Arbeiten bei Postbank-Finanzvertrieb?!

Michael123 · Analyst Dabei seit: Sep 2009 Beiträge: 5

Hallo Miteinander,

habe in der Versicherung gelernt und möchte nun in den Bankbereich wechseln.

Habe hier folgende Möglichkeiten:

1. Kundenberater bei der Citibank
2. Finanzmanager beim Postbank-Finanzvertrieb

Möchte gerne in die Bank, weil ich nach meiner Tätigkeit gemerkt habe, dass mir das mehr Spaß macht und bessere Möglichkeiten gegeben sind.

Citibank:
Pro: Angestelltenverhältnis, vernünftige Sozialleistungen
Contra: Pflichten aus Angestelltenverhältnis, Ausbildung???

Postbank
Pro: Selbstständig, Ausbildung zum Finanzfachmann und Bauspar- und Finanzierungsfachmann, höheres Einkommen
Kontra: na ja, deshalb frag ich:)

Mich würde interessieren, wie angesehen diese Ausbildung von der Postbank ist, und ob man auch vernünftiges bankenspezifisches Wissen vermittelt bekommt oder ob das eine Schmalspurausbildung ist.

Wie seht ihr die Chancen danach als Filialleiter oder evtl. sogar als Gebietsdirektor für eine Bank tätig zu sein.

Habt ihr schon Erfahrungen mit der Tätigkeit beim Postbank Finanzvertrieb gemacht?

Die Postbank zahlt natürlich um einiges besser, die Citibank hat zudem erstaunlich hohe Anforderungen, was die Termine und die Anzahl der Abschlüsse aus macht.

Hoffe auf ein paar Argumente die mir die Entscheidung leichter machen.

Danke im Voraus.

Forum

SvenEssen

Hallo

Bank ist spannend und deswegen kann ich Deine Entscheidung verstehen. Dann würde ich aber auch eine Bank wählen. Denn es macht einen Unterschied bei der Bank zu arbeiten, oder als Handelsvertreter nach HGB §84 Finanzprodukte zu vertreiben.

Letztlich würde ich mich bei den von Dir beschriebenen Möglichkeiten für die Citibank entscheiden. (Arbeite nicht dort)

Warum würde ich so entscheiden?
Gerade aus den Gründen, die Du als Pro mit anführst. Du bist in einem Angestelltenverhältnis, erhälst meiner Meinung nach gute Sozialleistungen, hast feste Arbeitszeiten und geregelten Urlaub. Den erhälst Du, genau wie Abwesenheiten im Krankheitsfall, bezahlt.
Desweiteren müssen die Aufstiegschancen dort wohl gut sein, wenn Du gut bist.

Im Übrigen ist Deine Ausbildung nicht als Kontra zu sehen. In den Stellenausschreibungen Kundenbetreuer steht explizit drin (ich zietiere):
Was Sie können
•Sie verfügen über eine Bankausbildung oder eine Ausbildung in der Finanzdienstleistungsbranche.

Die Citibank ist übrigens eine der wenigen Banken, die ihre Mitarbeiter noch ausreichend schult. Direkt zu Beginn geht es in das Schulungszentrum nach Radevormwald. Muss wohl gut sein, soweit ich das bei einer ehemaligen Kollegin mitbekommen habe. Die hat übrigens auch keine Bankausbildung, ist direkt als Filialleiterstellvertreterin eingestiegen und leitet heute bereits ihre eigene Filiale.

Und die Pflichten aus dem Angestelltenverhältnis hast Du beim Postbank Finanzvertrieb als Pflicht aus der Selbstständigkeit heraus. Dort wird Dir schon gehörig auf die Füße getreten, wenn Deine Zahlen nicht stimmen. Nur das es hier keinen Kündigungsschutz gibt und sich der PB Finanzvertrieb schneller und unproblematischer von Dir trennen kann.

Damit wäre ich dann auch bei der Postbank Finanzvertrieb GmbH. Der von Dir angesprochene Ausbildungsgang ist mir gänzlich unbekannt. Kurz in Google nachgeschlagen scheint es sich aber um einen IHK Abschluss zu handeln. Allerdings konnte ich auf den Seiten der IHK auf die Schnelle nichts finden.

Selbstständigkeit als Pro anzuführen, halte ich für wenig zielführend aus meiner Sicht. Gerade in der jetzigen Phase. Sehe da genug Schicksale in der Praxis, die derzeit über die Wupper gehen. Ich erlebe derzeit einige aus der Branche, die Schwierigkeiten haben Ihre Miete zu bezahlen. Dazu kommen Ungeregelte Arbeitszeiten, man muss auch abends und am Wochenende raus zum Kunden. Ungeregelter Urlaub. Unregelmäßige Geldeingänge, schließlich bist Du hauptsächlich von Provisionen abhängig, um auf das von Dir angesprochene höhere Einkommen zu kommen. Keine betriebliche Altersvorsorge, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, usw., usw..

Vielleicht können hier ja noch ein paar Citibanker und Postbanker ihren Senf zu abgeben. Ich kann lediglich vergleichen zwischen Angestelltenverhältnis und selbstständiger Handelsvertreter nach HGB § 84.

Viele Grüße
Sven

spaddel

Diese Antwort die jetzt folgt, habe ich auch schon in einem anderen Thread geschrieben....

Ich überdenke und formuliere neu:

Bei einer "Anstellung" nac §84 HGB wird oftmals die große Freiheit mit gigantischen Verdientsmöglichkeiten beworben. Ein guter Bekannter von mir arbeitet bei einem Finanzmakler, eben auch als Scheinselbstständiger. Jung, unverbraucht und hat die erforderliche Fachkenntnis. Das Konzept stimmt im übrigen, ich lasse mich dort nach reiflicher Prüfung auch beraten Smile

Dieser fing nun an, seine Tätigkeit mit meiner zu vergleichen. Ich komme auf 1400€ netto, er auf 3500€ netto. Da ist der Hawaii-Urlaub eher drinn als bei mir, soviel steht wohl fest. Mal eben ne 1L Wodka-Flasche in der Disco bestellen, kein Thema. Anzüge für 400€ und davon ne ganze Stange im Schrank und die Schuhe für die Hälfte oben drauf, kein Problem.

Aber: Er hat eine 70 Stunden Woche. Er hat keine 6 Wochen geregelten Urlaub. Muss Krankheitstage extra versichern. Die private Krankenversicherung bringt in meinen Augen auch nur Vorteile, wenn man häufiger krank ist (ich unterstelle hier mal den gleichen Betrag wie bei einem Angestellten) und schlägt auch regelmäßig Samstag und Sonntag im Büro auf, während ich mit meiner Freundin in der Stadt zum Shoppen bin, am Strand liege oder einfach morgens entspannt frühstücke.

Wenn ich davon ausgehe (was in meinem Betrieb auch so ist), das doppelte Arbeitszeit auch doppeltes Gehalt ergibt, und hier mal eine 35 Stunden Woche bei mir unterstelle (wegen der leichteren Rechnung), verdoppelt sich mein Gehalt rein netto schonmal auf 2800€. Den kalkulatorischen Aufschlag fürs Unternehmerrisiko (der realistisch betrachtet bei 200% liegt), die Versicherung der Krankentage usw. sagen klar, das diese Rechnung absolut nicht aufgeht. Vorne und hinten nicht.

Der einzige Vorteil von Selbstständigkeit ist derzeit, dass du aus dem völlg kaputten Sozialversicherungssystem aussteigen kannst!
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Wenn's um Geld geht - Sparkasse.

Michael123 · Analyst Dabei seit: Sep 2009 Beiträge: 5

Danke erstmal.

Da ich aus der Selbstständigkeit komme, bin ich mir der Vor-und Nachteile durchaus bewusst.

Derzeit tendiere ich auch zur Citibank, allerdings gibt es noch ein paar Punkte, die mir Kopfschmerzen bereiten.

Wenn ich bei der Citibank als Kundenberater einsteige, bleiben mir ca. ( Steuerklasse etc. berücksichtigt ) 1800-2000 netto plus Bonus, VWL.....

Bei der Postbank,bleiben mir knappe 3500 Euro netto.

Jetzt kommt aber der Punkt: Im Gespräch wurden mir die Voraussetzungen genannt, welche die Citibank von mir als Kundenberater erwartet: 6-8 Termine ( aus Bestand und Service ) und davon 3-5 Abschlüsse täglich.

Bei der Postbank arbeite ich auch im Bestand und wenn ich da jeden Tag soviel Termine mache, verdiene ich um einiges mehr wie 3500 Euro netto.

Darüber hinaus habe ich auch schon Führungserfahrung gesammelt, war/bin ein echt guter Verkäufer und überlege mir, ob stellv. Filialleiter bei einer Bank nicht besser für mich wäre.
Denn als Kundenberater glaube ich,werde ich sehr schnell unzufrieden---> eben auch wegen dem Gehalt, obwohl das natürlich nicht alles ist.

Ich scheue mich nicht vor Arbeit oder Umsatzdruck, nur wenn ich das vergleiche bringt mir meine Arbeit bei der Postbank mehr Rendite.

Daher noch die Fragen: Wie ist das Arbeitsklima bei der Postbank bzw. Citibank? Wie sieht es mit den Aufstiegschancen bei der Citibank aus?

Danke nochmal im Voraus

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