Börsen-Zeitung: Bei Techem nur Sieger, Kommentar von Peter Olsen zur aufgestockten Übernahmeofferte des australischen Großaktionärs Macquarie
Geschrieben am 22-10-2007 |
Frankfurt (ots) - Der "Ableser der Nation" hat wieder einen Ankeraktionär. Aber anders als vom Techem-Management ursprünglich gewünscht ist es kein strategischer Käufer aus der Versorgerbranche oder eine renditeorientierte Industriellenfamilie, sondern der bisherige Großaktionär Macquarie. Die Australier waren noch Anfang dieses Jahres mit ihrer Offerte von 55 Euro je Aktie am erbitterten Widerstand von Hedgefonds gescheitert, die zu diesem Preis ihre Anteile nicht andienten.
Jetzt soll die Übernahme von Techem durch den Macquarie-Infrastrukturfonds MEIF II zu 58 Euro je Aktie doch noch geschafft werden. Die Chancen für die Australier, die auf das Mitwirken von BC Partners verzichten, stehen deutlich besser, denn die Mindestandienungsschwelle wurde von 70,5 auf 50% plus eine Aktie gesenkt. Im Frühjahr waren Macquarie immerhin 16% Techem-Aktien angedient worden, jetzt würden knapp 20% reichen, um mit den von Techem gehaltenen eigenen Aktien auf 50% der Stimmrechte zu kommen.
Gelingt die Transaktion dieses Mal, können sich alle beteiligten Parteien, die sich hinter den Kulissen und auch öffentlich stritten wie die Kesselflicker, als Sieger verkaufen: Macquarie, weil sie mit einem bescheidenen Aufschlag zum gescheiterten Angebot nun doch zum Zuge kommt, die Hedgefonds Elliott und Liverpool Partnership, weil sie bewiesen haben, dass Techem mehr wert ist als die zunächst offerierten 55 Euro je Aktie, und die Verwaltung, weil sie für die übrigen Aktionäre das Optimum herausgeholt hat und den neuen alten Ankeraktionär dazu verpflichtet hat, das Unternehmen in weitgehender Eigenständigkeit zu belassen.
Das ist aber nur eine Analyse der glänzenden Oberfläche. Die viel zu lang währende Unsicherheit auf der Eigentümerseite des Unternehmens seit dem Ausscheiden der Gründerfamilie Ott im Februar 2006 und die verzweifelten Versuche, Finanzinvestoren auf Distanz zu halten, haben Kapazitäten des Managements gebunden, die sinnvoller für die Entwicklung des Geschäfts eingesetzt worden wären. Denn die Konkurrenz schläft nicht!
Das Aus von Techem als Börsenwert und MDax-Mitglied ist wegen des Hickhacks verzögert. Ob ein Squeeze-out bei einem überwältigenden Interesse an der Macquarie-Offerte gleichwohl bald folgt, dürfte vor allem vom Verhalten der Hedgefonds abhängen.
(Börsen-Zeitung, 23.10.2007)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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