Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH): Blutzuckerselbstmessung entlastet die Krankenkassen
Geschrieben am 28-04-2006 |
Berlin (ots) -
VDGH: Blutzuckerselbstmessung entlastet die Krankenkassen
Die Zahl der Diabetiker steigt rasant. Über fünf Millionen Zuckerkranke sind mittlerweile in Deutschland in ärztlicher Behandlung. Die Ausgaben hierfür drohen das Gesundheits- und das Sozialsystem zu sprengen. Insbesondere die Folgeerkrankungen des Diabetes, so der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH), verursachen hohe Kostensteigerungen.
Gelinge es, die Diabetes-Folgen, etwa Herzinfarkt, Schlaganfall oder Amputationen, zu vermeiden, würden die Krankenkassen finanziell massiv entlastet. Die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels sei dafür entscheidend. "Wer seinen Blutzuckerspiegel kennt, der verhält sich gesundheitsbewusster", betonte VDGH-Geschäftsführer Dierk Meyer-Lüerßen gestern (27.) in Berlin. Denn Ursache für Diabetes Typ II sei in der Regel Bewegungsarmut und falsche Ernährung.
Diese Darstellung untermauerte Prof. Dr. Stephan Martin vom deutschen Diabetes-Forschungszentrum in Düsseldorf durch das Ergebnis der mehrjährigen ROSSO-Studie: Patienten, die ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig mit Blutteststreifen selbst kontrollierten, leben länger und leiden deutlich seltener an Folgekrankheiten. Dank der Blutzuckerselbstmessung können die Patienten sofort erkennen, ob und wie sich ihr geänderter Lebensstil auf ihre Krankheit ausgewirkt hat.
"Dass Bewegung und geänderte Ernährungsgewohnheiten etwas bringen, motiviert die Menschen offensichtlich, ihre Verhaltensänderungen beizubehalten", betonte Meyer-Lüerßen. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft habe daher die Selbstmessung für alle Arten des Diabetes empfohlen. Diese Empfehlung gewinne vor dem Hintergrund der aktuellen Studie besonderes Gewicht.
Er wies darauf hin, dass die Verordnung von Blutzuckerteststreifen auch nicht durch die Bonus-Malus-Regelung für Ärzte berührt werde, die mit dem Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz am 1. Mai eingeführt wird.
Der VDGH-Geschäftsführer sagte, was die Studie am Beispiel der Blutzucker-Teststreifen zeige, nämlich wie durch gezielt eingesetzte labordiagnostische Leistungen erhebliche Einsparpotenziale im Gesundheitswesen erschlossen werden könnten, gelte auch für andere Bereiche der Labordiagnostik. "Wenn Krankheiten frühzeitig erkannt werden, dann erspart dies dem Einzelnen Leid und der Gesellschaft Geld." Doch häufig werde am falschen Ende gespart.
Er mahnte in diesem Zusammenhang die Aufnahme neuer, aussagekräftiger Labortests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung an. Seit Jahren würden Kassenpatienten moderne Diagnostica vorenthalten.
Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8171 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8171.rss2
Rückfragen an: VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V. Thomas Postina (PPR) Telefon: 069/2556-1730 Telefax: 069/23 66 50 E-Mail: presse@vdgh.de
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von rund 80 Unternehmen. Sie stellen zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.
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