus der Lokführer gegenüber den
Kollegen Schaffnern und Technikern machte Schule. Dann würden nach
Piloten und Krankenhausärzten künftig auch andere Berufsgruppen an
strategischen Schaltstellen die gerade gesundende Volkswirtschaft
abwürgen. Es ist legitim, seinen Anteil am Aufschwung einzufordern.
Es ist aber nicht hinnehmbar, gleicher als andere sein zu wollen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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