Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum 50-jährigen Bestehen des Vertriebenenbundes
Geschrieben am 22-10-2007 |
Bielefeld (ots) - Schlesier, Ostpreußen, Pommern, Sudetendeutsche - mehr als 15 Millionen Deutsche wurden bei Kriegsende 1945 ff. aus ihrer jahrhundertealten angestammten Heimat davongejagt, auf der Flucht zu Tode gebombt oder hingemordet wie reudige Hunde. Die Überlebenden wie auch de- ren Nachfahren können daher vor der Geschichte mit Fug und Recht auf eine einzigartige moralische und politische Selbstverpflichtung verweisen. In ihrer großartigen Friedens-»Charta der Heimatvertriebenen« taten sie den Völkern der Welt bereits im Jahre 1950 kund, dass sie fortan mit aller Kraft nur einem Ziel dienen wollten: der Aussöhnung über alles Trennende hinweg - gerade auch mit den Nachbarn im Osten. Und nirgendwo sonst haben eine Opfergruppe und deren Führung in der Folgezeit so überzeugend den Nachweis geführt, dass es ihnen unbedingt ernst damit war, jedweder Anwendung von Gewalt, etwa zur Rückgewinnung der verlorenen Heimat, für immer abzuschwören. Dennoch wird nun auch anlässlich dessen 50-jährigen Bestehens von verschiedenen Seiten schäbig-kräftig nachgetreten gegen den Bund der Vertriebenen. Anstatt versöhnliche, mutmachende Töne anzuschlagen, blafft die Grünen-Politikerin Renate Künast die Organisation an, sie solle sich endlich »scharf von rechtsextremem Gedankengut» lösen. Und in die gleiche Kerbe schlägt leider auch Dieter Grauman, der Vizepräsident des Zentralrates der Ju- den in Deutschland. Vom Bund der Vertriebenen verlangt er harsch, er müsse »nationalistische Eintrübungen abschütteln und reinen Tisch machen« und davon ablassen, Polen und Tschechen zu provozieren, unnötig zu reizen. Doch typischerweise kommt erneut nicht ein einziges Wort zu den zahllosen, völlig unhaltbaren Verdächtigungen und üblen persönlichen Ehrverletzungen, mit denen vor allem die Vertriebenen-Verbandsvorsitzende Erika Steinbach aus Richtung Polen wiederholt überzogen wurde. Ihr unterstellte die »Polnische Treuhand« im Internet in einer perversen Fotomontage, Seite an Seite mit einem SS- Offizier und einem Kreuzritter (!), sie verfolge ganz ähnliche Ziele wie einst der Tyrann Adolf Hitler mit seinen Eroberungs- und Vernichtungsfeldzügen. Kein Wort auch über das rüde Wettern der abstoßend ultra-nationalistischen, rechtsextremen Kaczynski-Brüder gegen das geplante Berliner »Zentrum gegen Vertreibungen«. Denn nach den Vorstellungen Erika Steinbachs soll es die Geschichte der Vertreibungen in Europa dokumentieren - als abschreckende, friedensstiftende Warnung und Mahnung, dergleichen Entsetzlichkeiten möglichst für alle Zukunft zu verhindern. Die Wahrheit aber ist und bleibt: Die Total-Vertreibung der 15 Millionen Deutschen aus dem Osten war das mit Abstand finsterste Völkerrechtsverbrechen dieser Art in der Menschheitsgeschichte. PS. Nicht nur nebenbei: Ein ge- bührlicher Friedensvertrag wurde Deutschland bis heute nicht gewährt. Es gilt die UN-Feindstaa- tenklausel. Nachdenkenswert?
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
99675
weitere Artikel:
- WAZ: Lebensgefühl mit Filter - Kommentar von Petra Koruhn Essen (ots) - Die Zigarette (zum Bier, zum Wein) hatte schon immer das Zeug zum Lebensgefühl. Freiheit, Abenteuer - das sind Werte, die gepflegt werden möchten. Gerne beim Essen, im Bistro oder im Restaurant. Doch damit soll komplett Schluss sein. Will die EU. Schon liegt das Wort der "Existenzbedrohung" in der Luft. Mancher Wirt hat Angst, dass keiner mehr kommt. So ernst man das nehmen muss, weil die Zeiten in der Gastronomie heute harte Zeiten sind, sollte man doch sehen: Beispiele in anderen Ländern zeigen, dass trotz (oder wegen!) mehr...
- WAZ: Wieder Megastau auf der A 40: Tempo machen! - Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Ein Lastzug stürzt um und der Berufsverkehr im Ruhrgebiet kommt ins Schleudern: Stau auf zwölf Kilometern Länge. Wäre das die Ausnahme auf der Hauptachse des größten Ballungsraums der Republik - Schwamm drüber. Jedoch ist die A 40 mit einem Aufkommen von 140 000 Fahrzeugen pro Tag eine der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands. Megastaus sind nicht Ausnahme, sie sind die Regel. So darf das nicht bleiben. Gefragt sind Ideen und der Wille, endlich zu handeln. Dass bald ein weiteres Teilstück sechsspurig ausgebaut wird, mehr...
- WAZ: Zur Wahl in Polen: Europa atmet auf - Leitartikel von Knut Krohn Essen (ots) - Die Polen haben sich entschieden: Jaroslaw Kaczynski soll weg. Die Gesellschaft hat dem Mann eine deutliche Absage erteilt, dessen Politikstil es ist, Zwietracht zu säen. Die Welt des Premiers ist eingeteilt in Freund und Feind. Auf diese Weise hat er es in nur zwei Jahren geschafft, das gesellschaftliche Klima zu vergiften und das Land international in die Isolation zu treiben. Dafür hat er die Quittung bekommen. Der Rest Europas - vor allem Berlin - tat gut daran, vor diesen Wahlen zu schweigen. Auch gut gemeinte Ratschläge mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, zu Bahnstreik Rostock (ots) - Die Tarifparteien bei der Bahn sind endgültig im Sackbahnhof steckengeblieben. Monatelange Verhandlungen und Schlichtungsversuche brachten nichts. Im Gegenteil. Bahn und Gewerkschaften suchen jetzt die offene Konfrontation. Das Bahn-Management trägt mit seiner neuen, harten Gangart gegen einzelne Streikende zu dieser Eskalation bei. Wohl wissend, dass dies die Entschlossenheit der Streikenden eher erhöhen wird. Der Arbeitskampf auf deutschen Gleisen wird ohnehin nicht vor Gericht beendet. Weil es zwar ein Streikrecht, aber mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Polen Halle (ots) - Den polnischen Wähler sei Dank. Der Wahlsieg von Oppositionsführer Donald Tusk beendet einen Alptraum. Seit Jahrzehnten nicht war das polnische Verhältnis zu Deutschland und Europa so schlecht wie in den beiden vergangenen Jahren unter Premier Jaroslaw Kaczynski, flankiert von seinem Präsidentenbruder Lech. Dieser Spuk hat nun ein Ende. Der Wahlausgang zeigt, dass die Polen nicht mehrheitlich anti-deutsch, anti-europäisch, rechtskonservativ und schwulenfeindlich ist. Jetzt ist die schweigende Mehrheit im Lande aufgestanden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|