Factoring: Erneut starkes Wachstum von rund 25% im 1. Halbjahr
Geschrieben am 15-10-2007 |
Berlin (ots) -
Hoffnung auf praktikable Umsetzung der Unternehmenssteuerreform
- Forderungsverkauf steigt auf 40,88 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2007
- Verband sieht Handlungsbedarf bei der Umsetzung der Unternehmenssteuerreform 2008
Der deutsche Factoring-Markt hat sich auch im 1. Halbjahr 2007 dynamisch entwickelt: Der Umsatz der im Deutschen Factoring Verband e. V. vertretenen führenden 22 Factoring-Institute stieg um erfreuliche 24,84 % und erreichte insgesamt 40,88 Mrd. Euro.
Im Importgeschäft stieg das Factoring-Volumen von 1,10 Mrd. Euro auf 1,26 Mrd. Euro. Im Exportgeschäft konnte sich der Gesamtzuwachs wiederum besonders stürmisch entwickeln, hier stieg das Exportumsatzvolumen von 7,74 Mrd. Euro auf 10,45 Mrd. Euro. Die Schwerpunktbranchen des ersten Halbjahres waren erneut Handel, Handelsvermittlung und Großhandel, das Nahrungsmittelgewerbe, die Herstellung von Metallerzeugnissen, der Maschinenbau, der Fahrzeugbau, das sonstige verarbeitende Gewerbe sowie die Herstellung von Möbeln. Die Kundenanzahl stieg in nur einem halben Jahr von 3.970 auf 4.400, eine Steigerung von knapp 14 %. "Dies verdeutlicht den Trend des Factorings in Deutschland zu einem immer bekannter und beliebter werdenden Finanzierungsinstrument", wie der Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes, Joachim Secker, ausführt. Knapp 67 % aller angekauften Forderungen bewegten sich dabei in einem Umsatzsegment bis zu 7,5 Mio. Euro. Dies zeigt, dass Factoring sich besonders im Mittelstand zunehmend als immer wichtigerer Finanzpartner etabliert hat. "Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat den Mittelstand erreicht; gerade hier schafft Factoring die dringend benötigte Liquidität", kommentiert der Verbandschef Secker.
Nach einem besonders stürmischen Erfolgsjahr 2006 (Gesamtzuwachs um 30,7 % auf 72 Mrd. Euro) ist die Wachstumsrate im Factoring-Markt damit insgesamt weiter auf Erfolgskurs. Auch für die laufende Geschäftsperiode sieht der Verband gute Geschäftsaussichten, hofft aber, dass die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform 2008 keine gravierenden Nachteile für die Branche mit sich bringt:
Hinsichtlich der in Deutschland erstmals eingeführten sog. Zinsschranke ist bisher noch keine dringend gebotene Klarstellung erfolgt, dass Factoring-Unternehmen die von ihnen vereinnahmten Zinsen als Zinsertrag behandeln können. Erfolgt diese Klarstellung nicht, werden Factoring-Unternehmen regelmäßig durch die Zinsschranke getroffen und können ihre Zinsaufwendungen nicht gegen Ihren Zinsertrag saldieren; Kostenpositionen würden so zu fiktivem, steuerpflichtigem Gewinn deklariert, ein groteskes Ergebnis.
Darüber hinaus droht Factoring-Gesellschaften ein neuer erheblicher steuerpolitischer Bürokratismus: Im Rahmen eines Prüfungsauftrages des Finanzausschusses an die Bundesregierung wird aktuell diskutiert, "spezielle aufsichtsrechtliche Regelungen für Factoring- und Leasingunternehmen" einzuführen. Dies soll im Gegenzug für eine diskutierte und begrüßenswerte Befreiung von einer gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von Refinanzierungsaufwendungen ("Bankenprivileg") erfolgen. "Kleinere und mittlere Factoring-Anbieter (KMU) als wichtige alternative Finanzierungspartner für den Mittelstand würden durch die aktuell diskutierten strengen Aufsichtspflichten in ihrer Existenz bedroht", wie Dr. Alexander Moseschus, Geschäftsführer des Deutschen Factoring-Verbandes, verärgert feststellt: "Anstatt Bürokratie abzubauen soll neue zu Lasten des Mittelstandes geschaffen werden". Es bleibt zu hoffen, dass vorgenannte Fragestellungen zeitnah einer Lösung zugeführt werden können. Der Deutsche Factoring-Verband wird dazu auch weiterhin alles in seiner Macht Stehende tun, faire steuerpolitische Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu gestalten.
Originaltext: Deutscher Factoring-Verband e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15237 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15237.rss2
Pressekontakt: Deutscher Factoring-Verband e.V. RA Dr. A. Moseschus - Verbandsgeschäftsführer/Leiter Hauptstadtbüro Behrenstr. 73 10117 Berlin Tel.: 030-206 546 54 Fax: 030-206 546 56 E-Mail: hauptstadtbuero@factoring.de
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