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Alter Schwede! Henning Mankell baut neues SOS-Kinderdorf

Geschrieben am 19-10-2007

München/Maputo (ots) - Der schwedische Bestseller-Autor Henning
Mankell unterstützt die SOS-Kinderdörfer mit einer Spende von 1,6
Millionen Euro. Damit ermöglicht er den Bau eines kompletten
SOS-Kinderdorfs in Chimoio, Mosambik.

"Waisenkindern zu helfen ist kein Opfer, das ich bringe, sondern
es ist ein Privileg für mich", sagt Mankell. "Und was soll ich mit so
viel Geld machen?" Die vergangenen 25 Jahre verbrachte Henning
Mankell mehr oder weniger durchgehend in Maputo, der Hauptstadt von
Mosambik. "Hier lebst du in nächster Nähe mit der Armut. Die Not ist
extrem, die Menschen hungern." Die meisten Einwohner von Maputo leben
in Elendsvierteln, sie haben keinen Strom und nicht genügend Wasser.

In Mosambik gibt es geschätzte 800.000 verwaiste und verlassene
Kinder. "Ich kann nicht allen helfen. Aber das ist keine
Entschuldigung dafür, niemandem zu helfen", erklärt Mankell. Deshalb
beschlossen er und seine Frau Eva Bergmann, den SOS-Kinderdörfern 1,6
Millionen Euro zu spenden. "Ich weiß, das ist viel Geld. Aber ich
habe Arbeit, ich kann mir ein Haus leisten und habe genug Geld, um
mich zu erhalten. Es macht mir Freude, zu geben."

Henning Mankell hat bereits eine Reihe von Hilfsorganisationen
unterstützt. "Dass ich mich für SOS-Kinderdorf entschieden habe,
liegt für mich auf der Hand. Der Hauptgrund ist, dass SOS-Kinderdorf
nur Einheimische beschäftigt. Das ist für mich sehr wichtig. Und sie
haben eine strenge Finanz- und Verwaltungskontrolle, da wird nicht
verschwendet", erklärt Mankell die Motive hinter seiner Entscheidung.

Mit dieser Spende kann ein komplettes SOS-Kinderdorf mit 15
Familienhäusern für 150 Kinder gebaut werden. Neben dem
SOS-Kinderdorf werden zudem ein Kindergarten und eine Schule für
hunderte Kinder aus der Umgebung errichtet. "Bildung ist essentiell.
Im SOS-Kinderdorf in Maputo lebt ein Mädchen, ein Findelkind, das
sein Jurastudium an der Universität beginnt. In ein paar Jahren
arbeitet sie vielleicht als Anwältin für Kinderrechte. Sie kann
Erfahrungen aufweisen, die sonst niemand hat. Sie wird die
Möglichkeit haben, viel für die Kinder in Mosambik zu tun. Dieses
Mädchen hätte ohne das SOS-Kinderdorf keine Aussicht auf eine Zukunft
gehabt. Die Kinder, die die Chance bekommen, werden mithelfen, die
Gesellschaft aufzubauen", so Mankell.

Vergangene Woche hat Henning Mankell das SOS-Kinderdorf in Maputo
besucht, hat sich mit den dortigen SOS-Müttern unterhalten, die
Schule besichtigt und die Bücherei. "Es war großartig dort. Wenn man
genug Geld hat, so wie ich, ist es leicht, großzügig zu sein.
Manchmal überrascht es mich, wenn andere Leute, die viel Geld haben,
nichts anderes tun als sich noch eine Villa an der Riviera zu kaufen.
Wie viele Villen braucht ein Mensch?"

"Habsucht ist ein großes Problem. Man soll doch das Geld für die
Menschen einsetzen, die schwach sind. Ich finde es beschämend, dass
es überhaupt notwendig ist, anderen Menschen zu helfen. Aber wenn ich
die Welt betrachte, wie sie heute ist, empfinde ich es als Gnade,
helfen zu können", so Mankell.

Mankell besuchte ebenso das Grundstück in der Nähe der Großstadt
Chimoio, auf dem das neue SOS-Kinderdorf gebaut werden soll. Lange
Zeit ging er nachdenklich das leere Stück Land ab, die erdige Ebene,
den Wind in den lichten, weißen Haaren. Nach einer Weile wandte er
sich an einen SOS-Mitarbeiter: "Es ist ein fantastischer Platz. Es
bräuchte tausende Kinderdörfer in Mosambik. Ich habe die Möglichkeit,
eines zu bauen. Und das tue ich."

Im Umkreis von Chimoio in der Provinz Manica leben ca. 500.000
Menschen, die meisten davon in tiefer Armut. Einer der Gründe ist die
enorme Verbreitung von HIV/AIDS. Tausende Kinder leben ohne Eltern,
viele von ihnen auf der Straße. "Ich habe vor vielen Jahren in
Chimoio gearbeitet. Es war eine der am schwersten vom Bürgerkrieg
betroffenen Provinzen. Heute ist es der starke Zuzug aus Simbabwe,
der das soziale und wirtschaftliche Gefüge überlastet. Es ist eine
Provinz ohne Meerzugang, das heißt, keine touristischen Attraktionen
und wenig Entwicklungspotential. Es freut mich besonders, Kindern in
dieser Region helfen zu können", meint Mankell.

Und abschließend: "Ich werde das Dorf regelmäßig besuchen und
schauen, wie es den Kindern geht und welche Fortschritte sie machen.
Ich möchte zeigen, dass jeder etwas verändern kann."

Druckfähige Bilder und weitere Informationen unter:

www.sos-kinderdoerfer.de/presse

Originaltext: SOS-Kinderdörfer/Hermann-Gmeiner-Fonds
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/1658
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_1658.rss2

Bei Rückfragen:

SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Ingrid Famula
Tel.: 089/179 14-261 bis -264, Fax: 089/179 14-260
E-Mail: kommunikation@sos-kinderdoerfer.de
Homepage: http://www.sos-kinderdoerfer.de


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