Allg. Zeitung Mainz: Ein Maastricht für Deutschland (Kommentar zur Finanzreform)
Geschrieben am 19-10-2007 |
Mainz (ots) - Was erschwert die Debatte um eine Reform des Länderfinanzausgleichs so unendlich? Ganz einfach: Keines der Länder ist ohne Schulden, und keiner der beteiligten Politiker ist frei von Schuld daran. Natürlich können die Berliner nicht so einfach 60 Milliarden Euro Verbindlichkeiten abtragen, zumal sie mit einem Betrag von 2,5 Milliarden Euro jährlich nur die Zinsen bedienen. Das Schicksal der Hauptstädter steht für das Drama um die inzwischen angehäuften so genannten Altschulden. Hier liegt Roland Koch wohl richtig, wenn er eine Lösung nur mit Hilfe des Bundes sieht; das gilt insbesondere für die Situation Berlins. Die Ursachen für die zum Teil abenteuerlich hohen Schuldenberge müssen die Regierungen allerdings erst einmal bei sich und bei ihren Vorgängern suchen. Üppige Neubauten, überbordende soziale Leistungen und in allen Ländern ein noch immer viel zu hoher Personalbestand sollen hier als Hinweis genügen. Wer es genauer wissen will, liest die Jahresberichte der Landesrechnungshöfe nach. Apropos: Warum muss eigentlich jedes Bundesland einen eigenen Rechnungshof vorhalten? Auch das mag nur als Beispiel dafür gelten, dass die Tradition der deutschen Kleinstaaterei unter dem Deckmantel einer föderalen Unabhängigkeit maßlos übertrieben wird. Was am Freitag in Wiesbaden beim Treffen der Ministerpräsidenten nicht zu Ende gebracht wurde, schreit nach einem Projekt Föderalismusreform Teil 2. Dies war zwar immer so vorgesehen, aber jetzt erst geht es an wirkliche Besitzstände. Nur gut, dass die Politiker eingesehen haben, dass es einheitliche Regeln geben muss, die verhindern helfen, dass unendlich neue Schulden gemacht werden können. Was in der EU mit den Maastricht-Kriterien möglich war, muss doch den 16 Ländern in Deutschland auch gelingen.
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